Flugzeug Classic

Majestätisch ziehen die schweren Jagdflugzeuge in perfekter Formation durch den Himmel

jeder Rolle, die man ihr im Krieg gab, mehr als gerecht, ob als Jäger oder Jagdbomber. Sie konnte die meiste Last aller Jäger tragen und in den meisten Fällen auch nach schweren Treffern mit erheblichen Beschädigungen ih- re Piloten heil nach Hause bringen. Legendär war auch ihr Sturzverhalten. Bauartbedingt war die P-47 der schwerste al- ler US- Jäger und niemand konnte ihr mit ei- nem Sturz in die Tiefe entkommen. Tatsäch- lich hat es viele Fälle gegeben, bei denen die Piloten im Sturz an die 900 km/h erreichten und die Ruder nicht mehr reagierten. Die meisten Flugzeugführer fanden hierbei den Tod. Aber in erfahrenen Händen war die Thunderbolt ein ebenbürtiger Gegner der deutschen Luftwaffe.« Vereint in der Heimat Jetzt sind die zwei seltenen Thunderbolts, la- ckiert in den gleichen Staffelfarben, in einem Hangar vereint. Das gibt es weltweit nur ein- mal im Tennessee Museum of Aviation. Und hier schließt sich wieder der Kreis: Zwei Män- ner mit einer Leidenschaft für die P-47 wur- den zu Freunden und zwei Thunderbolts, die Amerika in verschiedene Länder verließen, sind heute wiedervereint und für Generatio- nen erhalten geblieben.

im Buche steht, ging nach Kalifornien, um Fallschirm zu springen. Basejumps waren seine Spezialität. Hier lernte er auch seine Frau Janine kennen, die ihm in nichts nach- steht. Beide fahren zurzeit die Lang- streckenmeisterschaft auf dem Nürburgring in der Königsklasse auf Mercedes SLS. Shofner macht gerade eine Pause von der Rennstrecke, da er im Astronautentraining ist und sich auf den Flug zur ISS in diesem Jahr vorbereitet. Melton sammelte fleißig Warbirds und kam auf die Idee, ein fliegendes Museum zu gründen. Als zwei Thunderbolt-Projekte auf den Markt kamen, zögerten die beiden Männer keine Sekunde und machten den Deal perfekt. Zusammen entschlossen sie sich, ihre geliebten Flugzeuge von Grund auf restaurieren zu lassen. Sie gaben die Jäger in die Obhut von Westpac Restorations, Spezia- listen nicht nur für die P-47. Meltons Thun- derbolt bekam sogar komplett neue Wing- spars. Seine Maschine setzte Maßstäbe in

aus 1944 sehr erfolgreich die Nachschublini- en der Wehrmacht in Italien angriffen. Auf die Frage hin, warum es denn die » HunHun- ter « sein sollte, erläuterte Melton: »Inspiriert wurde ich durch William Wylers Farbfilm Thunderbolts . Hier tauchte immer wieder die › HunHunter ‹ auf und da wusste ich, so muss meine P-47 aussehen.« Shoffners P-47 hingegen sah zunächst aus wie eine Thunderbolt frisch aus der Fabrik, nur mit Stars and Bars und ohne Staffelmar- kierungen. Aber nachdem Melton ihn fragte, ob er seine Maschine nicht auch in seinem Museum unterstellen wolle, sagte Shoffner: »Es war ja nun offensichtlich, dass meine P-47 auch in den Farben der 57th Fighter Group lackiert werden musste. Und so ent- schied ich mich für › Wicked Wabbit ‹.« Beide Männer sind begeistert von der Wahl ihrer Flugzeuge. So sagt Shoffner: »Will ich mir eine Mustang kaufen, dann rufe ich meinen Broker des Vertrauens an und er hat gleich fünf verschiedene Maschinen zur Aus- wahl. Will ich aber eine Thunderbolt haben, so dauert es viele Jahre, bis überhaupt eine auf den Markt kommt.« Melton: »Der Wert einer Thunderbolt is so viel höher. Außer- dem hat sie neben dem monetären auch ei- nen höheren ideellen Wert für uns. Sie wurde

Sachen P-47-Restauration. Namhafte Vorbilder

Meltons Thunderbolt repräsentiert » Hun Hunter «, eine Maschine der 57th Fighter Group 12th Air Force, welche von Korsika

FLUGZEUG CLASSIC 7/2022

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