IHK-Magazin Ausgabe 03/2023

03 | 2023 IHK Magazin

IHK-Magazin digital lesen: ihk.de/ rhein-neckar/ magazin

Forschungs- zulage So stellen Unternehmen den Antrag

SEITE 49

HEIDELBERG

Was Sonja und Carola Noack an der Innenstadt vermissen SEITE 12

AUS DEN UNTERNEHMEN Jasmin Marks über den Tod SEITE 32

SCHLICHTUNGSVERFAHREN Ausbildungskonflikte lösen SEITE 42

Hendrik Stachnau, Mental-Coach

„Mein Traum: Führungskräfte zu Leitwölfen machen.“

Mit seinem Bürokram ist er voll in der Spur. Erfolgreiche Teamführung lernt man am besten durch Extremerfahrungen. Dafür schickt Hendrik Stachnau Führungskräfte auf dünnes Eis – mit seinen Schlittenhunden. Für den Business-Coach ist nervige Buchhaltung dabei Schnee von gestern, das macht er digital. Für große Träume braucht es jemanden, der dir den Rücken freihält. www.lexware.de

STANDPUNKT

So kann es nicht weitergehen!

D ie Beschlüsse der Ampelkoalition Ende März bringen in einigen zen- tralen Punkten mehr Klarheit. Der wirkliche Erfolg aber wird sich erst in der Umsetzung zeigen. Und bei der Finan- zierung stehen vermutlich noch weitere Marathonsitzungen an, denn hier lassen die Koalitionäre vieles im Unklaren. Sehr positiv ist die Möglichkeit zur Beschleunigung bei einigen Planungs- und Genehmigungsverfahren. Geplant und genehmigt wird jedoch konkret vor Ort. Es wird darauf ankommen, dass alle Behörden, kommunal und in den Ländern, die neuen Möglichkeiten auch konsequent nutzen. Von der schnelleren Abarbeitung von Engpässen in der Infrastruktur wird unsere Region profitieren, beispiels- weise die Autobahnen A5 und A6. Eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur ist ein bedeutender Standortfaktor. Daher begrüßen wir auch das Vorhaben, mehr Geld in die Schiene zu investieren. Aller- dings ist es bei weitem nicht gelungen, die Planungsbeschleunigung für alle vor- dringlichen Fernstraßenprojekte in der Region zu verankern.

und Wasserstraße bereitgestellt werden. Durch die Ausweitung der Mautpflicht auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen werden vie- le regionale Betriebe betroffen sein, auf deren Dienstleistungen Wirtschaft und Verbraucher dringend angewiesen sind. Die Beschlüsse im Bereich Gebäude- energie- und Energieeffizienz fallen sehr mau aus. Hier besteht bei vielen Unter- nehmen Verunsicherung, da sie weiter befürchten müssen, dass sie zu vorzei- tigem Heizungsaustausch und praxis- fernen Effizienzmaßnahmen verpflichtet werden. Wir lehnen starre Zielvorgaben ab. Der Emissionshandel sorgt auch ohne solches Mikromanagement dafür, dass Klimaneutralität bis 2045 erreicht wird. Die Politik wird darauf achten müssen, dass ihre Maßnahmen die Wirtschaft nicht zusätzlich belasten: Es drohen er- hebliche negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland, wenn nicht zügig politische Weichenstellungen vorgenommen werden. Bereits jetzt ste- hen Betriebe in den unterschiedlichsten Branchen unter erheblichem finanziel- lem Druck. Die Folgen: Größere Unter- nehmen zieht es vermehrt ins Ausland, während sich kleinere verstärkt

Lesen Sie auf Seite 22, wie die Mitglieder der IHK-Vollversammlung die derzeitige wirtschaft- liche Lage beurteilen.

Die Politik wird darauf

achten müssen, dass ihre Maß- nahmen die Wirtschaft nicht zusätzlich belasten.

Hinzu kommen die Änderun- gen bei der LKW-Maut: Durch die Erhöhung der Maut steigen die Kosten für den Transport via Straße wei- ter, ohne dass attraktive Alternativen via Schiene

die Frage stellen, ob sich der eigene Betrieb unter zuneh- mend erschwerten Rahmen- bedingungen noch weiter lohnt. So kann es nicht weitergehen!

Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar

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INHALT

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KOMPAKT 6 Wirtschaft und Region im Überblick

TITELTHEMA | AUSBILDUNG

10 Licht und Schatten Wie sich der Wirtschaftsstandort entwickelt 12 Madame Kuvèl Wie zwei Unternehmerinnen die Heidelberger Innenstadt erleben 13 Hintergrund Zahlen und Fakten zu Heidelberg 14 Interview Oberbürgermeister Eckart Würzner und seine Pläne für den Wirtschaftsstandort 16 ABB Stotz-Kontakt Wie der Weltkonzern in Heidelberg verankert ist

24 Neue Märkte Uwe Aichele ist Eichbaum-Vertriebs- direktor für das internationale Geschäft. Seit Jahren vertraut er bei Geschäftsanbahnungen im Ausland auf das Know-how der IHK.

AUS DER IHK 22 Vollversammlung Austausch zu aktuellen Herausforderungen 24 Stories aus 50 IHK-Jahren

Wie die IHK die Eichbaum-Brauerei bei ihren Auslandsaktivitäten unterstützt

STANDORT 26 BUGA 23 Was Unternehmen der Region von der Bundesgartenschau erwarten 29 #ihkmeetsmuga Einladung zur Woche der Wirtschaft 30 Binnenhäfen Welche Zukunft haben die Tore zur Welt? AUS DEN UNTERNEHMEN 32 Jasmin Marks Wie eine Designerin hilft, die eigene Beerdigung zu planen

32 AUS DEN UNTERNEHMEN

An das Ende denken Jasmin Marks ist seit vielen Jahren Designerin und Eventplanerin. Seit

neuestem beschäftigt sie sich auch mit dem Tod – als Beerdigungscoach.

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IHK-Magazin digital lesen:

33 Hot Rod Crew Zwei Mannheimer und ihr neues Angebot für Gruppenerlebnisse 34 Hand in Hand Ambulanter Pflegedienst im Neckar-Odenwald-Kreis wächst

35 SAP Neue App für britische Band Coldplay entwickelt

36 Cozy Heaven Heidelberger Start-up stellt Bettwäsche aus Eukalyptusfasern her

37 Quadrate-Buchhandlung Literatur-Kleinod wurde in neue Hände übergeben

37 HeidelbergMaterials Mehr Recycling bei Betonherstellung

38 Kyocera Fineceramics Europe Feinkeramikhersteller investiert und expandiert 39 Südwestmetall Umfrage unter Mitgliedsunternehmen der Region 40 Umstätter Social Media Mannheimer Agentur berät Unternehmen zu TikTok und Co.

