STANDORT
GROSSBAUSTELLE IN HANDSCHUHSHEIM Mit Mut, Kreativität und
Kommunikation an einem Strang Die Befürchtungen bei den Gewerbetreibenden waren groß, als im April 2024 Heidelbergs „Baustelle des Jahrzehnts“ eröffnet wurde. Wie ist die Lage jetzt?
E igentlich rollen täglich 23.000 Fahrzeuge durch die Verkehrsachse im Heidelberger Norden, die derzeit nicht befahrbar ist: die Dossenheimer Landstraße zwischen Hans-Thoma-Platz und Fritz-Frey-Straße. Zwei- einhalb Jahre Bauzeit sind angesetzt. Zu den Autos kom- men die Straßenbahnlinien 5, 23 und 24. Seit April 2024 werden Gleisanlagen, Abwas- serkanäle und Fahrbahndecke saniert. Dazu kommen die Umgestaltung von Haltestellen und Leitungserneuerungen. Zahlreiche Gewerbetreibende äußerten Bedenken, dass die Baustelle nicht nur zu einem erheblichen Frequenzrückgang führen könnte, sondern für ei- nige Betriebe sogar existenzbe- drohend sein würde. Carmen Niebel vom Modehaus Niebel und Vorsitzende des Gewer- bevereins fasst die damalige Situation zusammen: „Die Baustelle wurde Anfang der 2020er Jahre geplant, ohne die Geschäftsinhaber im Vorfeld zu hören. Wir sind daraufhin rechtzeitig laut geworden und ein Runder Tisch wurde ins Leben gerufen, an dem alle wichtigen Akteure regelmäßig teilnehmen.“ Laut Matthias Friedrich vom Heidelberger Amt für Wirtschaftsförderung hat dieses Gremium inzwischen eine wichtige Funktion für die Kommunikation unter-
einander: „Er ist einer der Grundsteine dafür, dass heute vieles gut läuft. Die Auftakt- veranstaltung war bereits ein Jahr vor Baubeginn.“ Friedrich betont, dass regelmäßig rund ein Dutzend Unternehmer auf Einladung der Wirtschafts- förderung anwesend seien genauso wie Vertreter des Handwerker- und Gewerbever- eins, der Projektleiter und der Baustellenbeauftrage der RNV, Vertreter des Amts für Mobili- tät, der städtischen Öffentlich- keitsarbeit und des ausfüh- renden Bauunternehmens. So hätten frühzeitig die Belange der Gewerbetreibenden in den Prozess miteinfließen können. Umleitungsverkehr, Straßen- querungen, Ladezonen, Park-
Die Baustelle wurde geplant, ohne die Geschäftsinhaber im Vorfeld zu hören. Wir sind daraufhin recht- zeitig laut geworden. Carmen Niebel, Vorsitzende Gewerbeverein Handschuhs- heim
Darum geht es: Carmen Niebel,
plätze – alles wurde im Vorfeld besprochen und abgestimmt. Friedrich und Niebel sagen übereinstimmend, dass sich mit jedem neu auftretenden Problem vor Ort intensiv
Geschäftsführerin des Modehauses Niebel, vor der Baustelle in Handschuhsheim
32
IHK Magazin Rhein-Neckar 01 | 2025
ihk.de/rhein-neckar
Made with FlippingBook Learn more on our blog