Der Umgang mit Künstlicher Intelligenz in der Medienbildung
Gyde Hansen
VerstärktspieltindermedienwissenschaftlichenDiskussiondieEntwicklungu ndNutzungK ünstlicher Intelligenz (KI) eine Rolle. KI ist in den vergangenen Jahren in immer mehr Lebensbereiche vorgedrungen. Autonomes Fahren, Sprachsteuerung, Übersetzungs-Software, Gesichtserkennungs-SoftwareoderErgebnissevonSuchmaschinenarbeitenmitKI.DasSystemlernt aus einer Vielzahl von Beispielen und kann aus den festgestellten Mustern Gesetzmäßigkeiten ableiten,d ieesaufunbekannteDatenanwendet.SpätestensmitderVeröfentlichungvonChatGPT imJahr2022istvielenL ehrkräftenu ndMultiplikator*innenderJugendbildungnachdrücklichbewusst geworden, dass sie sich mit der Bedeutung von KIinderLebensweltvonKindernundJugendlichen auseinandersetzen müssen. Systeme wie Chat GPT oder Google's Chatbot Bard liefern mal mehr, mal weniger überzeugende und divergierendeAntwortenaufansiegestellteFragen,allerdingso hneQuellenangaben.DieBeschäftigung mit Potenzialen und Risiken von KI muss fester Bestandteil in der Aus- und Fortbildung von Multiplikator*innen, aber auch der Medienbildung von KindernundJugendlichensein.DieserUmstand betrift gleichermaßen Deutschland 1 und Japan. Entwicklung der Arbeits- und Bildungswelt JapanhatalseinenderfünfMegatrends 2 ,derimJahr2018eineB ildungsreformandenSchulenauslöste, ausgemacht, dass Arbeitsplätze mit „Routine-Aufgaben mit geringer Nutzung von Informationstechnik“ stark abnehmen werden, während Arbeitsplätze mit „Nicht-Routine-Aufgaben mit hoher Nutzung von Informationstechnik“ stark zunehmen werden. In der Zeit, als sich die Wirtschaft Japans rasant entwickelte, wurden in der Arbeitswelt Anweisungen erteilt und abgearbeitet. Gebraucht wird heute allerdingsdieKompetenz,Aufgabenselbständigzulösen,wodurchdieN utzungvonInformationstechnik den Hauptteil vieler Arbeitsplätze ausmachen wird. Daher müssten die Menschen lernen, mit der generativen KI umzugehen, wie Frau Sakamoto vom japanischen Ministerium für Bildung, Kultur, Wissenschaft und Technik (MEXT) der deutschen Delegation erläuterte. Im zentralistischen BildungssystemJapanswirdderLehrplanvomMEXTbestimmt,anhanddessendieSchulendieLernziele je Fach erarbeiten. Global schneidet Japan bei den Fähigkeiten im digitalen Bereich schlecht ab, die digitale Wettbewerbsfähigkeitistgering.ImIMDWorldDigitalCompetitivenessRanking2023liegtJapan nuraufPlatz35.DeutschlandbelegtPlatz22von64untersuchtenLändern.DasMEXTstelltdahereinen wachsenden Bedarf fest, menschliche Ressourcen auszubilden, die KI „anwenden“ können (vgl. Schleicher). 2 Die weiteren vier Megatrends, die die Bildungsreformbegründen, sind, dass Japan sich in Zeiten des raschen Wandels befndet, die fortschreitende Globalisierung, die schrumpfende und alternde Bevölkerung sowie das lange Lebensaltervon Japaner*innen. 1 Vgl.https://www.bundestag.de/webarchiv/Ausschuesse/ausschuesse19/weitere_gremien/enquete_ki Seite57
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