NATIONAL GEOGRAPHIC HISTORY

Abzeichen mit revolutionären Slogans. 1789 bis 1799. Deutsches Historisches Museum, Berlin.

D ie Materialien, die zur Herstellung die- ser Objekte verwendet wurden, könnten nicht weicher sein und keinen größeren Kontrast zur prächtigen Krone von Katharina II. bieten. Es handelt sich um drei Kokarden, die aus einem blau-weiß-roten, gefalteten Band bestehen, in dessen Innerem eine revolutio- näre Botschaft verborgen ist. Der Ursprung dieser dreifarbigen Kokarde geht auf die Far- ben der Französischen Revolution zurück. Im Juli 1789 fürchtete die Pariser Bourgeoisie, die sich der Krone widersetzte, sowohl den An- griff der Truppen Ludwigs XVI. als auch die zunehmenden Unruhen auf den Straßen. Um sich gegen die Armee zu verteidigen, beschlossen ihre Vertreter, eine Bürgermiliz zu bilden. Doch die neue Truppe hatte keine Uni- form. Daher wählte man als Erkennungszeichen eine blau-rote Kokarde, die Farben der Stadt Paris. Der Marquis de Lafayette, Kommandeur der Nationalgarde – wie die neue Truppe genannt wurde –, fügte Weiß hinzu, die tra- ditionelle Farbe der französischen Monarchie. Nach der Erstürmung der Bastille wurde die dreifarbige Kokarde zum Symbol der Revolu- tion. Wer sie auf Hüten und am Revers trug, unterstützte den Sturz des Ancien Régime und strebte die Errichtung einer neuen Ordnung an. Diese Identifikation war so tiefgreifend, dass ihre Farben zu denen der Flagge der neuen Republik wurden. DIE FRANZÖSISCHE REVOLUTION REVOLUTIO- NÄRE KOKARDEN

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