In den Darstellungen der japanischen Fachkräfte ließ sich ein Pragmatismus feststellen, Ideen auszuprobierenundinderschrittweisenUmsetzungneueErkenntnissezug ewinnen.D iesschieng erade da, wo Lehrkräfte in der Vermittlung von Medienkompetenzen selbst zugleich Lernende sind, eine erfolgversprechende Herangehensweise zu sein, um im Prozess an den Aufgaben zu wachsen, anstatt von vornherein an zu großen Zielen zu scheitern. Gleichzeitig wirkte es so, als wären medienpädagogische Angebote und Formen der Jugendarbeit sehr aufBildungszweckeausgerichtet,in denendiesubjektivenInteressenjungerMenschenundihrMediennutzungsverhalteneheralsStörfaktor und potenzielle Gefährdung wahrgenommen werden. Die Selbstbildungspotenziale durch selbstgewählte, oft spielerische mediale Beschäftigungen oder die Potenziale einer Selbstorganisation junger Menschen in Jugend- und Subkulturen über digitale Medien werden dabei möglicherweise übersehen,weilsienichtimLehrplanabgebildetbzw.abbildbarsind.Wahrscheinlichbenötigtesandere OrtealsdieSchuleundvondenLehrkräftenunabhängigeB eziehungenzus ozialpädagogischgeschulten Erwachsenen, um diese Potenziale zur Entfaltung zu bringen. Oft sind es in der Jugendarbeit auch ehrenamtlich tätige junge Menschen, die aufgrund des geringeren Altersunterschieds und des Verständnisses für die Medieninteressen sowie das Mediennutzungsverhalten junger Menschen eine wichtige Verbindung herstellen können, um Bildungsprozesse gelingen zu lassen.
Fazit Jugendarbeit ist ein Handlungsfeld, das jungen Menschen wertvolle Erfahrungen zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit in non-formalen Bildungssettings ermöglicht. Es ist von einem hohen Engagement von ehrenamtlich Aktiven und hauptamtlich angestellten Fachkräften geprägt. Dabei ist es ein Ziel der Jugendarbeit, die Beteiligung junger Menschen im Sinne einer umfassenden g esellschaftlichen
Seite48
Made with FlippingBook - Online catalogs