IJAB journal 02/2023

IM FOKUS – Japan

Medienbildung mit Lebensweltbezug

Christian Herrmann

Japanische Fachkräfte zu Gast in Köln „Das mediale Umfeld junger Menschen“ ist seit mehreren Jahren Gegenstand des deutsch-japanischen Fachkräfteaustauschs. Im Frühjahr war eine deutsche Delegation in Japan unterwegs, im Herbst waren die japanischen Kolleg*innen in Deutschland zu Gast. Was erlebten sie auf ihrer Reise, was interes- sierte sie? Ein Besuch bei der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW in Köln ermöglichte Einblicke.

Am Morgen des 31. Oktober geht es zur Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW. Zur Überraschung der japa- nischen Gäste werden sie von Linda Scholz in fließen - dem Japanisch begrüßt. Und auch Mitarbeiterin Jessica Hackenbroch spricht Japanisch. „Als ich jünger war, war Anime schon ein großes Ding. Das hat mich fasziniert“, erzählt sie, „und in der Nachbarschaft gab es eine japa- nische Familie, bei der ich oft zu Gast war und bei der ich mich immer wohlgefühlt habe“. Die deutsch-japanischen Brücken sind offenbar häufiger, als man annehmen könnte. Anspruchsvolle Projekte, die Spaß machen Die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW bietet jungen Menschen praktische Medienarbeit, die an ihrer Lebens- welt orientiert ist. Mit dem Computerprojekt Köln kam die Fachstelle ursprünglich aus der Gaming-Szene und der pädagogischen Beurteilung von Computer- und Videospielen. Dank der Landesförderung ist die Palette der Angebote inzwischen deutlich breiter geworden – und auch die damit verbundenen Fragestellungen. Linda Scholz stellt einige Projekte stellvertretend vor.

Kazunari Fujiwara ist gespannt. „Wir wollen uns über Medienbildung und Medienpolitik für Kinder und Jugend- liche in Deutschland informieren. Uns interessieren verschiedene Beispiele und auch die Sicht auf das medi- ale Umfeld junger Menschen in Deutschland.“ Kazunari Fujiwara ist Direktor des National Chuo Youth Friend- ship Center, einer Freizeit- und Bildungseinrichtung mit Blick auf den Mount Fuji. Gemeinsam mit sechs weiteren Kolleg*innen ist er vom 29. Oktober bis zum 11. November als Delegationsleiter in Deutschland unterwegs. IJAB-Referentin Claudia Mierzowski hat für die japanische Gruppe ein Programm in Köln, Fürth, Nürnberg und Berlin zusammengestellt und begleitet sie. Medien- und Jugendzentren mit medienpädagogi- schen Schwerpunkten werden besucht. „Als ich jünger war, war Anime schon ein großes Ding. Das hat mich fasziniert“

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