Flugzeug Classic

ren, bis sie sich zufällig auf einem Flugtag begegneten. Damals flogen beide noch eine North American T-28 Trojan. Und wie es der Zufall will, haben auch beide Thunderbolts einige Gemeinsamkeiten ... P-47 mit gemeinsamer Geschichte Die beiden P-47 D-40-RA wurden am glei- chen Tag im Werk von Republic in Evansville im Jahr 1945 in einem Los von 200 Flugzeu- gen für die USAAF fertiggestellt. Zu spät für den Krieg, kamen sie als Trainingsflugzeuge zum Einsatz. Mit der aufkommenden Strahl- triebwerks-Technologie nach dem Zweiten Weltkrieg waren die hochgezüchteten Kol- benmotor-Jäger obsolet und die USAAF schickte sie aufs Altenteil. Doch statt in einem Schmelzofen zu en- den, gelangten die P-47 als Militärhilfe ins Ausland. Shoffners Thunderbolt (44-90438) ging nach Jugoslawien und flog ab Februar 1952 als AF 13021. Als ihre Zeit auch da ge- kommen war, bekam das Luftwaffenmuseum in Belgrad die Maschine. Hier war sie jahre- lang ausgestellt. Meltons P-47 (44-90460) en- dete im Oktober 1953 in Südamerika und flog als F-47 4175 bei der Forca Aerea Brasileira. Nach ihrem aktiven Dienst stand die Thun- derbolt viele Jahre im Freien, bevor sie schließlich auch in einem Museum landete. Meltons Thunderbolt hat man 1988 nach Ka- lifornien verkauft, während Shoffners P-47 1985 zunächst zu einem Besitzer nach Eng- land wechselte, nur um ein Jahr später eben- falls ihren Weg zurück in die USA zu finden. Beide Flugzeuge verließen die USA in den 1950ern und kamen in den 1980er-Jahren zu- rück in die Vereinigten Staaten. Beginn einer Freundschaft Die Männer waren erfolgreich in ihrem jewei- ligen Geschäftsfeld und machten Fortschritte mit ihren Kindheitsträumen, erwarben die Pilotenlizenz und kauften ihre ersten eigenen Flugzeuge. Schließlich erwarben sie jeweils eine North American T-28 Trojan, ein schwe- rer fortgeschrittenen Trainer mit 1425 PS. Zu dieser Zeit trafen sich dann auf dem besagten Flugtag und sprachen über Ihre Leidenschaft für Warbirds und für die P-47 Thunderbolt im Besonderen. Jetzt entwickelte sich die Freund- schaft und sie flogen fortan oft gemeinsam. Nachdem sie viel Zeit in der T-28 und diver- sen Jet-Warbirds wie der Lockheed T-33 Thunderbird und BAC Strikemaster ver- bracht hatten, ließen ihre geschäftlichen Am- bitionen nur noch wenig Zeit für ihr fliegeri- sches Hobby zu. Aber ihre Arbeit sollte sich auszahlen, denn die Freunde gingen noch vor dem Errei- chen ihres 40. Lebensjahres in den Ruhestand. Von nun an konnte der Freizeitspaß erst rich- tig beginnen. Shoffner, ein Abenteurer, wie er

Das robuste Fahrwerksbein der Thunderbolt steckt einiges an Schlägen weg

»Wheel well«: Hier ist das Fahrwerk im Flug untergebracht

FLUGZEUG CLASSIC 7/2022

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