ASIENS HOCHKULTUREN
Konfuzius
Lebenszeit: 551 bis 479 v. Chr.
I n einem alten chinesischen Text heißt es, Konfuzius sei 2,90 Meter groß gewesen. Das ist natürlich maßlos übertrieben, doch als Lehrmeister und Philosoph war Kon- fuzius ohne Zweifel von stattlichem For- mat. Seine Ideale sind inzwischen untrennbar mit der chinesischen Identität und der Kultur Ostasi- ens verwoben. Der im Westen als Konfuzius bekannte Denker kam 551 v. Chr. unter dem Namen Kong Qiu nahe der Stadt Qufu in Ostchina zur Welt. Seine Familie
faszinierten ihn die Anfänge der Zhou-Dynastie (1046–256 v. Chr.). Diese Zeit des Friedens erschien ihm als ein goldenes Zeitalter, dem es nachzu- eifern galt. Konfuzius glaubte, Bildung und Reflexion führten zu Tugendhaftigkeit. Wer über andere befehlen wolle, müsse selbst Disziplin und moralische Autori- tät kultivieren. Er strebte einen schnellen Aufstieg im Staatsdienst an, aber sein forsches Auftreten verprellte viele. Schließlich wurde er zum Justiz- minister des Staates Lu ernannt, fiel allerdings mit seinen aggressiven Reformvorschlägen in Ungnade. Jahrelang versuchte Konfuzius vergeb- lich, in den Staatsdienst zurückzukehren und das Reich von innen zu verändern. Erfolgreicher war er als Lehrmeister. Er brach mit der Tradition, befürwortete Bil- dung für alle und ermutigte zum lebens- langen Lernen „um seiner selbst willen“, also mit dem Ziel der Selbsterkenntnis und Selbstverbesserung. So zog er viele Anhänger an, die ihn als
hatte offenbar adelige Wurzeln, war aber in Not geraten. Als junger Mann musste Konfuzius sich mit niederen Arbeiten durchschlagen. DIE LIEBE ZUM LERNEN Schon früh entdeckte Konfuzius seine Leidenschaft für die Wissenschaften. „Mit 15 hatte ich mich dem Lernen ver- schrieben“, erzählte er seinen Schü- lern später. Er studierte Musik,
Mathematik, die klassi- sche chinesische Lite-
LINKS: Die Han-Dynastie erhob die Lehren des Konfuzius zu Chinas Staatsideologie.
ratur, Geschichte und mehr. Ganz besonders
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