TITELTHEMA | AUS- UND WEITERBILDUNG
„Preisbildung auf dem Stahlmarkt und deren Auswirkun- gen auf die strategische Ausrichtung des Stahlhandels“. Die Tage sind während der sechs Jahre Studium streng ge- taktet: aufstehen, arbeiten, zwei bis drei Mal in der Woche vier Stunden Abendschule, am Samstag lernen. Seine spätere Frau zieht bis zum Bachelor dasselbe Programm durch. „Ohne Verzicht geht das nicht, das muss man wis- sen“, sagt Timo Stibitz. Er habe die Zeit aber nicht als an- strengend empfunden. „Ich habe nicht für eine gute Note gelernt, sondern für mehr Wissen, dass ich in der Praxis nutzen kann.“ Seine Eltern hätten sich in den all den Jahren nie einge- mischt. „Die waren froh, dass ich mit der Schule fertig war, und es war nie ein Thema, ,Du musst jetzt Abitur machen‘.“ Dass die Ausbildung beim manchen Schulabgängern ein schlechtes Image habe, bedauert Timo Stibitz. Er bildet jedes Jahr junge Menschen in den Bereichen Groß- und Außenhandelskaufmann sowie Speditionskaufmann aus. Dazu kommen duale Marketing-Studenten. Ein Problem sieht er darin, dass die Ausbildung zu wenig positiv be- worben werde. Ein anderes, dass viele junge Leute nicht wüssten, was sie werden sollten. „Dann machen sie erst mal gar nichts und fangen später an zu studieren.“ Dabei böte gerade eine zwei- oder dreijährige Ausbildung die Möglichkeit, sich zu orientieren. „Dann sieht man, ob das passt, und wenn nicht, kann man sich danach immer noch anders entscheiden.“ Der Berufseinstieg nach der Ausbildung sei jedenfalls gesichert, da Fachkräfte fehlten, und wer mehr will, hat mit einer Weiterbildung zum Fach- wirt oder Meister Optionen bis hin zum Studium. Wichtig sei, etwas zu finden, dass einem Spaß mache. „Ich kann zwei Millionen im Jahr verdienen, aber wenn ich jeden Morgen hingehe und denke, ,Hoffentlich ist der Tag bald zu Ende‘, würde ich das nicht wollen“, sagt Timo Stibitz. Nachdem Timo Stibitz 2017 mit dem Master fertig ist – von seinem Ausbildungsbetrieb ist er zwischenzeitlich zu einem anderen Stahlunternehmen gewechselt – stellt sich die Frage: Was jetzt? In eine andere Branche wechseln? Denkbar, aber dann hätte ihm sein Netzwerk im Stahlge- schäft, das er über die Jahre aufgebaut hatte, nicht weiter nutzen können. Selbstständig machen? Zu jener Zeit hat er mit seiner Frau ein Haus bezogen, das erste Kind ist unter- wegs. „Das war schon ein Risiko, aber ich war überzeugt: Das Geschäft funktioniert.“ Manchmal erwischt sich Timo Stibitz dabei, dass er von „früher“ spricht und erzählt, wie das „damals“ so war. Das findet er lustig, weil er sich mit 34 Jahren nicht so fühlt, als würde man von „früher“ sprechen. Und tatsächlich sind seit seinem Vorstellungsgespräch und dem Chefsessel im eigenen Unternehmen gerade 18 Jahre vergangen.
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Sich auf eine Bewerbung zu spät oder gar nicht mel- den: Bewerber sollten zeitnah eine Reaktion erhalten. Zu komplizierte Verfahren durchführen: Stellen- anzeigen sollten mit wenigen Klicks erreichbar sein. Wer interessiert ist, sollte schnell das passende Angebot finden, indem Stellenanzeigen direkt auf der Unterneh- menswebsite sichtbar sind und Bewerbungsseiten für mobile Geräte optimiert sind. Regionale Stellenangebote sollten auch nicht von Angeboten aus ganz Deutschland überdeckt sein. Standardantworten verwenden: Absagen sollten persönlich formuliert sein. Die Kandidaten geben sich in der Regel viel Mühe mit ihrer Bewerbung. Die Ab- sage sollte mit einer positiven Note enden, damit der Bewerber einen guten Eindruck vom Unternehmen mitnimmt.
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IHK Magazin Rhein-Neckar 01 | 2025
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