NATIONAL GEOGRAPHIC SPECIAL

ASIENS HOCHKULTUREN

Han Gaozu

Regierungszeit: 206 bis 195 v. Chr.

D ie Han-Chinesen bilden heute die größte ethnische Gruppe nicht nur in China, sondern weltweit. Ihr Name geht auf die Gründung der Han- Dynastie durch den Kaiser Han Gaozu (256– 195 v. Chr.) vor 2200 Jahren zurück. Han Gaozu wurde unter dem Namen Liu Bang als Bauer geboren und stieg zum General auf. Schließ-

BEWEIS SEINER MACHT Han Gaozu festigte seine Autorität als Kaiser. Zunächst übergab er zehn seiner einstigen Gene- ralsgefährten die Kontrolle über ihre jeweilige Region. Als einer nach dem anderen aufbegehrte, zögerte er nicht, sie zu töten und durch eigene Verwandte zu ersetzen. Mit der Zeit übernahm Gaozus Familie, vor allem seine Gemahlin Lü Zhi, erhebliche Macht.

Nach mehreren Schlachten gegen die Xiongnu im Norden wagte Han Gaozu einen beispiellosen Schachzug, um den Feind zu besänftigten: Er schickte einem der Anführer eine Han-Prinzessin als Braut. Durch weitere Gaben glättete er die Beziehungen zu den Reiternoma- den und befriedete so die Nordgrenze. Han Gaozu lockerte die Vollstreckung der repressiven Qin-Gesetze, behielt aber den Verwaltungsapparat seines Vorgängers bei. Er machte Chang’an zur neuen Hauptstadt, weil der Ort an strategisch wichtiger Stelle im Tal des

lich gelangte er in dem Chaos an die Macht, das auf den Tod von Qin Shihuangdi 210 v. Chr. folgte . Konkur- rierende Armeen bekriegten sich ein Jahrzehnt lang. Geschickt überlistete er seine Rivalen. „Endlich gehört die Welt mir“, soll er gesagt haben, als er Herr- scher über ganz China wurde. Er nahm den Titel Han Gaozu an und begründete eine 400 Jahre wäh- rende Dynastie, die heute als gol- denes Zeitalter der chinesischen Geschichte gilt. Die Han prägten viele der folgenden Kaiserreiche.

LINKS: Han Gaozu gründete die Han- Dynastie, ein goldenes Zeitalter.

58

Made with FlippingBook flipbook maker