Einige Zeit in einem Unternehmen außerhalb Deutschlands zu arbeiten ist also für alle Beteiligten ein Gewinn – dennoch gibt es im Vorfeld einiges zu bedenken und zu beachten: In vielen europäischen Ländern ist ein „Praktikum“ bzw. das, was in Deutschland darunter verstanden wird, in dieser Form nämlich nicht bekannt. Zwar gibt es Übersetzungen für Praktikum, wie das französische stage , das englische internship oder das spanische prácticas , doch der Inhalt ist darum noch lange nicht der gleiche wie hierzulande. Es kann sich bei diesen „Praktika“ genauso um einen Saison- oder Ferienjob oder eine befristete Arbeitsstelle handeln, denn Praktika können in vielen europäischen Ländern nur im Rahmen eines Studiums oder einer Ausbildung an einer beruflichen Schule absolviert werden. Die Tätigkeit in einem Betrieb bedeutet dort dementsprechend ein reguläres Arbeitsverhältnis, für das in vielen Ländern ein Mindestlohn gesetzlich vorgeschrieben ist oder für das der tarif- liche Lohn für Hilfskräfte bezahlt werden muss – und diesen zu zahlen, sind nicht viele Unternehmen bereit. Auch haben es einige Praktikumssuchende mitunter schwer, einen Praktikumsplatz zu finden, da viele Arbeitgeber beispielsweise bei Schulabgängerinnen und Schul - abgängern befürchten, dass diese für ein Praktikum noch keine ausreichenden beruf- lichen Erfahrungen oder sprachlichen Kenntnisse vorweisen können. Es gibt aber auch Alternativen zum Praktikum. Diese findest du im Exkurs auf Seite 11.
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