Partizipation zu fördern. Sowohl in der Entwicklung der Jugendarbeit als auch in den aktuellen HerausforderungenderDigitalisierung,dergesellschaftlichenTransformation,derGesundheitsförderung und der Anregung zivilgesellschaftlicher Mitverantwortung lassen sich Parallelen zwischen der JugendarbeitinJapanundinDeutschlandentdecken.DerAustauschm itF achkräftenunddieEinblickein die Jugendarbeit in Japan haben dabei auch die Sicht auf die eigene Praxis der Jugendarbeit in Deutschland erweitert. Die Erfahrungen haben gezeigt, wie wichtig die Förderung ofener und frei gestaltbarer Orte der Jugendarbeit ist, die sich junge Menschen aneignen können und an denen sie echte Beteiligungserfahrungen machen können. Dabei ist Jugendarbeit auch stark von ehrenamtlichem Engagement geprägt, deren Förderung sie selbst als Ziel verfolgt. Gleichzeitig ist eine hauptamtliche Absicherungerforderlich,dieesermöglicht,denvielfältigenThemenundHerausforderungengerechtzu werden und Angebote der Jugendarbeit auch über das freiwillige Engagement hinaus abzusichern. Hierbei kommt der Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlich Aktiven eine besondere Bedeutungzu.Gleichzeitiggiltes,demberufichenSelbstverständnisvonFachkräftenentsprechendihrer Qualifkation und dessen Auswirkungen auf die Gestaltung non-formaler Bildungsprozesse besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Insbesondere zeigt sich das in der professionellen Einschätzung von Krisenerlebnissen junger Menschen. Mit dem Qualifkationsprofl der Sozialen Arbeit lassen sich Perspektiven auf die gesellschaftliche Bedingtheit von Problemsituationen erschließen, die nicht nur durch die individuelle Verhaltensanpassung junger Menschen, sondern auch durch die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse zu bearbeitensind.DerLernortSchuleisteinwichtigesUmfeldfürjunge Menschen und ist auch für die Angebote der Jugendarbeit von Bedeutung. Gleichzeitig ist es von unschätzbarem Wert, wenn jungen Menschen unverzweckte Orte zur Verfügung stehen, an denen sie Freiräume vorfnden, die sie sich aneignen können, an denen sie echte Partizipationserfahrungen machen können und förderliche Rahmenbedingungen für soziales Engagement sowie gesellschaftliche Mitverantwortung vorfnden. Autor Matthias Stock | Sozialpädagoge Fachbereichsleitung für Kinder- und Jugendarbeit bei der KINDERVEREINIGUNG Leipzig e. V. Vorstandsmitglied AGJF Sachsen e. V. (Dachverband für Jugendarbeit in Sachsen) Vorstandsmitglied DBSH Sachsen (Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit) Mitglied im Fachausschuss V „Jugend, Bildung und Jugendpolitik“ der AGJ Literatur- und Quellenangaben Araya, S. [2004]: Josetsu: Ibasho Sankaku Shakai Tsunagari (Preamble: Ibasho, Participation, Society, Connection). Information Center for Children’s Participation, Ibasho zukuri to shakai tsunagari (Creating Ibasho and Social Connection). Tokio: Hobunsha Publishing.
Bauer,R./ Dahme, H.-J./ Wohlfahrt, N. [2012]: Freie Träger. In: Thole, W. (Hrsg.): Grundriss Soziale Arbeit : Ein einführendes Handbuch. Wiesbaden: VS. S. 813 – 829.
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