Wer ist eigentlich für die Medienerziehung zuständig? Ein Blick auf P2P-Projekte
Beate Kremser
DigitaleMediensindausderLebensweltvonKindernundJugendlichenn ichtmehrw egzudenken.Das ist eine Gemeinsamkeit in Deutschland und Japan. Verstärkt durch die Pandemie ist die durchschnittliche Mediennutzungszeit in beiden Ländern stark angestiegen und immer jüngere KindernutzendigitaleMedienganzselbstverständlich.DasHandyorganisiertdenS chulalltagundist gleichzeitigeinwichtigesHandwerkszeugg eworden.Dasistnichtnurpraktisch,esbringtauchg roße Herausforderungen mit sich. Gefahren wie Mobbing, Cybergrooming oder Hate Speech stehen den positiven Efekten wie schnelle Erreichbarkeit, Lernmöglichkeiten und das Kontakthalten zu Freund*innenundderFamiliegegenüber.A llgemeinh errschtinbeidenLänderneineg roßeBesorgnis darüber, wie der richtige Umgang mit digitalen Medien ist und wie Medienerziehung aussehen sollte. Medienerziehung im Ländervergleich In Deutschland sind in der Regel die Eltern für die Medienerziehung ihrer Kinder zuständig und verantwortlich. Unterstützung erhalten Sie dabei über verschiedene Plattformen (gefördert von der Bundesregierung)wiezumBeispiel SchauHin!WasdeinKindmitMedienmacht oder Klicksafe .Aufbeiden Seiten fnden Eltern Informationen zu verschiedenen Themen rund um Medienkompetenz und -erziehung. Ergänzend gibt es von unterschiedlichen Anbietern der Jugendhilfe, der außerschulischen Jugendarbeit, den Kultusministerien der Länder oder freiberufichen Medienpädagog*innen Elternabende sowie Beratungsangebote. Im Mittelpunkt dieser stehen die Chancen und Risiken der MediennutzungvonKindernundJugendlichen.WasistdasFaszinierendedaranundw iekannichKinder stärken, verantwortungsvoll mit den unterschiedlichen Medien umzugehen. Welche Regeln und Strukturen helfen dabei, einen bewussten Umgang mit dem Smartphone und Co. zu fördern? Undwo lauernGefahren?Medien-undErziehungsstrategien,wieKinderbeiderMediennutzungunterstütztund begleitet werden können, werden vorgestellt und diskutiert. Die Kita oder die Schule als weitere Sozialisationsinstanzen können dabei ergänzen, haben MedienerziehungjedochoftnichtaufderAgenda.DieshatunterschiedlicheGründe.Zumeinenfehltin Deutschland der Bereich Mediennutzung bzw. Medienkompetenzerwerb komplett in der Lehrer*innenausbildung, sodass die frisch ausgebildeten Lehrkräfte schlichtweg nicht das Wissen zum Themahaben.ZumanderenwolleninsbesondereältereLehrkräftesichoftmalsn ichtnochzusätzlichm it einem weiteren Thema beschäftigen.
Die außerschulische Jugendarbeit übernimmt daher häufg mit speziellen medienpädagogischen Jugendeinrichtungen oder Angeboten die Aufgabe der Medienkompetenzvermittlung.
In Japan hat das Land während Corona sehr schnell umgesetzt, dass alle Schüler*innen der weiterführenden Schule ein digitales Endgerät erhalten. Wir durften im Austauschprogramm erfahren,
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