TITELTHEMA | HEIDELBERG
MADAME KUVEL Ein Stück Paris in Heidelberg
In der Plöck hat sich ein Mutter-Tochter-Gespann den Traum vom eigenen Laden erfüllt. Zusammen mit der Stadt, der IHK und anderen Partnern aus der Wirtschaft setzen sich die beiden Frauen für eine lebendige Innenstadt ein. S chokolade und Kaffee: Die Gerüche dieser beiden Genussmittel empfangen Kunden, die den Laden von
und sie hat es an ihre Nach- fahren weitergegeben. Mit Pa- tissier Marvin Mohr und einer Aushilfe beschäftigen die Inha- berinnen inzwischen zwei Mit- arbeiter. Und dass, obwohl die Eröffnung 2020 ausgerechnet in den erneuten Lockdown fiel. Sonja Noack erinnert sich: „Wir haben am 29. Oktober aufge- schlossen, am Montag darauf konnten wir nur noch Kaffee to go verkaufen.“ Ein holpriges erstes Jahr, in dem aber die Idee mit dem Dessert-Catering im Glas zündete. So beliefern sie inzwischen beispielswei- se das Restaurant Chambao regelmäßig. Trotzdem freuen die beiden sich auf ein ganz normales Jahr 2023 mit vielen Touristen und Stammgästen. Auch der geplanten Innen- stadterweiterung Richtung Bahnhof stehen die beiden positiv gegenüber: „Es gibt keine Sorgen, dass das schief geht. Ein neues Publikum wird sich die Stadt erschließen und durch die Kongressgäste wird es auch in der Innenstadt mehr Frequenz geben. Das wird durch und durch positiv!“ Carola Noack engagiert sich in Heidelberg seit längerem auch in der Taskforce Einzelhandel. Hier haben Händler und Ge- schäftsinhaber unter anderem gemeinsam mit dem Amt für Wirtschaftsförderung, der IHK
Carola Noack und ihrer Tochter Sonja betreten. Und das nicht zu knapp: Feine Pralinés, Dessertkreationen im Glas und köstliche Spezialitäten locken seit November 2020 in ihren Laden „Madame Kuvèl“. Die Idee dazu kam den beiden Frauen bei zahlreichen gemein- samen Reisen nach Paris. „Als meine Tochter Teenager war und in der Schule Französisch lernte, fingen wir an regelmä- ßig dorthin zu fahren. Sie sollte die Sprache lernen. Gefunden haben wir schließlich unsere Begeisterung für französische Patisserie“, erzählt Carola Noack. Vier Jahre lang haben sie nach einem passenden Ladenge- schäft gesucht, ehe sie in der Plöck fündig wurden. „Der Boden in dieser Immobilie ist original aus dem Jahr 1880. Es sollte so sein, dass das unser Laden wird“, so die gebürtige Heidelbergerin. Denn Namens- geberin für das Geschäft ist Carola Noacks Ururgroßmutter Eugénie Kuvèl, die im 19. Jahr- hundert aus Nordfrankreich nach Heidelberg kam. Genuss, Sinn für Schönes, langlebige Ausstattung, Gastfreundschaft – für all das stand Madame Kuvèl
und dem Citymarketingverein die Möglichkeit, Ideen einzu- bringen und Maßnahmen zur Stärkung des Handels einzu- bringen und umzusetzen. „Eine tolle Sache, die wirklich nicht jede Stadt anbietet“, so die Hei- delbergerin. Weil Carola Noack dieses Angebot großzügig und fortschrittlich findet, empfindet sie es als selbstverständlich mitzuarbeiten. Ihr Schwer- punkt liegt in der Arbeitsgrup- pe „Belebung der Seitengassen und Nebenstraßen“. „Die Be- sucherströme sind zu sehr auf die Hauptstraße konzentriert, es sind zu wenige Passanten abseits davon unterwegs. Das erfahre ich in der Plöck außer am Wochenende tagtäglich“, so die Unternehmerin. Des- halb wurden mit Hilfe der Task Force schon spezielle Feste in der Neugasse und der Heugasse umgesetzt, um Aufmerksam- keit zu erzeugen. Im Sommer ist die Plöck mit einem eigenen Einzelhandelsfest dran. Darauf freuen sich die Café-Inhaberin- nen besonders.
Die Besucher- ströme sind zu sehr auf die Hauptstraße konzentriert, es sind zu wenige Passanten abseits davon unterwegs.
Carola Noack, Inhaberin von Madame Kuvèl
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IHK Magazin Rhein-Neckar 03 | 2023
ihk.de/rhein-neckar
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