Flugzeug Classic

Mit dieser Bf 109 G-6,»Gelbe 12«, flog Heinrich Ehrler 1943. In diesem Jahr gelangen ihm große Erfolge, doch einmal wäre seine Zeit als Jagdflieger fast vorbei gewesen Foto Sammlung Peter Neuwerth

406 km/h war die Noratlas zügig unterwegs. Im Cockpit saßen hinter den beiden Flug- zeugführern an Backbord der Bordfunker und an Steuerbord der Navigator. In ihrer Mitte fand der Bordtechniker Platz; zur Besat- zung gehörte außerdem ein Lademeister. Weltweit gefragt 425 Nord 2501 Noratlas rollten insgesamt aus den Werkhallen; einschließlich der Lizenz- produktionen, die die Unternehmen Ham- burger Flugzeugbau (HFB) und Vereinigte Flugtechnische Werke (VFW) fertigten. Die Bundesrepublik Deutschland beschaffte für die Lufttransport-Geschwader LTG 61, LTG 62 und LTG 63 insgesamt 186 Noratlas. Sie sollten bis zu 23 voll ausgerüstete Soldaten oder Material mitführen, aber auch Fall- schirmjäger absetzen. Als die Bundesluftwaffe dann die Noratlas einführte, sorgte das zunächst für einen satten Skandal. In der Ausgabe 2/1958 titelte Der Spiegel : »Luftwaffe – Lappen im Tank«. Grund dafür waren Mängel bei den ersten 25 Noratlas aus französischer Produktion, die der Luftwaffe zugelaufen waren. In die Einführung hinein belegte man die Maschi- nen mit einem Flugverbot, weil sich die Ma- schinen laut Spiegel -Bericht »… als reichlich flugunsicher erwiesen hatten, (…) ein menschliches Versagen ganz besonderer Art; von dem sich nicht eindeutig sagen läßt, ob es sich um Schlamperei, betrügerische Mani- pulationen oder gar um Sabotage handelt. Das Flugverbot für diese 25 Maschinen wur- Nord 2501 Noratlas, W. Nr. D071, beim Absetzen von Fallschirmjägern über dem Heuberg bei Stetten am kalten Markt

Sie trug den Spitznamen »Fliegender Güterwagen« nicht umsonst. Hier fährt ein DKW Munga in eine »Nora«. Im Hintergrund eine C-47D

Flugtag in den 1960er-Jahren: Noratlas der französischen ETOM 88 und Fiat G-91 der Luftwaffe

FLUGZEUG CLASSIC 7/2022

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