Flugzeug Classic

Nord Noratlas

OLDTIMER

1993 vereinheitlichten die Restaurateure die Kennung auf beiden Seiten einheitlich auf GA+125, elf Jahre später ergänzte man das Geschwaderwappen mit dem Gamsbock des Zimmer mit Aussicht: Im Bauch der »Nora« war viel Platz, aber Ende der 1960er-Jahre musste sie zugunsten der größeren C-160 Transall bei der Luftwaffe weichen

nen Stellen einziehen, um ungebetene Gäste abzuhalten, und fehlende oder nicht mehr brauchbare Teile aus anderen Noratlas ergän- zen. Die Traditionsgemeinschaft LTG 61 freut sich daher sehr über Freiwillige, die in einer motivierten Gemeinschaft an dieser ein- zigartigen Nord Noratlas arbeiten möchten (www.tg-ltg61.de). Die Zukunft der wunderschön erhaltenen Maschine ist indes ungewiss: Am 4. August 2020 hat das zuständige Luftfahrtamt der Bundeswehr den Rechtsstatus des Flieger- horsts Landsberg als Militärflugplatz gemein- sam mit der Anlage- und Betriebsgenehmi- gung entzogen; auch der Bauschutzbereich ist annulliert. Zwar errichtet der Chiphersteller Intel seine Mega-Chipfabrik nicht wie ur- sprünglich geplant in Penzing, sondern in Magdeburg. Aber wie es mit der Nora weitergeht, ist unklar. Die Luftlandeschule in Altenstadt hat ebenso Interesse an der »128« angemeldet wie die Historische Flugwerft Oberschleißheim, wo die Nora neben einer C-160 Transall zu sehen sein könnte. Setzten sich mit anderen Ehrenamtlichen jahrzehntelang tatkräftig für die Penzinger »Nora« ein (von links): Franz Josef Eitmann, Herbert Feyrer und Helmut Ziegleder

LTG 61 unterhalb des Cockpits. Schicksal der Noratlas?

Weil die Nase der »Nora« etwas ungünstig nach Osten zeigt und sich zudem hinter der Maschine ein großer Baum befindet, unter- liegt sie weiterhin unweigerlich dem nagen- den Zahn der Zeit. Vor allem Moosbefall, aber auch Korrosion und Feuchtigkeitsschäden durch Regen und Schnee erfordern regel- mäßige, technisch fundierte Wartungsein- sätze. Anfangs konnte hier das LTG 61 noch helfen, aber nach dessen Ende am 31. Dezem- ber 2017 müssen die Enthusiasten ihre Nor- atlas in Eigenregie erhalten. Keine einfache Angelegenheit; allein eine Neulackierung mit einem silbernen Flieglack verschlang 8000 Euro – nur für die Farbe! Doch die ehrenamtlichen Helfer müssen sich noch um weit mehr kümmern: So müs- sen sie das Flugzeug regelmäßig waschen und versiegeln, Kaninchendraht an allen offe-

In den 1960er-Jahren bekamen die »Nora«- Kommandanten bei Auslandsflügen einen Bündel Geldscheine in Landeswährung, kalkulierten die Routen und Zwischenstopps zum Tanken mit Rechenschiebern selbst

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