TITELTHEMA | MENTALE GESUNDHEIT
RESILIENZ Für sich selbst einstehen Angelika Löffler ist als Fotografin und Grafikdesignerin Stress gewohnt. Sie musste aber lernen, damit umzugehen und vor allem: Grenzen zu setzen.
Sie sind Unternehmerin, Mutter einer Tochter, Mensch – wie bekommen Sie das alles unter den vielzitierten Hut? Angelika Löffler: Eine gute Frage! Durch meine positive Einstellung, die ich zu allem habe, durch gute Planung und durch Zeitmanagement. Ich schaue, dass ich Priori- täten setze, und ich setze Grenzen und lehne einen Auftrag auch mal ab. Ich ver- suche auch, Dinge direkt zu erledigen, zum Beispiel bei einer E-Mail-Anfrage kurz ein Feedback zu geben: „Ich melde mich in zwei Tagen“. Ich setze mir selbst gerne Deadlines, so habe ich einen Plan, was wann fertig werden muss. Ich bleibe auch meis- tens ruhig, auch oder gerade wenn viel um mich herum los ist. Dieses Zeitmanagement musste ich erst lernen, ich habe das Unternehmen seit zwölf Jahren, jetzt kann ich das. Gibt es so etwas wie eine Work-Life-Balance überhaupt oder ist eines von beidem, die Arbeit oder das Privatleben, automatisch nicht in der Balance? Löffler: Work-Life-Balance ist etwas Individuelles, das muss jeder selbst austarieren. Ich mache meine Arbeit sehr gerne, da trenne ich nicht so scharf oder zähle die Stun- den. Ich habe außerdem den Luxus, mir meine Zeit relativ frei einteilen zu können.
Die 40-jährige Angelika Löffler ist Geschäftsführerin der FotoAgenten in Heidelberg.
Wenn ich nachmittags keine Termine habe, verbringe ich die Stunden mit meiner Tochter auf dem Spielplatz und setze mich abends noch einmal an den Computer. Das empfinde ich dann auch nicht als Belastung. Ich versuche allerdings, nicht bis spät in die Nacht zu arbeiten und das Handy irgendwann wegzule- gen und nicht mehr draufzu- gucken, was reinkommt. Das fällt schwer, ist aber in Zeiten permanenter Erreichbarkeit wichtig.
Wie sorgen Sie für Verschnaufpausen?
Löffler: Ich habe ein E-Bike und erledige Kundentermine, zu de- nen ich nicht zu viel Equipment mitnehmen muss, mit dem Fahrrad. Am Wochenende brau- che ich Ruhe in Form von nicht zu vielen Geräuschen, ich fühle mich oft überreizt von Eindrü- cken wie E-Mails, Anfragen und diversen Dingen, die Menschen von mir möchten. Deshalb gehe ich am Wochenende sehr gerne mal in den Wald und genieße die Ruhe und die Luft.
Zeitmanage- ment musste
ich erst lernen.
Angelika Löffler , Geschäftsführerin FotoAgenten
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IHK Magazin Rhein-Neckar 08 | 2023
ihk.de/rhein-neckar
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