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AUF DER SUCHE NACH HOFFNUNG UND PERSPEKTIVE

Unsere Aufgabe als SAM global Nicht nur Nepali sind mit der Spannung konfrontiert, dass es im Ausland scheinbar eine bessere Perspektive gibt. Auch wir als SAM global müssen einen Weg finden, mit dieser Spannung umzugehen. Und das wollen wir auf verschie- denen Ebenen und ganzheitlich tun. Durch unsere persön- liche Beziehung zu Gott und unsere Erfahrungen als Orga- nisation wollen wir die Menschen im Land stärken – durch Wort und Tat. Wir wollen ihnen unsere Hoffnung näherbrin- gen und ihnen gleichzeitig eine Perspektive in ihrem eigenen Land schenken. Denn unser Auftrag «Mit Bildung Leben verändern» scheint für die Nepali aktuell zu sein. Auch un- ser neuer Schwerpunkt B4T (Business for Transformation) eröffnet neue Möglichkeiten. Wir sind dankbar dafür, dass uns Gott versprochen hat: «Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du ge- hen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.» (Psalm 32,8)

Bei unserer Arbeit treffen wir immer wieder auf trau- rige, menschenunwürdige Zustände. Auf meiner letzten Reise in der abgelegenen Hügellandschaft von Nepal ist mir der Exodus der Jungen aus den Dörfern wieder neu ins Auge gestochen. Oft sehen sie in ihrem Heimatland keine Perspektive. Das allgegenwärtige Smartphone, das es auch in die abge- legensten Teile unseres Planeten geschafft hat, ermöglicht es heute jedem, sofort und fast jederzeit einen Blick in das scheinbar glamouröse Leben anderer Leute anderswo zu wer- fen. So fern und doch so nah. Das lässt träumen. Weshalb sich nicht auf dieses Abenteuer einlassen, wenn man jung und voller Energie ist? Es kann nur besser werden. Andere haben es ja auch geschafft. Das sagen zumindest die Berichte auf Social Media, die Erzählungen der Zurückkehrenden oder Besuchenden. Kein Wunder, ist der Sog in die Stadt oder ins Ausland riesig. Besonders in Nepal fühlt es sich an, als ob eine ganze Generation von fähigen Leuten an die Golfstaaten und andere Länder verloren geht. «Brain drain» (Talentabwan- derung) – die gut ausgebildeten Jungen verlassen ihr Land auf der Suche nach Hoffnung und Perspektive für sich und ihre Familien. Häufig findet man mehrheitlich ältere und ganz junge Leute in den Dörfern. Hand aufs Herz, wie würde ich mich als junge Person in die- ser Situation verhalten? Würde ich nicht auch versuchen, mein «Glück» anderswo zu finden? Im Gespräch mit jungen Nepa- li wird ihr Dilemma zwischen der Versuchung auszuwandern und ihrer Verantwortung im Land deutlich. Hätten sie Hoff- nung und Perspektive in ihrem Heimatland, würden sie in Ne- pal bleiben. Nebst Gesundheit scheint Bildung und Einkom- men zuoberst auf der Prioritätenliste der Menschen zu stehen.

Wir wollen immer wieder die richtigen Wege erkennen und gehen können.

David Keller Länderverantwortlicher Asien, B4T, PR & Events

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