43 Jetzt #könnenlernen

TIPPS 42 Ausbildung 44 Auslandsgeschäft 46 Weiterbildung 48 Unternehmensführung 49 Recht und Steuern

In diesen Tagen startet eine bundesweite IHK-Ausbildungskampagne. Als Testimonial mit dabei: Emily – „Elektronikerin für Geräte und Systeme“ in Ausbildung

IHK-SERVICE 50 Jubiläen 51 Öffentliche Bekanntmachungen

54 IHK-Börsen 55 Impressum

NAMEN SIND NACHRICHTEN 56 Meldungen in Kürze

44 Tipps

SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF 58 Michael Klein inmitten des Waldes: Der Mannheimer Unternehmer tankt hier am besten neue Kraft.

Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichten- gesetz hat Auswirkungen auf Lieferanten. Erfahren Sie, was hier beachtet werden muss.

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNGEN 18 Wirtschaftsstandort Heidelberg

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KOMPAKT

Jules Sentman gibt ihr Wissen um Kräuter und Pflanzen auch als Expertin in Sendungen von SWR und WDR weiter.

URBARIUM Kraft der Natur in Alltag integrieren

urbarium.de

Es duftet intensiv nach Pfefferminze, die Bienen summen: Im Garten ihres Großvaters lernt Jules Sentman als Kind die positive Wirkung von Kräutern und Pflanzen kennen. Und auf Großvaters Spuren wandelt die Hei- delbergerin heute auch wieder: Ausgebildet als pharmazeutisch-technische Assistentin arbeitet sie zunächst lange Jahre als Lehrerin für Sport und Englisch. Nun verkauft Sentman selbst hergestellte Tees, außerdem hat sich die Unternehmerin auf die Produktion von Naturkosmetik spezialisiert. Die Zutaten dafür bezieht sie aus dem eigenen Garten und von Bioproduzenten. Außerdem führt Sentman Online-Schulungen für Kräuter- und Heil- pädagogen durch, die auch von Teilnehmern

aus dem Ausland gebucht werden. „Ich will das Wissen um die Kraft der Natur aus der verstaubten Ecke herausholen und wieder in unseren Alltag integrieren“, erzählt sie. Passend dazu der Name ihres 2020 gegründe- ten Unternehmens Urbarium, das aus ihrem Blog heraus entstand: Urban für städtisch und Herbarium für Pflanzensammlung. Urbarium umfasst einen Online-Shop, den schon exis- tierenden stationären Verkauf will Sentman Schritt für Schritt ausbauen, eventuell mit eigenem Tee-Café. „Ich habe viel Herzblut in den Aufbau meines Unternehmens gesteckt. Jetzt geht es darum, Wurzeln zu schlagen und dann wie ein Baum Jahr um Jahr zu wachsen“, blickt Sentman nach vorne.

Jetzt geht es darum, Wurzeln zu schlagen. Jules Sentman, Gründerin von Urbarium

? Wie wird ein Ferienjob besteuert? FRAGE DES MONATS

ZAHL DES MONATS

Das Arbeitsentgelt von Schülern und Studenten ist wie bei anderen Arbeitnehmern steuerpflichtig, zudem müssen sie grundsätzlich sozialversichert sein. ihk.de/rhein-neckar/ferienjob

8,7 % ÜBERSCHULDUNGSQUOTE

Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwach- senen in der Metropolregion Rhein-Neckar QUELLE: SCHULDNERATLAS 2022

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O-TON DES MONATS

„Wir steuern auf eine Deindustrialisierung des Wirtschaftsstandorts

TIPPS & TERMINE

Mit dem Innovations- preis Baden-Württem- berg, dem sogenannten Dr.-Rudolf-Eberle-Preis, ehrt das Land seit 1985 unkonventionelle Ideen für innovative Produkte, Verfahren oder Dienstleis- tungen. Er ist mit insge- samt 50.000 Euro dotiert und wird an im Land ansässige Unternehmen aus Industrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung mit weniger als 500 Mitarbeitern vergeben. Unternehmen können ihre Innovationen bis zum 31. Mai einreichen. http://bewerbung. innovationspreis-bw.de

Die Praktikumswochen Baden-Württemberg ge- hen in die nächste Runde und Unternehmen haben die Möglichkeit, neue potenzielle Azubis kennen - zulernen. Bei der Aktion schnuppern Schüler ab 15 Jahren an fünf Tagen jeden Tag in ein anderes regiona- les Unternehmen hinein. Die Aktion findet in den Pfingstferien und den zwei folgenden Schulwochen (30. Mai bis 23. Juni) statt. Anmeldung unter www.praktikumswo- chen-bw.de

Deutschland zu.“ Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Fuchs Petrolub SE Bei der Vorstellung der Bilanz für 2022 hat der Fuchs Petrolub-Chef gewarnt, zukünftig nur auf E-Autos zu setzen.

MEIN TOPSELLER

„Gebratener Oktopus ist bei uns ein Riesenhit“

SHYAMLAL P C: Bei uns gibt es nur Curry und Chicken Masala. Was soll ein Küchenchef aus Indien auch sonst servieren? Als ich zusammen mit meiner Frau Nina das Hotel und Restaurant „Zum Riesen“ in Walldürn übernommen habe, haben das tatsächlich einige gedacht. Wir setzen jedoch auf regionale und mediterrane Speisen: Der Mittagstisch ist klassisch mit Tafelspitz, Zwiebel-Rumpsteak oder Spanferkel. Beim mediterranen Abendmahl hingegen begeistert unsere Gäste neben dem zarten argentinischen Rinderfilet besonders der gebratene Oktopus mit Belugalinsen und Lavendel- Consumé – ein „Riesen“-Hit! Zukünftig wollen wir auch Grillspezialitäten auf unserer Terrasse anbieten. Kochen ist meine Leidenschaft, wir wollen unseren Gästen den gewissen

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Wow-Effekt mit besonderen Erlebnissen und Liebe zum Detail bieten. Während ich in der Küche zaubere, kümmert sich Nina um den Service des Hotels. Unterstützt werden wir von unserem internationalen Team,

Unternehmen der region im FokUs Individuelle Präsentationsmöglichkeit durch Ihr selbst erstelltes Firmenporträt als ergänzende Veröffentlichung in Verbindung mit einer Anzeige gerne senden wir ihnen eine Übersicht der special-themen und weitere informationen!

mit dem wir bereits in 5-Sterne-Hotels in

Katar und zuletzt im Oman zusammengearbeitet haben.

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Shyamlal P C war als Küchenchef weltweit im Einsatz. Seit 2022 leitet er mit seiner Frau Nina den „Riesen“ in Walldürn.

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KOMPAKT

IHK-REGION Von der Arbeit zum Sport

MANNHEIM Nächster Schritt zur

WEINHEIM/HEMSBACH Gemeinsam kreativ: Die Reizpunkt GmbH bietet in ihren Agenturräumen seit März CoWorking-Arbeits - plätze zur Miete an.

