Listening to young people: Mobility for future

Listening to young people: Mobility for future

möglich, zu meiden. Zeitgleich verweisen sie darauf, dass dies nur möglich ist, wenn etwa Bus- und Bahnkosten deutlich geringer seien als die Flugkosten. Insbesondere in Zeiten von Billigfluganbietern sei dies jedoch, so die Teilnehmer*innen, nicht (immer) gegeben. Auch erwähnen sie in diesem Zusammenhang die Idee, Kurzzeitaufenthalte im Rahmen der Lernmobilität abzuschaffen und tendenziell längere Aufenthaltszeiten festzulegen, um den Schadstoffausstoß der Reisewege besser legi - timieren zu können. Diese Haltung wurde auch häufig in den Freitextantworten der quantitati - ven Befragung geäußert.

angeboten werden. So schlägt ein junger Mensch in einer der Fokusgruppen vor, dass nur noch gereist wer- den dürfe, wenn es die Regeln für eine klimafreundliche Mobilität nicht verletze. Die jungen Menschen haben dem- nach den Anspruch, dass die Programme übergreifende Standards für klimafreundliches Reisen entwickeln, an die sich dann alle zu halten haben. Mobilität hingegen durch digitale Angebote zu ersetzen, stellt aus Sicht der jungen Menschen jedoch keine Alternative dar, da sind sich alle einig: “Mobility is one of the most important things for youth work”, sagt eine Beteiligte. Denkbar sei es jedoch, einige Aspekte, beispielsweise Informations- veranstaltungen oder Vorbereitungstreffen, durch digi - tale Angebote zu bereichern. Ein weiterer Anspruch junger Menschen ist die Erhöhung der Sichtbarkeit unterschiedlicher Optionen der Jugendmobilität. Sie fordern eine zentrale Webseite, auf der alle Informatio - nen gebündelt auftauchen, da sie sich nicht ausreichend informiert fühlen. Bei der Zusammenschau der Aussagen in den Fokus - gruppen wird deutlich: Junge Menschen sehnen sich transnational nach mehr Möglichkeiten, organisiert klimafreundlich zu reisen und sich klimagerecht zu ver- halten. Bereits bestehende Programme bzw. Ideen wie Voluntarism oder Ökotourismus sehen sie dabei aber tendenziell kritisch: „What’s better? Buying tomatoes, that are grown in your own country, but packed in plastic? Or buying tomatoes that come without a package – but have been transported from abroad?“

Zum anderen äußern die jungen Menschen Kritik daran, dass Möglichkeiten nicht-klima-

freundlicher Lernmobilität nach wie vor bestehen. Sie sind sich einig darüber, dass eine klimafreundliche Lern- mobilität – gerade im Kontext der internationalen Jugend- arbeit zur Norm werden sollte: „While you’re in the pro - grammes, be mindful of your resources in general“. So wird gefordert, dass die Akteure, die Programme orga- nisieren und anbieten, sich damit auseinandersetzen, wie sie ihre Angebote ausschließlich klimafreundlich anbieten können. Hierzu müssten die jungen Menschen nicht noch einmal gesondert befragt werden: „You don’t have to ask us if there should be more climate friend- ly options.“ Einige Beispiele und Ideen aus den Fokus - gruppen hierzu sind bspw. auf den Vorbereitungs-, Zwischen und Nachbereitungsseminaren ausschließlich vegane oder vegetarische Gerichte anzubieten. Insgesamt wird in diesem Kontext darauf verwiesen, dass über alle Themenbereiche hinweg Anregungen und Möglichkeiten, den eigenen Konsum sowie das eigene Verhalten zu überdenken und Alternativen zu entwickeln, Teil von Angeboten der Lernmobilität werden sollten. Dies könnten etwa Lernangebote zu folgenden Fragen und Themen sein: ‚Wie kaufe ich weniger und bewusster ein?‘ ‚Wie produziere ich weniger Müll?‘ ‚Wie kleide ich mich klimafreundlich?‘. Es sei schwer, so eine Aussage, immer die richtigen Informationen zu diesen Fragen zu finden und vor allem die richtigen Entscheidungen zu treffen. Hier wurde etwa die Frage formuliert:

„It’s not helping. It’s green washing.“

Es könnten, so eine weitere Anregung im Sinne der ersten Forderung, nur klimafreundliche Reiseoptionen

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