02-2015 D

ActionVIVRE Télimélé –

Ebola-Aufklärung greift Im Dezember traten leider erneut Ebola-Fälle in Téli- mélé auf. Interessant und ermutigend war, dass wir im Vergleich zum Ausbruch im Mai in der ganzen Stadt kaum eine Person trafen, welche die Meinung vertrat, dass es Ebola gar nicht gäbe. Im Mai war noch schätzungsweise jede zweite Person dieser An- sicht gewesen. Herausragende Ereignisse Trotz Ebola brachte uns das Jahr 2014 viel Positives: In diese Kategorie fällt vor allen anderen Ereignis- sen ganz klar Familie Müller. Da sie aus Sicherheits- gründen nicht wie geplant nach Kamerun ausreisen konnten, stiessen Michi und Priska mit ihren Söhnen Leandro und Nicolas ganz unverhofft und kurzfristig zu unserem Team. Einweiterer Höhepunkt imJahr 2014war, dass Philip- pe Toggenburger nach einer langen und intensiven Planungs- und Vorbereitungsphase im September mit elf Lehrlingen mit der Handwerkerausbildung starten konnte. Die ersten Ausbildungsmonate ver- liefen zufriedenstellend. Tatkräftig unterstützt wird Philippe von unserem Kurzzeiter Sandro Maurer. Dessen Frau Amélie ist verantwortlich für ein wei- teres Highlight: Sie startete einen Kindergarten für ausländische und einheimische Kinder. Als gelernte Kindergärtnerin brachte sie beste Voraussetzungen mit, um das neue Teilprojekt aufzugleisen. Auch sind wir sehr dankbar, dass die von Sandra Toggenburger durchgeführten Behandlungen von Verbrennungsopfern problemlos verliefen. Wir durf- ten weiterhin gute Kontakte zu verschiedenen Men- schen pflegen, die an Gott und der Bibel interessiert sind.

Chancen in den Herausforderungen 2014 wird in Guinea als das Jahr in die Geschichte eingehen, in welchem das Land von Ebola heim- gesucht wurde. Leider blieb auch Télimélé nicht von dieser Epidemie verschont. Im Mai gab es hier einen ersten Ausbruch, bei welchem die lo- kalen Behörden jedoch sehr gut reagierten. Für uns als Team war das Ansteckungsrisiko absolut minimal und wir konnten unserer alltäglichen Arbeit weiter nachgehen. Dies galt leider nicht für unsere beiden deutschen Kurzzeiter. Da in Deutschland extrem vorsichtig reagiert wurde, mussten sie frühzeitig nach Hause reisen. Zudem durften im Sommer die neuen drei Kurzzeiter nicht nach Guinea kommen, was für uns ein her- ber Rückschlag war. Wir sind aber Gott sehr dank- bar, dass er kurzfristig für Ersatz sorgte: Ilona, eine junge Frau aus dem Bernbiet, erklärte sich spon- tan bereit, mit uns nach Télimélé zu reisen, um als Lernhelferin tätig zu sein und im Studienzentrum zu unterrichten. Dank dieser Unterstützung mussten wir im Studi- enzentrum unser Ausbildungsangebot nur mini- mal reduzieren. Zusätzlich halfen auch vier einhei- mische junge Männer mit, welche als Assistenten Stefan stark entlasteten. Arbeit gab es reichlich, denn der Ansturm auf die Englisch- und Informa- tikkurse war sehr gross. Mitverantwortlich dafür war, dass die Schulen in ganz Guinea aufgrund von Ebola ihre Türen bis zum Jahresende noch nicht ge- öffnet hatten. So langweilten sich die Jugendlichen und wussten nicht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollten. Nur zu gern kamen sie darum an den Nach- mittagen ins Studienzentrum. Das Studienzentrum wurde rege genutzt

Stefan RINGENBACH: Projektleiter von ActionVIVRE Télimélé

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