EBERBACH Es bleibt in der Region: Die Krauth technology GmbH hat 2.000 Euro an den Bürger- und Heimatverein Eberbach übergeben, der 2023 sein 150-jähri- ges Jubiläum feiert. Der Hersteller von Ticketautomaten hat dafür, wie jedes Jahr, auf Weihnachtsgeschenke für Ge- schäftspartner verzichtet.

„Netto-Null“: Essity ist es nach eigenen Angaben als erstes Unternehmen in der Papierindustrie gelungen, Papier CO 2 -frei herzustellen. Beim Pilotprojekt im Mainzer Werk sei dabei auch erstmalig grüner Wasserstoff verwendet worden.

Weinheim

Buchen

Schriesheim

Mannheim

Eberbach

Osterburken

Heidelberg

Neckargemünd

Schwetzingen

Mosbach

Hockenheim

EVENTS 13. Mai Mannheim

Walldorf

Wiesloch

Sinsheim

Lachen ausdrück- lich erlaubt: Vor- hang auf für den 9. Mannheimer Comedy Cup! www.capitol- mannheim.de Bis 11. Juni Heidelberg La Bohème: Das Kurpfälzische Museum widmet sich Meister- werken der Plakatkunst, die vor allem aus der Pariser Montma - tre-Kunstszene bekannt ist. www.museum- heidelberg.de

SCHWETZINGEN Sportliche Pläne: Decathlon investiert weiter in seinen großen Logistikstandort in Schwetzingen. Dort wird derzeit eine fünfte Halle ge- baut, die bis Mitte des Jahres fertiggestellt sein soll und die Lagerfläche um 12.500 Quadratmeter erweitert.

OSTERBURKEN Schwabe in Baden: Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den Neckar- Odenwald-Kreis bereist und sich dabei bei der AZO-Unter - nehmensgruppe unter an- derem zu Digitalisierung und Fachkräftemangel informiert.

WALLDORF Auf die Plätze, fertig, los: Bis zum 21. April können sich Interessierte für den Volks- bank Kraichgau Firmenlauf anmelden, der am 3. Mai stattfindet.

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DIE ANALYSE

STECKBRIEF

Sonja Mohr: „Eine Ausbildung öffnet alle Türen“

Matthias Kruse, IHK- Geschäftsführer International

Frau Mohr, was macht eine IHK- Senior-Ausbildungsbotschafterin? Ich bin beispielsweise in Schulen oder auf Elternabenden im Einsatz. Hier erzähle ich von meinem beruflichen Werdegang. Ich will mit meinen Erfah- rungen zeigen, dass eine Ausbildung die perfekte Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben ist. Wie verlief Ihr Start ins Berufsleben? Mich hat schon immer der Beruf der technischen Zeichnerin fasziniert. Ein Berufsberater hat mir allerdings davon abgeraten. Ich habe 1988 nach der mittleren Reife dann erst einmal eine Ausbildung als Arzthelferin gemacht. Mein Traumberuf hat mich aber nie losgelassen und ich habe die Ausbil - dung nachgeholt. Jetzt bin ich, unter anderem nach der Weiterbildung zur Technischen Fachwirtin, verantwortlich

für die Ausbildung der Logistikberufe und das Schulmarketing bei der Heidel- berger Druckmaschinen AG. Erfahren Sie mehr zu den IHK-Senior- Ausbildungsbotschaftern unter ihk.de/rhein-neckar/ seniorausbildungsbotschafter

Vorteil Lieferkette Seit Januar ist das deutsche Lieferket- tengesetz in Kraft. Viele der betroffenen Unternehmen versenden derzeit Frage- bögen und Verhaltenskodexe an ihre Lieferanten – ein erheblicher bürokrati- scher Mehraufwand! Wieso als Lieferant bei diesem Aufwand das neue Gesetz nicht zum eigenen Vorteil nutzen – und zwar zur Kundengewinnung und Auf - tragsakquise? Bestandskunden wie potenzielle Neukunden, die dem Gesetz unterliegen, werden es zu schätzen wissen, wenn sie bei Lieferanten kaufen können, deren Lieferkettengesetz-Kon- formität für sie leicht erkennbar ist. Was müssen Sie als Lieferant zum Liefer- kettengesetz wissen? Lesen Sie mehr auf Seite 44.

ZUR PERSON: Sonja Mohr ist Leiterin „Ausbildung Logistikbe - rufe und Schulmarketing“ bei der Heidelberger Druckmaschinen AG und IHK-Senior-Ausbil - dungsbotschaf- terin.

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KALENDERBLATT

17. Oktober 1868 Mit der Unterzeichnung der so- genannten Mannheimer Akte durch Baden, Bayern, Frankreich, Hessen, den Niederlanden und Preußen wird die Schifffahrt auf dem Rhein gere - gelt. Welche Bedeutung die Binnen- häfen für die Wirtschaft heutzutage haben, lesen Sie auf Seite 30.

 AUS DEN HOCHSCHULEN

DEN DIGITALEN WANDEL GESTALTEN

Fernen Galaxien auf der Spur: Einem internationalen Forscher- team mit Beteiligung von Geo- wissenschaftlern der Universität Heidelberg ist es gelungen, neue wasserreiche Asteroiden mittels Infrarotspektroskopie aufzuspüren. Sie befinden sich im Asteroiden - gürtel zwischen Mars und Jupiter.

AN DER HOCHSCHULE FRESENIUS HEIDELBERG STUDIEREN IHRE FACHKRÄFTE VON MORGEN! → Digital Business Management (B.Sc.) → Digital Business Management & Strategy (M.A.)

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TITELTHEMA | HEIDELBERG

Das lesen Sie im Titelthema

10 Heidelberg Licht und Schatten 12 Madame Kuvèl

Wie zwei Unternehmerinnen die Heidelberger Innenstadt erleben 13 Hintergrund Zahlen und Fakten zu Heidelberg 14 Interview Oberbürgermeister Eckart Würzner und seine Pläne für den Wirtschaftsstandort 16 ABB Stotz-Kontakt Wie der Weltkonzern in Heidelberg verankert ist

HEIDELBERG Licht und Schatten

Die Stadt am Neckar belegt in Rankings oft Spitzenplätze. Doch beim Einzelhandel gibt es noch viel Luft nach oben.

