EUROPÄISCHE EROBERER
Perikles
Regierungszeit: 461 bis 429 v. Chr.
D er altgriechische Staatsmann Perikles (um 495 bis 429 v. Chr.) hinterließ weit mehr als nur die legendäre Akropolis, die noch heute die Stadtsilhouette von Athen bestimmt. Er entwickelte die Demokratie weiter und prägte Athens Glanzzeit, in der Künstler, Architekten und Philosophen neue Maßstäbe setzten. Der junge Perikles machte sich mit Anfang 20 zunächst als wohlhabender adliger Kunstmäzen einen Namen. Während der Dionysien, der Festspiele
Demokratie. Nach der Ermordung des Ephialtes 461 v. Chr. stieg Perikles zum führenden Politiker in Athen auf und lenkte bis zu seinem Tod drei Jahr zehnte später die Geschicke der Stadt. Perikles läutete die sogenannte „radikale Demo kratie“ ein: Gewöhnliche Athener Bürger wurden vom Staat bezahlt, um öffentliche Ämter ausüben zu können. Zuvor hatten es sich nur Wohlhabende leisten können, in die Politik zu gehen. Erst Perikles genehmigte die Entlohnung für Geschworene wie Soldaten, Matrosen wie Verwalter.
zu Ehren des Gottes Diony sos, sponserte er 472 v. Chr. die Aufführung von Aischylos’ „Die Perser“. Bald war Perikles die Poli tik jedoch wichtiger als die Kunst. 461 v. Chr. organisierte er mit dem Reformator Ephi altes eine Abstimmung in der Volksversammlung, die dem Areopag, dem alten Rat der Adligen, seine noch ver bliebene Macht entzog. Viele Historiker sehen darin die Geburtsstunde der Attischen
Diese Entwicklung verän derte das Wesen der Athener Demokratie und Gesellschaft grundlegend. Theten, also niedere Athener, hatten nun dieselbe Möglichkeit zur poli tischen Teilhabe wie reiche Bürger. In seiner berühmten Gefallenenrede betonte der begnadete Redner, in den Augen der Athener sei „je- mand, der kein Interesse für öffentliche Angelegenheiten hege, nicht nur harmlos, son dern nutzlos“.
OBEN: Kämpfende Krieger auf einer Vase. Die Vasenmalerei ist für das alte Griechenland charakteristisch. RECHTE SEITE: Perikles förderte nicht nur die Demokratie, sondern auch Kunst, Architektur und Philosophie in Athen.
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DENKER, HERRSCHER, MACHER
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