ASIENS HOCHKULTUREN
Han Wudi
Regierungszeit: 141 bis 87 v. Chr.
W ährend der 50 Jahre und länger dauernden Regie- rungszeit des Han-Kaisers Wudi (156–87 v. Chr.) ver- änderte sich China stark. Wudi führte das Reich auf Basis konfuzianischer Prinzipien, gleichzeitig dehnte er die Grenzen mit- hilfe einer aggressiven Expansionspolitik aus. Die Künste erblühten, der Handel entlang der entste- henden Seidenstraße brachte neue Waren und Ideen ins Reich der Mitte.
für Anwärter auf den Staatsdienst eingeführt, die tiefgehende Kenntnisse der konfuzianischen Lehre erforderten. Han Wudi schärfte nach: 124 v. Chr. beaufsich- tigte er persönlich die Gründung der ersten kaiserli- chen Universität, an der Männer aus allen Provinzen, meist Söhne von Landbesitzern, die Kunst der Regierungstechnik erlernten. Wudis Name bedeutet „kriegerischer Kaiser“ – und er machte ihm alle Ehre. Er eroberte Gebiete
in Südchina sowie in großen Tei- len Vietnams und Koreas. Gen Norden entsandte er bis zu 100000 Männer, um die Xiong nu-Nomaden zurückzudrän- gen. Han-Kolonisten besetzten schließlich die ehemaligen Nomadengebiete im Norden und Westen. In Zentralasien führte Han Wudi mehrere Feldzüge an, um seinen Einfluss dort zu ver- größern und an die Pferde aus Ferghana zu gelangen, die für LINKS: Han Wudi prägte China durch Konfuzianismus und Seidenstraße.
Als Han Wudi 141 v. Chr. den Thron bestieg, hatten die Han den Konfuzianismus bereits für sich entdeckt. Seine 350 Jahre alten Grundsätze lehrten schließlich auch Gehorsam und die Einhal- tung von Hierarchien – ein nützli- ches Mittel, um das Volk in Schach zu halten. Konfuzius zufolge kann der Einzelne nur durch Verdienste aufsteigen, was unzählige junge Männer dazu inspirierte, in der Bürokratie des Kaiserreichs Kar- riere zu machen. Schon vorher hatte man Eignungsprüfungen
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DENKER, HERRSCHER, MACHER
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