02-2015 D

2 . Die Ebola-Epidemie: In Westafrika hat es noch nie Ebola-Fälle und wetweit noch nie eine so grosse Ebola-Epidemie gegeben. Auch das hat mich als Leiter sehr gefordert, vor allem als zu Be- ginn der Epidemie einer unser guineischen Ärzte plötzlich starb. Ohne zu wissen, dass es sich um Ebola handelt, hatte ihm unser behandelnder Arzt David Leuenberger ohne Schutz zu helfen versucht. Wir bangten um ihn und schliesslich um alle unsere Guinea-Mitarbeitenden. Wir schauten immer genau hin (luege), versuchten auf Gott zu hören (lose) und hatten nicht den Eindruck, dass wir unseren Mitarbeitenden befehlen mussten, das Land zu verlassen. Im Moment, in dem ich diesen Artikel schreibe, haben wir seit Monaten das erste Mal für mehrere Tage keine neuen Fälle in Macenta – es scheint, dass wir Gott richtig ver- standen haben. Er hat unsere tapferen Mitarbei- tenden, die trotz anspruchsvoller Situation weiter arbeiten wollten, beschützt, und dafür sind wir enorm dankbar. Daneben steht die SAM in einem spannenden Quo Vadis-Prozess: Wo geht es mit der SAM in die- ser sich ständig verändernden Welt hin? Neben dem genauen Hinschauen versuchen wir auch zu hören, was Gott mit der SAM vorhat. Wir bekamen unter anderem den Eindruck, dass das Engage- ment in Asien verstärkt werden soll. Laufe … Es ging immer wieder auch darum, konkrete Schritte zu tun (laufe): • Für die Mitarbeitenden aus Nord-Kamerun galt es, neue Einsatzmöglichkeiten zu finden. Wir sind dankbar, dass alle innerhalb der SAM eine passende Aufgabe gefunden haben. luege lose laufe

… war das Jahresthema der SAM im 2014,

dem Jahr des 125-Jahr-Jubiläums.

Luege… Wir blickten im 2014 zurück auf die Geschichte der SAM, die in China begonnen hatte. Wir sind dank- bar für Gottes Führen, Begleiten, Wirken und Un- terstützen in all den Jahrzehnten. Wir wollen das nie vergessen. Luege: Dieser Jahresbericht zeigt Ihnen, was in der jüngsten Vergangenheit in der SAM geschehen ist. Lose… Wir können nicht auf festgefahrenen Spuren wei- termachen, die Umstände verändern sich ständig. Wir möchten genau hinschauen und gemeinsam auf Gott hören, was er mit der SAM in dieser Situ- ation vorhat. Das Jahr 2014 war aus zwei Gründen ein sehr herausforderndes: 1 . Die Radikalisierung der muslimischen Fun- damentalisten. Wenn auch der grösste Teil der Muslime durchaus friedliebend ist und wir mit vielen von ihnen gute Beziehungen haben, gin- gen doch schockierende Nachrichten und Bilder um die Welt von IS, Boko Haram oder Al Kaida, wie wir sie noch nie gesehen haben. Da Boko Haram (= „Westliche Bildung ist Sünde“) häufig westliche Personen als Geiseln nimmt, waren die SAM-Mitarbeitenden im extremen Norden in Ka- merun zunehmend stark in Gefahr. „Kommt der Moment, dass wir sie abziehen müssen? Wenn ja, wann?“, solche Fragen beschäftigten uns stark. Lose : Ich zog mich mit meiner Bibel zurück und flehte Gott um eine Antwort an. Da ich gerade bei Sacharja am Lesen war, machte ich da weiter. Nun, was las ich da im zweiten Kapitel, in Vers 10? „Auf, auf! Flieht aus dem Land imNorden!“, sagt der Herr. Diesmal war lose nicht schwierig und ich war Gott dankbar für das klare Reden. Wir muss- ten die SAM-Mitarbeitenden tatsächlich kurz da- rauf abziehen.

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