damit auch in die Gemeinschaft eintritt. Kinder zu einem ehrenwerten und sinnvollen Mitglied der Gesellschaft zu erziehen, ist das erstrebenswerte Ziel von japanischen Eltern und Pädagog*innen. Besonders die breite Mittelschicht sieht einen schulischen und berufichen Werdegang, der einen Berufseinstieg in einemGroßunternehmenzumZielhatunddadurchSicherheitbisinsAlterverspricht, als optimalen Lebenslauf an (vgl. Phillipps, 2020, S. 268). Die traditionellen Werte der Familie und Gesellschaft können fürJugendlichejedochimKontrastzumAuslebendereigenenInteressenunddem eigenen jugendlichen Erproben stehen und zu einem stetigen Spannungsfeld führen, in dem sich Heranwachsende befnden.
Heranwachsende zwischen Pfichtbewusstsein und individuellen Interessen Auch wenn viele junge Menschen in den verschiedensten kulturellen Regionen der Welt beim Erwachsenwerden zwischen den Erwartungen von Eltern und Lehrer*innen und den individuellen WünschenundInteressensowiedemAuslotenvonGrenzenzeitweiseanecken,befndensichjapanische Kinder und Jugendliche im außerordentlichen Maß im Zwiespalt. Denn in vielen Regionen wird das pubertierende Rebellieren als eine natürliche Phase der Adoleszenz angesehen. Im Vergleichzueinem westlich geprägten Lebensstil unterliegen japanische Kinder und Jugendliche jedoch oftmals einem besonderenDruck,dieElternunddieGesellschaftnichtzue nttäuschenundn ichtausderRollezufallen. Auch die niedrige Geburtenrate und die daraus resultierende schrumpfende und, aufgrundderhohen Lebenserwartung, alternde Bevölkerung ist ein Faktor, der die Belastung und Anforderungen für
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