folgende Aussage: „Nur wenige digitale Tools für Diagnose und Förderung genügen derzeit den Ansprüchen an eine forschungsbasierte Entwicklung unter Berücksichtigung lernpsychologischer/ fachdidaktischer Theorien einerseits und technologischer Innovationen, insbesondere künstlicher Intelligenz andererseits“ (vgl. SWK, S. 24). Ein mit Deutschland vergleichbares System der außerschulischen Bildung existiert in Japan nicht. Japanische Kinder werden in der Regel ganztägig in den Schulen betreut, wobei es selbstverständliche Aufgabe d er Lehrkräfte ist, am Nachmittag Arbeitsgruppen anzubieten. Das breitgefächerte informelle Bildungsanbot in Deutschland ermöglicht es durch seine dezentrale Ausrichtung, schnell auf neue Anforderungenzureagieren,sodassinderJugendarbeitbereitsinnovativeProjektevorallemfürä ltere Kinder zu Nutzen und Gefahren von künstlicher Intelligenz ausprobiert wurden oder in Planung sind. BeispielhaftsollenandieserStelleausderVielzahlanheterogenenProjektenzweiMaßnahmenbenannt werden, die zeigen, wie spannend Projekte der außerschulischen Bildungsarbeit dasZukunftsthemaKI aufAugenhöhemitjungenMenschenumsetzen.DieFachstellefürInternationaleJugendarbeit(IJAB)hat im Rahmen des Projekts WebDays gemeinsam mit Jugendlichen einen Online-Kurs für Jugendliche entwickelt, der einen Blick „hinter die Kulissen von KI-Systemen“ ermöglicht. Der vierwöchige WebDaysMoocKI-Kurs ist kostenlos, ofen für alle ab 14 Jahren und der Einstieg ist jederzeit möglich. Jugendliche lernen mehr rund um das Thema künstliche Intelligenz, verstehen das tiefe Innere dieser Systeme, begreifen, wie Gesichts- und Spracherkennung funktioniert und erfahren,wiesiedieDebatte um die Zukunft mitgestalten können (vgl. WebDays). Ein Projekt der Universität Tübingen greift hingegen unmittelbar die Erfahrungswelt Jugendlicher auf, indemesaufderGrundlagederBefragungvonrund200SchülerinnenundS chülernzwischen1 1und19 Jahren zu ihren Bedürfnissen, Ängsten und Assoziationen im Zusammenhang mit KI einen Comic entwickelt hat, der Kindern und Jugendlichen KI leicht verständlich erklärt und auch für Erwachsene lesenswert ist (vgl. Universität Tübingen). Fazit Standen Anwendungen künstlicher Intelligenz früher nur wenigen Fachkräften zur Verfügung, durchdringtKIheutenahezualleLebensbereicheundistfürjedeundjedennutzbar.Deshalbnimmtdie BeschäftigungmitkünstlicherIntelligenzinderBildungsowohlinJapanalsauchinDeutschlandz uR echt einenbreitenRaumein.BeideLänderhabensichaufdenWegg emacht,diekomplexenS achverhaltefür junge Menschen verständlich aufzubereiten. Neben einem breiten gesellschaftlichen Diskurs und vorausschauender politischer Regulierung braucht es diese Bildungsanstrengungen im Umgang mit künstlicherIntelligenz,umeinesozialeSpaltunginGewinner*innenundV erlierer*innenderEntwicklung zu verhindern. DerFachaustauschm itJapanhatm irnachdrücklichbewusstgemacht,dassderBereichdernon-formalen Bildung inDeutschlandExperimentierräumeeröfnetundMöglichkeitenschaft,KinderundJugendliche selbstanderErarbeitungvonProjektenzub eteiligen.InsbesonderenehmeichdieJugendarbeitundden erzieherischen Jugendschutz, die Kinder und Jugendliche, außerhalb ihrer Rolle a ls Schülerinnen und Schüler, als eigenständige Persönlichkeiten in ihrer Lebenswelt respektieren und fördern, verstärkt als
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