Mediennutzung: Problem oder Chance?
Bastian Krupp
Die Nutzung digitaler Kommunikations- und Unterhaltungsmedien ist in Deutschland wie auch in Japan ein fester Bestandteil der Lebenswelten von Heranwachsenden. Das Thema exzessive Mediennutzung gerät hierbei immer wieder in den Fokus der Medienerziehung und der Medienbildung. So zeigen sich Eltern und Pädagog*innen häufg besorgt, wenn es um die hohen Nutzungszeiten geht, die junge Menschen mit digitalen Medien verbringen. Im Austausch mit den pädagogischen Fachkräften wurde deutlich, dass exzessive Mediennutzung gleichermaßen in Deutschland und in Japan einen hohen Stellenwert im pädagogischen Diskurs einnimmt.
Häufge oder intensive Mediennutzung kann als exzessiv und problematisch angesehen, aber auch als Chance begrifen werden. Diese beiden Sichtweisen sollen im folgenden Kapitel einer Abwägung und Beurteilung unterzogen werden. Exzessive Mediennutzung: Eine Frage der Perspektive? Entscheidend für die Beurteilung einer exzessiven Mediennutzung ist die Überprüfung, ob eine vorwiegend problemzentrierte oder chancenorientierte Nutzung vorliegt. Dies kann anhand verschiedener Faktoren, wie der Art der Medien,demKontextunddenindividuellenAuswirkungenauf die Lebensbereiche einer Person, betrachtet werden. Unter den negativen Auswirkungen einer exzessiven Mediennutzung werden das Entstehen gesundheitlicher Probleme, soziale Isolation, Suchtgefahr, Ablenkung von Verpfichtungen und der Verlust an Produktivität gefasst. Gesundheitliche Auswirkungen werden insbesondere mit einer hohen Augenbelastung, aufgrund der übermäßigen Nutzung von Bildschirmmedien, und den damit einhergehendenSchlafstörungensowieauftretendenHaltungsschädendurcheineh oheSitzbelastungin Zusammenhang gebracht. Eine exzessive Nutzung digitaler Medien kann dazu beitragen, dass weniger ZeitfürdiePfegesozialerKontakteaufgebrachtw ird,waszue inersozialenIsolationu nddemVerlustan analog geführten Beziehungen führen kann. Soziale Medien und Onlinespieleweisenzudemeinhohes Suchtpotenzial auf, was auch zum Kontrollverlust über die Nutzung dieser Medien führen kann. Dies kann sowohl zeitliche Faktoren beinhalten, aber auch Suchtgefahren,dieaufGlücksspielmechanismen, Seite52
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