IHK-Magazin Ausgabe 03/2023

TITELTHEMA | HEIDELBERG

ABB STOTZ-KONTAKT Früher Familienbetrieb, heute Weltkonzern Die Wurzeln von ABB Stotz-Kontakt liegen in Mannheim. Vor 80 Jahren siedelte das Familienunternehmen nach Heidelberg-Pfaffengrund um. W as haben die Mailänder Scala und ein Ferien- haus auf den Malediven

schnell entwickelnden Marktes hat der Betrieb geschafft, was nur zwei Prozent der Unter- nehmen in Deutschland gelingt: über 100 Jahre alt zu werden. Für Uwe Laudenklos, den Vor- sitzenden der Geschäftsfüh- rung, ist das Unternehmen auch deshalb vergleichbar mit einem Schiff im Ozean: „Es geht dar- um in einem rauen und schnel- len Umfeld das Unternehmen so zu steuern, dass Sicherheit und Erfolg sichergestellt sind. Ebenso, dass Beständigkeit und Zuverlässigkeit für die Mitarbei- tenden sowie die Wettbewerbs- fähigkeit für die Stakeholder gleichermaßen erfüllt bleiben.“ Der Standort Heidelberg zeich- net sich seit 2016 durch eine vollautomatische Produktions- anlage aus. Mit dieser erreicht das Unternehmen ein neues Maß an Automatisierung bei der Fertigung von Sicherungs- automaten, von dem über 600 Varianten produziert werden. Weltweit vernetzt mit anderen Standorten zur Analyse von

Daten aus der Vorfertigung setzt das Heidelberger Werk die Möglichkeiten von Indus- trie 4.0 beispielhaft um. Ebenso betreibt ABB hier eines seiner Kompetenzzentren für Fertigungstechnologie. Exper- ten und Kunden aus aller Welt kommen nach Heidelberg, um sich die Fertigungsanlage als Benchmark anzuschauen. Weit über eine Milliarde Siche- rungsautomaten, die auch als Leitungs-Schutzschalter be- kannt sind, hat ABB Stotz-Kon- takt in seiner langen Geschichte produziert. Um den Erfolg zu sichern, wird das Portfolio stets erweitert und angepasst. Dazu hat sich das Unternehmen einer Nachhaltigkeitsstrategie verschrieben, die darauf ab- zielt, eine kohlenstoffarme Ge- sellschaft zu ermöglichen und Ressourcen zu schonen. „Wir verstehen uns nicht nur als iso- liertes Unternehmen, sondern sind Teil der Gesellschaft und ihres Wandels. Diese Verant- wortung nehmen wir aktiv wahr: als integraler Bestandteil eines globalen Technologie- führers und als integraler Teil der Stadt Heidelberg und der Region“, sagt Laudenklos. Auch deshalb ist das Unter- nehmen Mitglied des Indus- triekreis Heidelberg e. V. Das Gremium hat das Ziel, in enger Kooperation mit Politik und Behörden sowie Verbänden und Hochschulen, den Wirt- schaftsstandort Heidelberg weiterzuentwickeln.

gemeinsam? Man findet hier ein Produkt der ABB Stotz-Kontakt GmbH. 1891 begründete Hugo Stotz in Mannheim das Unter- nehmen. Schwerpunkt damals: Installationsarbeiten für elek- trische Lösungen. Doch Hugo Stotz wollte mehr. Er tüftelte an einer Lösung, um Wohnhäuser sicher und einfach elektrische Energie zur Verfügung stellen zu können. 1924 erhielt der Unternehmer schließlich das Patent für den Stotz-Automaten. 1928 begann die serienmäßige Produktion des Sicherungs- automaten. 1943 siedelte das Unternehmen nach Heidelberg- Pfaffengrund um. Wer heute in einen Stromkreisverteiler schaut, dem springt meist der Schriftzug ABB entgegen. ABB Stotz-Kontakt ist mittler- weile Teil eines internationalen Konzerns. In einem aufgrund von zuerst Elektrifizierung und später Digitalisierung und sich

5.000 MITARBEITER sind in den Mit- gliedsunterneh- men des Industrie- kreis Heidelberg e. V. beschäftigt. www.industriekreis- heidelberg.com

Hier ent- stehen die weltweit bekannten Sicherungs- automaten von ABB Stotz-Kontakt: Einblick in die Produktion im Heidelberger Stammwerk

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IHK Magazin Rhein-Neckar 03 | 2023

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