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TITELTHEMA | HEIDELBERG

D ie Heidelberger WirtschaftsWoche schaffte es die Neckarmetropole unter die drei zukunftsfähigsten Städte des Landes. Auch bei der Stu- die „Vitale Innenstadt“ konnte die Neckarstadt punkten: Laut Institut für Handelsforschung (IFH) schaffte Heidelberg eine glatte Zwei. Die Kommune liegt so vor ähnlich großen Städten (Durchschnitt 2,3). Heidelbergs Innenstadt punk- tet laut Studie bei den Passan- ten vor allem mit Ambiente, Aufenthaltsqualität sowie einem ausgewogenen Einzel- handelsangebot. Die Altstadt zählt laut IFH zu den leben- digsten und attraktivsten Zen- tren Deutschlands. „Das Bild der Innenstadt ist durchweg positiv. Es ist viel im Umbruch. Dank einiger Neuansiedlungen gibt es wenig Leerstand, auch wenn die Kunden sicher den ein oder anderen leeren Laden Erfolgskurve scheint weiter steil nach oben zu zeigen. Beim Städ- teranking 2022 der sehen. Meist ist dieser aber schon wieder vermietet oder Händler ziehen einfach in eine passendere Immobilie wie ak- tuell Douglas“, erklärt Susanne Schaffner. Die Vorsitzende des Citymarketingvereins Pro Hei- delberg betreibt als Geschäfts- führerin Tee Gschwendner in der Hauptstraße. Also alles palletti in der Hei- delberger Innenstadt? IHK- Präsident Manfred Schnabel gibt mit Blick auf die IFH-Um- frageergebnisse zu bedenken: „Dank guter Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es über Co- rona hinweg gelungen, die In- nenstadt am Leben zu halten. Doch auch wenn die Pandemie vorbei ist, kämpfen Betriebe um ihre Existenz. Geschwächt durch die staatlicherseits ange-

Pläne, die IHK-Geschäftsfüh- rer Andreas Kempff durchaus kritisch sieht: „Es gibt die Sorge, dass die Innenstadt zerfasert und sich rund um den Bahnhof ein zweiter Stadtkern entwickelt und die Kaufkraft sich dorthin verla- gert. Man muss sich auch die Frage stellen, ob die Kaufkraft für solch eine große Achse überhaupt ausreicht oder muss es gerade nach der Pande- mie nicht darum gehen, die kritische Masse zusammenzu- halten.“ Schließlich gelinge es laut IHK-Analyse Heidelberg nicht, die vor Ort vorhandene Kaufkraft zu binden. Diese so- genannte Kaufkraftbindungs- quote verharrt mit 96 Prozent das zweite Jahr in Folge unter 100 Prozent. Das ist für eine Stadt dieser Größe mehr als ungewöhnlich. Auch Susanne Schaffner ist von den Plänen nicht voll- ständig überzeugt: „Ich glaube nicht, dass das langfristig funktionieren wird. Wenn man jetzt Probleme hat, Marken anzusiedeln, wird das nicht gelingen, wenn man weiter rausgeht.“ Schaffner war bei der Erstellung des Konzepts dabei, räumt allerdings ein, dass sie die einzige Händlerin im Gremium war. Der Blick auf die Zukunft der Heidelberger Innenstadt ist also nicht sorgenfrei. Die Ein- zelhändlerin Schaffner zeigt sich zuversichtlich. „Wenn der Menglerbau (Anm. Red.: Das Carré) umgebaut wird, würde das die Innenstadt sicher aufwerten. Auch die Eröff- nung des Kongresszentrums ist eine super Chance für den Handel, weil die Leute sicher auch in die Altstadt kommen und etwas Abwechslung möchten.“ Marion Brenner

ordneten Schließungen tragen sie schwer an der Inflation und an hohen Energiepreisen“. Ziel müsse es aus IHK-Sicht nun sein, möglichst allen Un- ternehmen durch diese Krise zu helfen, in dem die Heidel- berger Innenstadtwirtschaft gestärkt werde. Beiträge hier- für wären, so Schnabel weiter, Entlastungen für Betriebe und eine Infrastruktur, die es den verschiedenen Kundengrup- pen unabhängig von ihrem Mobilitätsverhalten ermög- licht, die City gut erreichen zu können. Stadt und Verwaltung pla- nen, die Innenstadt Richtung Bahnhof auszudehnen. Es soll eine Achse von der Altstadt über Bergheim bis hin zum Hauptbahnhof entstehen. „Wir werden das bereits vor- handene Angebot nicht ver- drängen, sondern mit neuen Nutzungen ergänzen. So ist eine Ansiedelung von groß- flächigerem Einzelhandel und Premiumfilialisten in der Alt- stadt aus Platzgründen meist nicht möglich – in der neuen Innenstadt jedoch schon“, erklärt Oberbürgermeister Eckart Würzner. Rund fünf Millionen Euro Fördergelder sollen dafür aufgewendet wer- den. 1,25 Millionen kommen dabei aus der Stadt selbst, weitere 3,75 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren.“ Die Stadt will über einen Fördertopf zudem Bürger, Initiativen, Vereine, Unternehmen und Einrichtun- gen unterstützen, die eigen- verantwortlich Projekte in der neuen Innenstadt realisieren wollen. Für jeden Euro, den die Initiatoren für ihr Projekt einbringen, stellt die Stadt den gleichen Betrag als Förde- rung in Aussicht.

Es gibt Sorge, dass die Heidel- berger Innen- stadt zerfasert und sich rund um den Bahn- hof ein zweiter Stadtkern ent- wickelt. IHK-Geschäftsführer Andreas Kempff

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TITELTHEMA | HEIDELBERG

MADAME KUVEL Ein Stück Paris in Heidelberg

In der Plöck hat sich ein Mutter-Tochter-Gespann den Traum vom eigenen Laden erfüllt. Zusammen mit der Stadt, der IHK und anderen Partnern aus der Wirtschaft setzen sich die beiden Frauen für eine lebendige Innenstadt ein. S chokolade und Kaffee: Die Gerüche dieser beiden Genussmittel empfangen Kunden, die den Laden von

und sie hat es an ihre Nach- fahren weitergegeben. Mit Pa- tissier Marvin Mohr und einer Aushilfe beschäftigen die Inha- berinnen inzwischen zwei Mit- arbeiter. Und dass, obwohl die Eröffnung 2020 ausgerechnet in den erneuten Lockdown fiel. Sonja Noack erinnert sich: „Wir haben am 29. Oktober aufge- schlossen, am Montag darauf konnten wir nur noch Kaffee to go verkaufen.“ Ein holpriges erstes Jahr, in dem aber die Idee mit dem Dessert-Catering im Glas zündete. So beliefern sie inzwischen beispielswei- se das Restaurant Chambao regelmäßig. Trotzdem freuen die beiden sich auf ein ganz normales Jahr 2023 mit vielen Touristen und Stammgästen. Auch der geplanten Innen- stadterweiterung Richtung Bahnhof stehen die beiden positiv gegenüber: „Es gibt keine Sorgen, dass das schief geht. Ein neues Publikum wird sich die Stadt erschließen und durch die Kongressgäste wird es auch in der Innenstadt mehr Frequenz geben. Das wird durch und durch positiv!“ Carola Noack engagiert sich in Heidelberg seit längerem auch in der Taskforce Einzelhandel. Hier haben Händler und Ge- schäftsinhaber unter anderem gemeinsam mit dem Amt für Wirtschaftsförderung, der IHK

