Flugzeug Classic

Die Douglas C-47 kamen im März 1945 bei Rheinbreitenbach als Schleppflugzeuge zum Einsatz ZeichnungAnastasiosPolychronis

führte innerhalb eines Tages 8000 Soldaten nach. Im Zeitraum zwischen dem achten und 17. März 1945 folgten weitere 15 Regi- menter – jeweils bis zu 2500 Soldaten; paral- lel begannen US-Pioniere damit, zwischen Niederbreisig und Unkel insgesamt fünf

Ansatz richtig war. Trotz eingebauter Winde konnten die C-47 weiter für Transportzwecke oder Fallschirmjäger zum Einsatz kommen. Jede Troop Carrier Group der USAAF erhielt zwei C-47 »Snatch«, die ab der Operation Overlord im Juni 1944 in der Normandie Las-

Kampfkommandanten der »Festung Aegi- dienberg« bestimmt worden war. Diese »Fes- tung« bestand aus einigen Weilern mit Bau- ern- und Wohnhäusern, die sich rund um eine katholische Pfarrkirche aus dem zwölften Jahrhundert in die Landschaft schmiegten. Nach schweren, für beide Seiten äußerst ver- lustreichen Kämpfen nahm die 78. US-Infan- teriedivision die Ortsteile Rottbitze und Him- berg ein, auch im Ortsteil Brüngsberg setzten sich Amerikaner fest. Gegenstöße durch Wehrmacht und Volkssturm blieben erfolglos; zwei Tage später mussten die Verteidiger schrittweise nach Nordosten in Richtung Autobahn A 3 ausweichen. Weil die Kämpfe mit unbarmherziger Här- te geführt wurden – auf deutscher Seite fielen innerhalb weniger Tage zirka 1200 Soldaten, auf amerikanischer Seite lagen die Verluste in ähnlicher Höhe –, stieß man bei der Versor- gung Verwundeter an Grenzen. Fehlendes Sanitätsmaterial und Probleme beim moto- risierten Transport zu den linksrheinischen Lazaretten demoralisierten die GIs. Die Ein- nahme eines Hauptverbandsplatzes der Pan- zerbrigade 106 am westlichen Ortsrand von Aegidienberg bei Neichen entlastete die Situation nicht. Die 1. U.S. Army forderte des- halb beim 9. Troop Carrier Command fliege- rische Unterstützung an. Das große Problem dabei: In unmittelbarer Frontnähe lag zwar der Luftwaffen-Einsatzhafen Eudenbach, aber der befand sich zu der Zeit noch nicht in amerikanischer Hand (später flog man von hier die Gefallenen aus). Weitere Flugplätze waren nicht vorhanden. Lastensegler als letzte Rettung Der Chefchirurg im Hauptquartier des 9. TCC, Lieutenant Colonel Robert Burquist, schlug deshalb vor, die Verwundeten per »Snatch«- Methode zu evakuieren. Dafür sollten zwei C-47 »Snatch« der 439. und der 441. Troop Car-

Man stieß bei der Versorgung

Verwundeter anGrenzen .

Pontonbrücken zu bauen. Auf der Ostseite des Rheins angekommen, stießen die US- Verbände auf heftigen Widerstand, vor allem durch Verbände der Heeresgruppe B. Zwar gelang es ihnen, Honnef am Rhein einzuneh- men, aber vor dem Erreichen der Autobahn A 3 bei Aegidienberg mussten sich die Ame- rikaner überaus verlustreichen Waldkämp- fen im Siebengebirge stellen. Sie stießen dort unter anderem auf die Panzerbrigade 106 »Feldherrnhalle«, deren Brigadekommandeur Oberstleutnant der Re- serve Heinrich Drewes am 14. März 1945 zum

tensegler zurück nach Großbritannien brach- ten. Das schonte Ressourcen und sollte im weiteren Verlauf des Krieges Leben retten. Vorstoß mit Folgen Im Zuge ihres Vorstoßes erreichten Soldaten der 9. US-Panzerdivision am 7. März 1945 gegen Mittag völlig unerwartet die Luden- dorff-Brücke über den Rhein bei Remagen. Sie konnten zwar nur teilweise vereiteln, dass die Deutschen die Brücke sprengten, aber sie gelangten trotzdem über den Rhein. Dort bildete man einen Brückenkopf und

Mit an Bord als Air Nurse war 1st Lieutenant Suella V. Bernard

FLUGZEUG CLASSIC 7/2022

33

Made with FlippingBook flipbook maker