NATIONAL GEOGRAPHIC SPECIAL

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GATTUNG UND ART: Prunella vulgaris FAMILIE: Lamiaceae KLEINE BRAUNELLE

Die Kleine Braunelle, kurz auch Brunelle, hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Mit ihrem hohen Gehalt an Tanninen wirkt die vollständig essbare Pflanze adstringierend, festigt das Gewebe verletzter Membranen und fördert die Wundheilung. Auf diese Weise verlangsamt sie die Blutung bei kleinen Schnittwunden und anderen Verletzungen. Als Umschlag, Salbe oder Sitzbad wirkt sie lindernd bei Krampfadern, Hämorrhoiden und oberflächlichen Geschwüren sowie bei Blasen. Durch die Kombination aus Straffung und Infektionsbekämpfung eignet sich ein Aufguss auch ideal zur Reinigung von Augenausfluss und zum Schutz vor Mikroben. Die weit verbreitete Pflanze wächst

Die Kleine Braunelle ist ein echter Star unter den Erste-Hilfe-Kräutern. Die ganze Pflanze (r.) wird zur Herstellung verschiedener Heilmittel bei kleinen und großen Wunden verwendet; als Gurgellösung (o.) macht sie die Stimme wieder geschmeidig. Aus den getrockneten Blüten (ganz r.) lässt sich heilender Tee zubereiten. auf offenen Feldern und Weiden, an Straßen- und Bachrändern und am Waldrand. Ihre antivirale Wirkung ist inzwischen wissen- schaftlich nachgewiesen, weswegen sie auch gegen Herpesausbrüche zum Einsatz kommt. Innerlich eingenommen als Tinktur oder Aufguss, bringt die Kleine Braunelle eine sanfte Linderung von Durchfall.

76 DIE KRAFT DER KRÄUTER

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