Carola Noack und ihrer Tochter Sonja betreten. Und das nicht zu knapp: Feine Pralinés, Dessertkreationen im Glas und köstliche Spezialitäten locken seit November 2020 in ihren Laden „Madame Kuvèl“. Die Idee dazu kam den beiden Frauen bei zahlreichen gemein- samen Reisen nach Paris. „Als meine Tochter Teenager war und in der Schule Französisch lernte, fingen wir an regelmä- ßig dorthin zu fahren. Sie sollte die Sprache lernen. Gefunden haben wir schließlich unsere Begeisterung für französische Patisserie“, erzählt Carola Noack. Vier Jahre lang haben sie nach einem passenden Ladenge- schäft gesucht, ehe sie in der Plöck fündig wurden. „Der Boden in dieser Immobilie ist original aus dem Jahr 1880. Es sollte so sein, dass das unser Laden wird“, so die gebürtige Heidelbergerin. Denn Namens- geberin für das Geschäft ist Carola Noacks Ururgroßmutter Eugénie Kuvèl, die im 19. Jahr- hundert aus Nordfrankreich nach Heidelberg kam. Genuss, Sinn für Schönes, langlebige Ausstattung, Gastfreundschaft – für all das stand Madame Kuvèl

und dem Citymarketingverein die Möglichkeit, Ideen einzu- bringen und Maßnahmen zur Stärkung des Handels einzu- bringen und umzusetzen. „Eine tolle Sache, die wirklich nicht jede Stadt anbietet“, so die Hei- delbergerin. Weil Carola Noack dieses Angebot großzügig und fortschrittlich findet, empfindet sie es als selbstverständlich mitzuarbeiten. Ihr Schwer- punkt liegt in der Arbeitsgrup- pe „Belebung der Seitengassen und Nebenstraßen“. „Die Be- sucherströme sind zu sehr auf die Hauptstraße konzentriert, es sind zu wenige Passanten abseits davon unterwegs. Das erfahre ich in der Plöck außer am Wochenende tagtäglich“, so die Unternehmerin. Des- halb wurden mit Hilfe der Task Force schon spezielle Feste in der Neugasse und der Heugasse umgesetzt, um Aufmerksam- keit zu erzeugen. Im Sommer ist die Plöck mit einem eigenen Einzelhandelsfest dran. Darauf freuen sich die Café-Inhaberin- nen besonders.

Die Besucher- ströme sind zu sehr auf die Hauptstraße konzentriert, es sind zu wenige Passanten abseits davon unterwegs.

Carola Noack, Inhaberin von Madame Kuvèl

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Das Tochter- Mutter-Team hinter Madame Kuvèl: Sonja (links) und Carola Noack

Heidelberg in Zahlen

160.000 EINWOHNER AUS 160 NATIONEN 89.500 SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTE davon 70 Prozent im wissensintensiven Dienstleistungsbereich 4,2 % ARBEITSLOSENQUOTE Größter Arbeitgeber: Universitätsklinikum Heidelberg (14.500 Beschäftigte) 39.000 STUDENTEN AN FÜNF HOCHSCHULEN 13,9 MILLIONEN GÄSTE JÄHRLICH 109 QUADRATMETER FLÄCHE, DAVON 70 PROZENT GRÜNFLÄCHE QUELLE: STADT HEIDELBERG

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TITELTHEMA | HEIDELBERG

OBERBÜRGERMEISTER IM INTERVIEW „Der Wohlstand in dieser Stadt muss auch erwirtschaftet werden“

Wie entwickelt sich Heidelberg? Was kommt auf Unternehmen zu? Der alte und neue Rathaus-Chef Eckart Würzner blickt nach vorne.

Start-ups. In dieser besonde- ren Mischung entstehen neue Ideen, Techniken, Produkte und Lösungen für die Welt von morgen. Diese Innova- tionskraft möchte ich weiter stärken, dafür werde ich mich auch persönlich einsetzen. Da- für müssen wir gute Rahmen- bedingungen und Möglich- keiten für Wachstum bieten. Außerdem möchte ich unsere Stadtteile weiter stärken und dafür in die Aufenthaltsquali- tät des öffentlichen Raums

investieren – für eine gute Ver- sorgung vor Ort und lebens- werte Stadtteile mit Läden und Gastronomie. Eines Ihrer Schlagworte im Wahlkampf war Ermögli- chungs- statt Verbotspolitik. Was heißt das? Würzner: Im Fokus stehen dabei unkomplizierte Maß- nahmen, die viel bewirken. So dürfen Gastronomen beispiels- weise auch 2023 ihre Außen- bewirtschaftung erweitern – und dafür reduzieren wir zusätzlich die Gebühren. Auch das Thema Stellplätze für Handwerksbetriebe bleibt für uns wichtig. Zusätzlich ermög- lichen wir mit Beratungen und Förderprogrammen, dass sich Betriebe in der Energieversor- gung nachhaltiger aufstellen können – und so durch die Energiekrise kommen. Heidelberg ist gerade bei Bio- technologie lange ein Inno- vationstreiber gewesen. Wie kann es gelingen, dieses Feld und andere Zukunftsbranchen anzuführen? Würzner: Um Zukunftsbran- chen anzuführen, gilt es, quali- fizierte Mitarbeiter und For- scher an den Standort zu holen und zu halten. Dafür müssen die Voraussetzungen stimmen: Equipment, Forschungsgelder, Lebensqualität, Renommee, Vernetzung und vor allem das richtige Mindset, um mutig und innovativ nach vorne den- ken zu können und zu dürfen. Der Platz an der Spitze ist

Was sind nach der erfolg- reichen Wiederwahl Ihre Schwerpunkte in der Wirt- schaftspolitik? Eckart Würzner: Ein Stich- wort ist mir persönlich beson- ders wichtig: Innovationskraft. Heidelberg ist das, was man international eine „know- ledge pearl“ nennt – eine Perle des Wissens. Wir haben hier auf engstem Raum weltweit herausragende Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen. Hinzu kommen innovative

ZUR PERSON Geboren 1961 in Goslar, kam Eckart Würzner Anfang der Achtziger Jahre für sein Geographiestu- dium nach Heidel- berg. Er begann seine Tätigkeit bei der Stadt Heidel- berg als Umwelt- fachberater für die Verwaltungsspitze, bevor er Leiter des Amtes für Umwelt - schutz, Energie und Gesundheitsförde- rung und schließlich Bürgermeister für Umwelt und Energie wurde. 2006 erfolg- te die Wahl an die Stadtspitze.

Eckart Würzner ist seit 2006 Oberbürgermeister von Heidelberg. Im November erfolgte seine Wiederwahl.

