Von Nachtvögeln und Meuterern
Als das »Dritte Reich« in Trümmern lag, rissen sich die Alliierten die wenigen verbliebenen He 219 unter den Nagel und testeten sie, wobei sie nicht schlecht staunten. Letzten Endes landeten alle überlebenden »Uhus« bis auf einen auf dem Schrottplatz. Peter W. Cohausz stellt uns den Ausnahmevogel bis zur letzten Schraube vor. Während die »Uhus« 1944/45 noch ver- suchten, die Niederlage abzuwenden, stieg in der Luftwaffe die Unzufriedenheit mit Hermann Göring. Als er immer offensiver gegen seine Konkurrenten vor- ging, war das Maß voll. Meuterei lag in der Luft .... Kurt Braatz zeigt ab Seite 12, warum der Aufstand der Jagdflieger scheiterte. Ihr Markus Wunderlich
Es gibt wahrscheinlich kaum Kriegsgerät, um das sich mehr Mythen ranken als um die Waffen, Flugzeuge und Schiffe des »Dritten Reichs«. Hier gilt wohl nur eine Regel: umso legendärer der Ruf, desto weniger Exemplare scheinen die Wirren des Kriegs überstanden zu haben. Eine dieser sagenhaften Maschinen war die He 219 – der wohl beste Nachtjäger des Krieges. Der »Uhu« ließ seine Vorgänger in Sachen Leistung meilenweit hinter sich. Und mit der zweimotorigen Heinkel schien die Luftwaffe auch den perfekten Vogel dafür zu haben, englische Bomber und Mosquitos zu jagen. Doch wie bei vielen ähnlichen Geräten holte die Realität die Deutschen bald ein und nur wenige »Uhus« gingen an die Front.
Markus Wunderlich Chefredakteur
Mit der He 219 hofften die Deutschen, den alliierten Bombern adäquat entgegentreten zu können. Doch bei allem technischen Fortschritt waren es zu wenige »Uhus«, um etwas bewirken zu können
Foto Sammlung Cohausz
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FLUGZEUG CLASSIC 9 | 2025
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