TIPPS
(Rechts) Hans-Georg Thielecke führt seit 1997 mit seiner Frau das Mosbacher Brauhaus. Seit 2013 ist Sohn Marius mit an Bord – als Ver - anstaltungsprofi und verantwortlich für das Thema Ausbildung.
AUS- BILDUNG
FACHKRÄFTESICHERUNG „Man muss sich etwas einfallen lassen“
Zweimal hat das Mosbacher Brauhaus in den vergangenen Jahren die prüfungsbesten Restaurantfachkräfte im ganzen Rhein-Neckar-Kreis ausgebildet. Doch auch in diesem Betrieb gibt es Schwierigkeiten, offene Ausbildungsplätze zu besetzen, wie Marius Thielecke berichtet.
Wie sehen Ihre Aktivitäten in Sachen Ausbildung aus? Marius Thielecke: Als Gast- hausbrauerei mit dem Fokus auf Gastronomie und Ver- anstaltungen sind wir eine gefragte Eventlocation und auch als Caterer unterwegs. Wir haben je 200 Sitzplätze im Innenbereich und im Biergar- ten und stemmen jedes Jahr rund 70 Veranstaltungen – viel Arbeit für unsere rund 20 Festangestellten und 20 bis 30 Aushilfskräfte! Um für unseren Fachkräftenachwuchs selbst sorgen zu können, bieten wir jährlich zwei Ausbildungs- plätze für Köchinnen oder Köche sowie zwei Stellen zur Fachkraft für Restaurant und Veranstaltungsgastronomie an. Unsere Azubis werden nach Kräften gefördert und motiviert. Sie bekommen von Anfang an eigene Projekte, bei- spielsweise kümmern sie sich um die Social-Media-Kanäle.
Seit diesem Jahr stehen Sie im Kontakt mit den IHK-Aus- bildungsscouts. Wie sieht Ihre Zusammenarbeit aus? Thielecke: Ich persönlich habe mich über den Kontakt sehr ge- freut, denn wir müssen das The- ma Fachkräftesicherung noch viel aktiver angehen. Gerade in unserer Branche und noch dazu im ländlichen Bereich ist das Nachwuchsproblem riesig. Bei unseren Arbeitszeiten ist auch der ÖPNV schwierig. Da kann man nicht einfach sagen, „wir finden halt niemanden“ – man muss sich etwas einfallen las- sen. Man muss rausgehen, man muss Werbung für die ganze Branche machen. Es reicht nicht zu wissen, wie es gehen könnte, man muss es auch tun. Die IHK hat mir bisher ungenutzte Mög- lichkeiten aufgezeigt, wie wir geeignete junge Leute auf uns aufmerksam machen können. Auch wurden wir über Förder- programme informiert.
Was haben Sie im Detail beschlossen?
Thielecke: Wir wollten eigent- lich schon lange mehr an die Schulen gehen, um Jugend- liche schon sehr früh auf den Gedanken zu bringen, bei uns eine spannende Ausbildung in einem vielseitigen Betrieb mit interessanten und ab- wechslungsreichen Aufgaben sowie Perspektiven zu machen. Im Tagesgeschäft ist dieser Wunsch aber dann doch im- mer untergegangen. Jetzt haben wir es aber richtig angepackt. Wir haben die Kooperation mit einer Schule aufgenommen und werden uns bei einem Berufsinfotag einer 9. Klasse vorstellen. Wir werden uns künftig auch bei den IHK-Tagen der Berufs- orientierung einbringen. Und wir haben die Online-Lehr- stellenbörse der IHK für uns entdeckt.
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IHK Magazin Rhein-Neckar 07 | 2022
ihk.de/rhein-neckar
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