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TITELTHEMA | HEIDELBERG

Einrichtungen jedoch darüber hinaus auch Wachstumsmöglichkeiten außerhalb von Nachverdichtung und Arrondierung bestehender Flächen zu bieten, wurden und werden im hip und im Patrick-Henry-Village weitere Flächen für die Wissenschaft zur Ver- fügung gestellt. Viele Entscheidungen von Industrie- unternehmen, die den Standort Heidelberg betreffen, werden nicht in Heidelberg getroffen. Ist man mit diesen Betrieben im Gespräch? Würzner: Selbstverständlich ist unser Amt für Wirtschaftsförde- rung und Wissenschaft im Rahmen der Bestandspflege und des Unter- nehmensservice regelmäßig im Austausch mit den in Heidelberg ansässigen Betrieben. Was man unter „Industrie“ fassen kann, sind viele unterschiedliche Unternehmen mit unterschiedlichen Bedarfen. Diese möchten wir als Stadt alle erfüllen. Neben zielgerichteten und etablierten Förderangeboten und Hilfestellungen sollen langfristig die notwendige Infrastruktur weiterhin bereitgestellt und damit sowohl die weichen als auch harten Standort- faktoren im Sinne der Heidelberger Bedarfe ausgebaut werden. Auch hier spielt die Verfügbarkeit von ausreichend geschultem Personal eine Schlüsselrolle. Neben der guten übergeordneten verkehrlichen Lage inmitten der prosperierenden Metro- polregion Rhein-Neckar ist die hohe

nur mit kontinuierlichem Einsatz zu halten. Die Stadt Heidelberg unter- stützt dabei in vielerlei Hinsicht: von der Etablierung und Förderung neuer Arbeitsfelder und Start-ups im Rahmen des Games Hub – in dem Medizin und Gaming Development zusammengeführt werden – bis hin zur Bereitstellung von Flächen für Labor und Forschung durch den Technologiepark Heidelberg auf dem hip, unserem Heidelberg Innovation Park. So erhalten wir unsere lebendi- ge Start-up-Landschaft und die guten Bedingungen für den Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft. Es gibt einen Masterplan Neuenheimer Feld. Muss sich die Stadt langfristig trotzdem mit einem möglichen dritten Campus beschäftigen, weil die Mög- lichkeiten irgendwann erschöpft sind? Würzner: Heidelberg zeichnet sich durch eine starke – auch räumliche – Verflechtung zwischen Stadt und Wissenschaft aus. Das soll auch in Zu- kunft so bleiben. Allein die Universität Heidelberg hat ja im Grunde genom- men drei Campus: in der Altstadt, in Bergheim und im Neuenheimer Feld. Die vielen anderen wissenschaftlichen Institutionen bilden ebenfalls jeweils einen eigenen Campus aus, wenn man an das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie oder an die SRH denkt. Durch den Masterplan ist das Neuenheimer Feld auf Jahrzehnte für die Wissenschaft gesichert und das ist wichtig. Um wissenschaftlichen

Lebensqualität in Heidelberg ein großes Pfund. Im Herbst soll das neue Kongress- zentrum in der Bahnstadt eröffnen. Was sind Ihre Erwartungen für den Kongressstandort Heidelberg? Würzner: Meine Erwartungen sind groß, aber gerechtfertigt: Wir haben als Wissenschafts-, Wirtschafts- und Tourismusstandort lange auf ein Kon- gresszentrum gewartet. Das Potenzial dafür war schon immer vorhanden. Jetzt haben wir ein modernes Gebäu- de an einem zentralen Ort in einer tol- len Stadt und alles in dazu passender Größe. Wir freuen uns, unser globales wissenschaftliches Renommee nun auch im Kongressbereich abbilden zu können. Der Standort Heidelberg wird vom Konferenzzentrum profitieren und sich sicherlich erfolgreich und langfristig am Markt etablieren. Wenn Sie einen wirtschaftspoliti- schen Wunsch formulieren dürften für die nächsten Jahre – wie würde dieser lauten? Würzner: Heidelberg ist eine wohlha- bende Stadt, in der das Leben lebens- wert ist – dank vieler Angebote, vor allem auch im kulturellen und sozialen Bereich, die wir machen können. Aber dieser Wohlstand muss auch erwirt- schaftet werden. Ich wünsche mir daher, dass der wichtige Beitrag der Heidelberger Unternehmen und Betrie- be dazu bei politischen Entscheidun- gen immer im Bewusstsein bleibt.

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TITELTHEMA | HEIDELBERG

ABB STOTZ-KONTAKT Früher Familienbetrieb, heute Weltkonzern Die Wurzeln von ABB Stotz-Kontakt liegen in Mannheim. Vor 80 Jahren siedelte das Familienunternehmen nach Heidelberg-Pfaffengrund um. W as haben die Mailänder Scala und ein Ferien- haus auf den Malediven

schnell entwickelnden Marktes hat der Betrieb geschafft, was nur zwei Prozent der Unter- nehmen in Deutschland gelingt: über 100 Jahre alt zu werden. Für Uwe Laudenklos, den Vor- sitzenden der Geschäftsfüh- rung, ist das Unternehmen auch deshalb vergleichbar mit einem Schiff im Ozean: „Es geht dar- um in einem rauen und schnel- len Umfeld das Unternehmen so zu steuern, dass Sicherheit und Erfolg sichergestellt sind. Ebenso, dass Beständigkeit und Zuverlässigkeit für die Mitarbei- tenden sowie die Wettbewerbs- fähigkeit für die Stakeholder gleichermaßen erfüllt bleiben.“ Der Standort Heidelberg zeich- net sich seit 2016 durch eine vollautomatische Produktions- anlage aus. Mit dieser erreicht das Unternehmen ein neues Maß an Automatisierung bei der Fertigung von Sicherungs- automaten, von dem über 600 Varianten produziert werden. Weltweit vernetzt mit anderen Standorten zur Analyse von

Daten aus der Vorfertigung setzt das Heidelberger Werk die Möglichkeiten von Indus- trie 4.0 beispielhaft um. Ebenso betreibt ABB hier eines seiner Kompetenzzentren für Fertigungstechnologie. Exper- ten und Kunden aus aller Welt kommen nach Heidelberg, um sich die Fertigungsanlage als Benchmark anzuschauen. Weit über eine Milliarde Siche- rungsautomaten, die auch als Leitungs-Schutzschalter be- kannt sind, hat ABB Stotz-Kon- takt in seiner langen Geschichte produziert. Um den Erfolg zu sichern, wird das Portfolio stets erweitert und angepasst. Dazu hat sich das Unternehmen einer Nachhaltigkeitsstrategie verschrieben, die darauf ab- zielt, eine kohlenstoffarme Ge- sellschaft zu ermöglichen und Ressourcen zu schonen. „Wir verstehen uns nicht nur als iso- liertes Unternehmen, sondern sind Teil der Gesellschaft und ihres Wandels. Diese Verant- wortung nehmen wir aktiv wahr: als integraler Bestandteil eines globalen Technologie- führers und als integraler Teil der Stadt Heidelberg und der Region“, sagt Laudenklos. Auch deshalb ist das Unter- nehmen Mitglied des Indus- triekreis Heidelberg e. V. Das Gremium hat das Ziel, in enger Kooperation mit Politik und Behörden sowie Verbänden und Hochschulen, den Wirt- schaftsstandort Heidelberg weiterzuentwickeln.

