IJAB Journal 1/2021: Internationer Austausch und Corona

Anerkennung für die Internationale Jugendarbeit

Das Gefühl der jungen Generation treffen

Die bundesweite Jugendkampagne „bravel“ (be brave and travel) informierte bereits in der ersten Jahreshälfte 2021 Jugendliche und junge Erwachsene über ihre Möglichkeiten, das Aben- teuer Auslandsaufenthalt zu starten. Nun geht die bravel-Kampagne in eine zweite Runde.

Leonie Kaiser

I m Dezember ist es soweit: Bei einem hybriden Kick-Off-Event soll die auf ein Jahr ausgelegte Wiederaufnahme der Jugendkampagne beginnen. Von Januar bis Juni 2021 klärte die bravel- Kampagne unter dem Motto „plan your next adventure“ über Wege ins Ausland auf. Auf Instagram und der Kampag- nenwebseite www.bravel.de konnten Jugendliche und junge Erwachsene sich umfassend über Austauschmöglichkei- ten informieren. Trotz der Einschrän- kungen durch die Corona-Pandemie konnten auch einige Aktionsformate vor Ort wie Workshops an Schulen und Jugendhäusern durchgeführt werden. Nach dem Fokus auf die Planung des Abenteuers Auslandsaufenthalt wäh- rend der Hochzeit der Corona-Pandemie soll bei der Weiterführung der Kampa- gne auf die Erfahrungen der Jugendli- chen in der letzten Zeit eingegangen werden. Mit dem Neustart kommt daher auch der neue Slogan „lost & wild“. Die Begriffe sind nicht nur Jugendwörter, sondern beschreiben auch das Gefühl der jungen Menschen während der Corona-Pandemie – den Wunsch nach einzigartigen Erlebnissen in der alltäg- lichen, eingeschränkten Realität. Die Wiederaufnahme der Kampagne ver- folgt dabei auch einen ganzheitliche- ren Ansatz: Die Kampagne informiert digital auf Social Media und im Netz, analog mit einer groß angelegten inter- aktiven Außenwerbungskampagne, auf öffentlichkeitswirksamen Events sowie Aktionsformaten vor Ort. Den Trägern der Internationalen Jugendarbeit ste- hen breite Beteiligungsmöglichkeiten zur Verfügung, die von der Multiplika- tion der Materialien bis hin zur Durch- führung von Aktionsformaten vor Ort reichen. Ziel der Kampagne ist es, Ju- gendliche über Auslandsaufenthalte, die Internationale Jugendarbeit, interna-

an internationalen Austauschprogram- men näherbringen. Falsche Wahrneh- mungen, fehlende Informationen sowie eine nicht jugendgerechte Ansprache sind Gründe für die Nichtteilnahme an einem internationalen Jugendaus- tausch. Mit „Geisterhypothesen“ wie „Das kostet viel Geld“, Das machen nur Gymnasiast*innen“, „Man muss gut in der Schule sein“ will die Kampagne auf- räumen. Sie soll den Abbau von falschen Vorstellungen, Fehlinformationen und Vorurteilen fördern und Motivation und Begeisterung für interkulturelle Bildung und den internationalen Jugendaus- tausch wecken – und das weiterhin mit jugendgerechten Kanälen, einem ziel- gruppengerechten Design und dem Ein- satz von Influencer*innen.

tionalen Austausch und Begegnungen zu informieren und sie zu motivieren, daran teilzunehmen. Warum überhaupt eine Jugend­ kampagne? Wie die Ergebnisse der Zugangsstu- die 1 zeigten, hat ein Großteil aller Ju- gendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 14 und 27 Jahren noch nie an einem internationalen Jugendaus- tausch teilgenommen, obwohl über fast alle soziokulturellen Milieus hinweg ein positives Interesse an internationalem Austausch besteht. Die auf Beteiligung der Zielgruppe und Multiplikator*innen ausgerichteten Online-Kampagne (mit Offline Elementen) soll jungen Men- schen ihre Möglichkeiten der Teilnahme

Am 8. Oktober wurde das neue Kampagnenkonzept den Trägern der Internationalen Jugendarbeit vorgestellt.

1 „Warum nicht? Studie zum Internationalen Jugendaustausch: Zugänge und Barrieren“, Fact-Sheet mit den wichtigsten Ergebnissen online unter https://www.zugangsstudie.de/wp-content/uploads/2020/01/ Fact-Sheet-Zugangsstudie-22.03.-X3.pdf (Zugriff 22.11.2021)

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