Und 6. Jahrgangsstufe weiter. An ihrer jeweiligen SchuleführensiePausenhofaktionendurch,umüber Chancen und Gefahren im Netz aufzuklären (vgl. digitale-helden.de).
Während unseres Studienprogramms durften wir auch in Japan spannende Projekte mit Peer-to-Peer-Fokus kennenlernen. So reagiert die Junior High-School der Präfektur Kumamoto auf die Risiken und Gefahren, welche Mediennutzung mit sich bringen können, als Maßnahme mit einer Peer-to-Peer-Online-Beratung. Denn die Tendenz der internetabhängigen jungen Menschen (13 - 15 Jahre) ist steigend und diese jungen Menschen kennen oft kein Mittel, um mit eigener Kraft ihre gegenwärtige Situation zu ändern. Je länger sich ein*e Schüler*in mit dem Internet beschäftigt, umso seltener wendet er odersiesichanFreund*innen,umHilfezuerhalten.Diesliegtauchdaran,dassdie japanischen Kinder und Jugendlichen nicht möchten, dass sich die Gesprächspartner*innen Sorgen machen und es ihnen leid tut, die Zeit des Gegenübers inAnspruchzunehmen.Dahersuchtmandas Gespräch lieber im Internet mit Unbekannten, wodurch die Gefahr steigt, Opfer von Verbrechen zu werden(vgl.TanakaShinichiro).DajedochalleSchüler*inneneineigenesEndgerätbesitzen,könnensie über ihr Schulportal (Obi-chu House) untereinander anonym Beratungsgespräche suchen. Dass jeder oderjedeausderSchulgemeinschaftdenhilfesuchendenS chüler*innenberatendzurSeitestehenkann, trägt zu einem angenehmen Schulklima bei. Die Anonymität wird in diesem Fall nicht aggressiv, sondern rücksichtsvoll wahrgenommen. Online können sich Schüler*innen an Mitschüler*innen bei Problemen oder Kummer wenden. Ein Lehrer ist dabeizwischengeschaltet,wodurchnegativeKommentareverhindertwerden.Universitätsstudent*innen unterstützen die Beratenden. Auch gibt es einen ofziellen YouTube-Kanal der Schule. Dort werden häufg angefragte Themen der Online-Beratungaufgegrifen.DasZielist,dassdieSchüler*innenselber bewusst ihreSorgenwahrnehmen.DieVorteilefürjapanischeSchüler*innenwerdenwiefolgtgesehen: Durch die digitale Form können die hilfesuchenden Schüler*innen in ihrem eigenen Temposchreiben, niemand in der Umgebung bekommt mit, dass sie ein Beratungsgespräch suchen und da keine Face-to-face-Beratung stattfndet, können uneingeschränkt Sorgen beschrieben werden, unabhängig welchen Inhalt sie haben. Die Forschungsgruppe Soziale Medien der Universität von Hyogo arbeitet ebenfalls nach dem Peer-to-Peer-Prinzip. Im Rahmen der Social Media Association engagieren sich junge Studierende, um gemeinsam Aufklärungsarbeit bei Kindern und Jugendlichen zu leisten. Ausgangslage ist die verstärkte Nutzung von Social Media in allenAltersgruppengepaartmitderErkenntnis,dassjungeJapaner*innen beiMissständenkaumh andeln.Sos inde sSchüler*innenwenigg ewohnt,e igeneInitiativezuz eigen,zum Beispiel bei Mobbing einzuschreiten. Daher braucht es Mut zum Handeln und dieser soll gefördert werden. Des Weiteren verweist der zuständige Professor Kazuo Takeuchi zudem aufeineZunahmean Gewalt im Bereich der Elementarschule (ca. 10 Jahre). Als Ursache betrachtet er Online Spiele, Streitereien im Chat usw. gesehen. Die Online-Konfikte werden am nächsten Tag im realen Leben weitergeführt. Die ehrenamtlichen Student*innen halten Vorträge an Schulen. Sie führen Elternabende durch und unterstützenbeimMedienkompetenzerwerb,indemsieeinenSmartphoneGipfelorganisierenodereine TwitterPatrouilleanleiten.DurchihreFormderMedienkompetenzvermittlungh elfens iebeimSchutzvor Hate Speech, Fake News und geben Handlungsempfehlungen im Umgang mit Mobbing. Auch sind sie Seite33
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