gemeinsam? Man findet hier ein Produkt der ABB Stotz-Kontakt GmbH. 1891 begründete Hugo Stotz in Mannheim das Unter- nehmen. Schwerpunkt damals: Installationsarbeiten für elek- trische Lösungen. Doch Hugo Stotz wollte mehr. Er tüftelte an einer Lösung, um Wohnhäuser sicher und einfach elektrische Energie zur Verfügung stellen zu können. 1924 erhielt der Unternehmer schließlich das Patent für den Stotz-Automaten. 1928 begann die serienmäßige Produktion des Sicherungs- automaten. 1943 siedelte das Unternehmen nach Heidelberg- Pfaffengrund um. Wer heute in einen Stromkreisverteiler schaut, dem springt meist der Schriftzug ABB entgegen. ABB Stotz-Kontakt ist mittler- weile Teil eines internationalen Konzerns. In einem aufgrund von zuerst Elektrifizierung und später Digitalisierung und sich

5.000 MITARBEITER sind in den Mit- gliedsunterneh- men des Industrie- kreis Heidelberg e. V. beschäftigt. www.industriekreis- heidelberg.com

Hier ent- stehen die weltweit bekannten Sicherungs- automaten von ABB Stotz-Kontakt: Einblick in die Produktion im Heidelberger Stammwerk

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IHK Magazin Rhein-Neckar 03 | 2023

ihk.de/rhein-neckar

GEMEINSAM MIT IHREM BETRIEB!

Unter dem Motto Jetzt #könnenlernen startet im März die erste bundesweite Azubi-Kampagne der IHKs – eine echte Mitmachkampagne auch für Ihren Betrieb. Seien Sie dabei und nutzen Sie Botschaften und Motive, die ein neues „Lebensgefühl Ausbildung“ nach außen tragen. Die Werbe- mittel werden Teil eines Kommunikationspakets speziell für Betriebe sein und können auf Ihren digitalen Kanälen oder direkt bei Ihnen vor Ort platziert werden. Gemeinsam zeigen wir dem ganzen Land und speziell der jungen Generation: Ausbildung macht mehr aus uns.

Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter

AUS DER IHK

Lässt sich der Wackelkontakt beheben? Die EU-Kommission will ein Recht auf Reparatur einführen. Die Umsetzung dürfte schwierig werden.

IHK-VOLLVERSAMMLUNG „Recht auf Reparatur stößt in der Praxis an Grenzen“

Im Mittelpunkt der IHK-Vollversammlung Ende März in Mannheim standen die großen langfristigen Herausforderungen der Wirtschaft.

D ekarbonisierung und ternehmen sind aktive Treiber dieser Entwicklung und stehen vielfach an der Spitze. Dem de- mografischen Wandel müssen sich die Unternehmen stel- len. Vor allem ist es aber der Staat, der das Rentensystem so flexibilisieren muss, dass es zukunftsfähig wird und dafür sorgen muss, dass die Quote der Erwerbstätigen deutlich steigt. Deindustrialisierung und Deglobalisierung indes sind Entwicklungen, die unser Digitalisierung sind die großen Megatrends. Un-

Geschäftsmodell ernsthaft bedrohen“, spannte IHK-Präsi- dent Manfred Schnabel bei der Sitzung der IHK-Vollversamm- lung den Bogen. Verschärfend wirke die Inflation. „Hier erleben wir eine Zweiteilung. Während es einigen Unter- nehmen gelingt, sich durch Kostenverlagerung ins Ausland recht gut mit der Preisentwick- lung zu arrangieren, leiden vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die Wertschöp- fung oder auch nur Teile davon nicht einfach verlagern können und die außerdem nicht die

Marktmacht haben, gestiegene Preise an ihre Kunden weiter- zugeben“, sagte Schnabel. Im Bereich der ökologischen Transformation mahnte der IHK-Präsident eine effektive und effiziente Regulatorik an. „Der Politik gelingt es oft nicht, das Wünschenswerte in einen sinnhaften Rege- lungsrahmen zu überführen“, sagte er. Als Beispiel führte Schnabel das geplante ver- längerte Recht auf Reparatur an. Zwar sei die Absicht des Gesetzgebers richtig, die

Die gesicherte Gasversorgung und das Mini- wachstum hat in der Politik zur Annahme geführt, jetzt würde das Wachstum wie- der anspringen. Mitglied der IHK- Vollversammlung in der Aussprache

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ihk.de/rhein-neckar

AUS DER IHK

Materialeffizienz zu steigern und eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Und einige Punkte wie die geforderte Reparaturfreundlichkeit von Geräten seien auch richtig adressiert. Doch es gebe Grenzen und Beschränkungen, die die Umsetzung für viele Unter- nehmen sehr schwer machen dürfte. „Viele technische Produkte sind nach einigen Jahren schlichtweg über- holt. In diesen Fällen erscheint eine Reparatur weder sinnvoll, noch wird sie vom Kunden gewünscht sein“, sagte Schnabel. Noch gravierender seien die hohen Kosten, da Repa- raturen sehr personalintensiv sind. „Zum einen fehlen Fachkräfte, zum anderen schlagen hier die Lohnne- ben- und Lohnzusatzkosten inklusive der finalen Mehrwertsteuer zu. Hier müsste die Politik ansetzen, um die Reparaturquote deutlich zu erhöhen“, forderte der IHK-Präsident. In der Aussprache äußerten Voll- versammlungsmitglieder die Sorge, dass die Politik die kurz-, mittel- und langfristigen Herausforderungen für die Unternehmen unterschätze. „Die gesicherte Gasversorgung im Winter und das Miniwachstum hat in Teilen der Politik zur Annahme geführt, jetzt würde das Wachstum gleich wieder anspringen“, warnte ein VV-Mitglied, das vor allem auf die Inflation und die daraus folgen- den Probleme einging. In diesem Zusammenhang wurde auch vor Zweitrundeneffekte gewarnt, sollte die Gehaltsentwicklung die Inflation zusätzlich befeuern. „Selbst lange

sicher geglaubte Funktionen wie die Entwicklung stehen mittlerweile unter starkem Wettbewerbsdruck, da gerade die asiatischen Länder hier von den Kompetenzen stark aufho- len, aber bei den Lohnkosten noch deutlich darunterliegen“, mahnte der Vertreter eines Industrieunter- nehmens. Die Inflation hat in Folge der Reaktion der Zentralbanken auch zu höheren Zinsen geführt, was Investitionen erschwert. Diese Entwicklung be- stätigten sowohl Unternehmens- als auch Bankenvertreter, abzulesen an gestutzten Investitionsplänen der Unternehmen und am Einbruch beim Bau. „Der starke Liquiditätsent- zug lässt eigentlich eine Rezession erwarten“, sagte eine Vollversamm- lungsmitglied aus dem Finanzwesen. Gleichzeitig herrschte Einigkeit, dass Europa nicht vor einer Finanz- krise stehe. Gründe hierfür seien die schärfere Regulatorik und die bessere Aufsicht, aber auch unser dreigliedri- ges Bankensystem. INFO In der IHK Rhein-Neckar engagieren sich rund 4.000 Perso- nen ehrenamtlich, zum Beispiel in Arbeitskreisen, als Prüfer in der Aus- und Weiterbildung oder in der Voll- versammlung. 2022 haben sich die in bei der IHK Rhein-Neckar ehren- amtlich engagierten Personen 88.811 Stunden für die gemeinsame Sache eingebracht (Vorjahr: 89.266). 8,4 Millionen Euro Gegenwert ent- spricht dieser Einsatz.

