NATIONAL GEOGRAPHIC HISTORY

ZYPRESSENHAIN Die Bäume sind auf Friedhöfen beliebt, denn sie symbolisieren Langlebigkeit und Trauer. Das Gemälde stellt die dritte Version von 1883 dar und gehört heute zum Bestand der Alten Nationalgalerie Berlin. Es misst 80×150 Zentimeter und ist in Öl auf Holz gemalt.

FABELWELT Böcklins Stil ist geprägt von intensiven Farb- und Lichteffekten sowie dem häufigen Bezug zu Figuren aus der antiken Mythologie. „Pan im Schilf“ (Neue Pinakothek) entstand 1858 und hängt derzeit in der Münchener Sammlung Schack. Öl auf Lein- wand, 199,7×152,7 Zentimeter.

malte Böcklin schon zuvor. Die frühere Fassung hängt heute in Winterthur. Die Münchener Version erwarb 1859 Kö- nig Ludwig I. vom Künstler selbst. Sie gehört heute zum Bestand der Baye- rischen Staatsgemäldesammlungen und ist ebenfalls ein Meisterwerk des Symbolismus. RALPH KREUZER

Schilf“ schwül und dunstig, heiß, nur ge- mildert durch die leichte Brise, die durch den dichten Pflanzenbewuchs streicht. Der Waldgott spielt auf seiner Flöte, er ist allein, die von ihm geliebte – und verfolgte – Nymphe ist verschwunden. Sie hat sich der Sage nach in ein Schilf- rohr verwandelt. Auch dieses Motiv

Marie Berna, bei Böcklin ein „Bild zum Träumen“ bestellte, zum Andenken an ihren verstorbenen Ehemann Georg Berna. Der Künstler hatte das Motiv aber bereits etwas früher begonnen, als Auftragswerk für den Mäzen Günther Alexander, und er begann sogleich mit einer zweiten Ausfertigung. Belauschte Einsamkeit So erfolgreich war das Bild, dass bis 1886 insgesamt fünf Variationen davon entstanden, die dritte Version 1883 für den Galeristen Fritz Gurlitt, der ihr den Namen „Die Toteninsel“ verpasste. Sie wurde 1936 von Adolf Hitler erworben und hing fortan auf dem Berghof. Im Gegensatz zur eher kühlen At- mosphäre der Toteninsel erscheint die Luft im 1858 entstandenen Werk „Pan im

SELBSTBILDNIS Immer wieder hat Arnold Böcklin (1827–1901) in seinen Werken den Tod thema- tisiert. Hier spielt er ihm ein ahnungsvolles Lied auf der Fiedel vor – die nur eine Saite hat. Die Kunstmäzenin und Witwe Marie Berna hatte bei Böcklin ein „Bild zum Träumen“ bestellt.

KUNSTGESCHICHTE 21

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