10xD Magazin #6

Stockdreher

Fachkräftemangel Das 10x Problem im Gesundheitswesen Die Verbliebenen lassen sich in vier Kategorien aufteilen: Plattformen, D2C-Anbieter (Direct-to-Consumer), SaaS- Provider und klassische Gesundheitsunternehmen. Während es in der ersten Kategorie vor einem Jahr noch mehrere Anbieter gab, ist TeleClinic aktuell der einzige Plattform-Anbieter in Deutschland, bei dem Patienten einen Videocall auch für eine Erstkonsultation mit einem Arzt vereinbaren können. Mit einem Anstieg der Behandlungen auf der TeleClinic-Plattform um +88% von 2021 auf 2022, und einer weiterhin sehr positiven Entwicklung, sehen wir Tag für Tag, dass das Potenzial enorm ist, und nicht nur Patienten, sondern auch Ärzte ein großes Interesse an Telemedizin zeigen und die vielen Vorteile wertschätzen. Auf dem Weg bis hier, galt es vor allem drei Nüsse zu knacken: einen skalierbaren Weg zur Akquise von GKV-Ärzten zu finden, das Angebot und die Nachfrage auf der Plattform dabei im Gleichgewicht zu halten, und sicherzustellen, dass TeleClinic nachhaltig und profitabel wirtschaften kann. Inzwischen zeigt sich, dass Telemedizin sich vor allem bei der Akutversorgung, für Patienten, die keinen eigenen Hausarzt haben, und im Bereich Kinder- & Jugendmedizin gut etabliert hat. Eine Umfrage der Bitkom zeigt, dass deutsche Patienten Telemedizin mehr nutzen wollten: 79% der Befragten wünschen sich, dass das Angebot von Videosprechstunden ausgebaut werden sollte. Doch schaut man auf den Markt, so haben sich in den letzten Monaten wiederholt Anbieter aus dem Bereich der Telemedizin zurückgezogen. Das Potenzial von Telemedizin Deutschland, bekannt für seine Gründlichkeit, seine Pünktlichkeit und seine Liebe zum Wartezimmer, hat endlich den Sprung ins digitale Zeitalter gewagt. Während bis 2018 telemedizinsche Behandlungen in Deutschland noch dem Fernbehandlungsverbot unterlagen, fanden in 2021 bereits 3.5 Mio. telemedizinische Behandlungen statt (vs. 2.9 Mio. in 2020, 3 Tsd. in 2019). Das Potenzial ist noch viel größer, aber das Land kämpft mit technischen und regulatorischen Problemen. Politische Entscheidungsträger und kassenärztliche Vereinigungen zögern weiter, der Telemedizin denselben Status einzuräumen wie dem persönlichen Arztbesuch. Nachdem die KBV zwar angekündigt hat, die 30%-Limitierung in Q1 2024 aufzuheben, werden für eine Konsultation per Videosprechstunde je nach Fachgruppe weiterhin Abschläge von bis zu 30% auf die Vergütungspauschalen angewendet.. Dabei könnte eine vollständige Integration der Telemedizin in unser Gesundheitssystem die Kosten signifikant senken, ohne Abstriche bei der medizinischen Qualität machen zu müssen.

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