Mannheim vor der Wahl

MIT DER WAHL des Oberbürger- meisters stellen die Mannheimer- innen und Mannheimer die Wei- chen für die kommenden Jahre.

Was heißt das für den Wirtschaftsstandort?

Am 5. Mai lädt die IHK um 17:00 Uhr zur Veranstaltung „OB- Wahl Mannheim: Die Kandidaten im Wirtschafts-Check“ ein. Auf - grund der begrenzen Anzahl von Plätzen vor Ort wird die Veranstal - tung am 5. Mai auf der IHK-Webseite ihk.de/rhein-neckar gestreamt. Die nächste Oberbürgermeister- wahl in Mannheim ist am 18. Juni, der Termin für eine eventuelle Neuwahl ist der 9. Juli. Die Stadt Mannheim hat einen Oberbürger- meister. Er ist das Oberhaupt der Stadtverwaltung Mannheim, die in sechs Dezernate unterteilt ist. Bei der kommenden Wahl gibt es laut der Stadtverwaltung Mannheim voraussichtlich 142 Wahlbezirke.

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AUS DER IHK

STORIES AUS 50 IHK-JAHREN Unternehmerreise als Türöffner Uwe Aichele erzählt, wie die Privatbrauerei Eichbaum ins Ausland expandierte – und wie die IHK dabei unterstützt hat.

Wann ging das los? Aichele: Das war 2008. Ich nahm an einer IHK-Unter- nehmerreise nach Frankreich teil. Die Reise hat gut gepasst, da dort Unternehmen im Fokus standen, die noch kein Exportgeschäft mit Frank- reich hatten. Wir konnten auf der Reise Kontakte zu Einzelhändlern knüpfen. Die IHK hat uns bei diesem ersten Schritt auf den damals fremden Markt sehr weiter- geholfen. Wie ging es weiter mit der Erschließung von Export- märkten? Aichele: Wir hielten und halten uns mit Informa- tionen aus der IHK auf dem Laufenden und nutzen alle Möglichkeiten zur Markter- schließung. 2010 sind wir so beispielsweise auf den chi- nesischen Markt gegangen. Andere Markterkundungen und -beobachtungen wie mit Australien beispielsweise haben uns aber auch gezeigt, dass wir dort keinen Markt- einstieg versuchen sollten. Mittlerweile genießen Kun- den in weltweit 48 Ländern unsere Produkte. Aichele: Im Alltag ist natür- lich die gesamte Exportab- wicklung für uns sehr wichtig. Ohne diese Unterstützung bekämen wir das Auslands- geschäft als mittelständi- Wo unterstützt die IHK Sie noch?

Uwe Aichele (57) ist Vertriebs- direktor für das internationale Geschäft und Mitglied der Geschäftsleitung der Privatbrauerei Eichbaum.

geschäft bei Eichbaum kön- nen wir vereinfacht in zwei Phasen aufteilen. Die erste Phase war nach der Einfüh- rung der Pfandpflicht auf Ein- wegflaschen und -dosen im Jahr 2003. Dieses Geschäft war für uns sehr wichtig und wir haben versucht, unsere Auslastung durch Exporte zu verbessern. In der zweiten Phase der Auslandsexpansion ging es uns um Strukturie- rung und Fokus. Und dabei kam dann die IHK mit ihrem Netzwerk und ihren Koopera- tionsangeboten und -partnern ins Spiel.

50 Jahre IHK Rhein-Neckar, 50 Jahre weltweit unterwegs mit der IHK: 2022 wurden durch das IHK- Team International 10.100 Unterneh- mensanfragen zum Auslandsgeschäft beantwortet. Mehr zum IHK-Angebot zum Auslands- geschäft unter

Eichbaum kennt jeder als regio- nale Marke. Viele werden gar nicht wissen, dass das Auslands- geschäft ein wichtiges Stand- bein ist. Wie kam es dazu? Uwe Aichele: Vorweg: Auch der nationale Markt ist für uns sehr wichtig. Dafür steht an erster Stelle unsere Marke Karamalz. Eichbaum ist eben mehr als das Urprodukt, unser gutes Ureich. Zurück zur Frage: Das Export-

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AUS DER IHK

sches Unternehmen auch nicht so ohne weiteres hin. Bei Ausfuhren außerhalb der EU sind unglaublich viele Sachen zu dokumentieren. An der IHK schätze ich aber über mein eigenes Unternehmen hinaus noch etwas anderes. Und das wäre? Aichele: Sie leistet mit ihrem politischen Einsatz für die Unter- nehmen der Region einen wichtigen Beitrag. Ich kann mich gut an eine Podiumsdiskussion in Bammental mit einer Bundestagsabgeordneten erinnern. Da hat sich der IHK-Ver- treter, Geschäftsführer Mathias Kruse, für TTIP eingesetzt und eine Lanze gebrochen für die kleinen und mittleren Unternehmen. Das war stark!

Wie hat sich Ihr direkter Austausch entwickelt? Aichele: In den mittlerweile 15 Jahren hat sich natürlich eine sehr gute, auch persönliche Beziehung aufgebaut. Das so entstandene Ver- trauen ist wichtig, auch bei schwie- rigen Fragen. Die vergangenen drei Jahren waren besonders heraus- fordernd, da war der Austausch im Netzwerk besonders wichtig und hilfreich. Was wünschen Sie der IHK für die nächsten 50 Jahre? Aichele: Ich wünsche der IHK, dass sie diese außergewöhnlichen Zeiten so nutzt, dass neue Potenziale und Innovationen in der Region entstehen können. Das Interview führte Matthias Schmitt.

EICHBAUM – ZAHLEN UND FAKTEN

Eichbaum, gegründet 1679 , gilt als ältestes Mannheimer Unternehmen. Die Brauerei produziert mit ihren 300 Mitarbeitern jährlich rund 1,4 Millionen Hektoliter Bier und 265.000 Hektoliter nicht-alkoholische Getränke wie Karamalz oder Malzlimo- naden. 48 Länder weltweit beliefert Eichbaum mit seinen Produkten. Der gebürtige Wormser Uwe Aichele arbeitet seit 1991 bei der Privat - brauerei. Sein Vater, seines Zeichens Techniker bei der Eichbaum-Tochter Apostel in Worms, gab seinem Sohn den entscheidenden Tipp.

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