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Nicht-Ich [ Non-Ego ] ist innerhalb des Selbst und enthält das von Wisdom beschriebene Orbitale (innere Objekte, das Über-Ich und Jacobsons Objekt- Repräsentanzen). Selbst [ Self ] umfasst das Ich und das Nicht-Ich. Es ist die Gesamtheit der Person an sich. Es umfasst auch den Körper mitsamt allen Körperteilen, die psychische Struktur mitsamt all ihren Teilen, die Verbindung zu äußeren und inneren Objekten und das Subjekt, die es allesamt von der Objektwelt zu unterscheiden glt. In den abschließenden Anmerkungen zum semantischen Aspekt des Subjekts sichten Grinberg et al. (1966) die Vielzahl von Wörtern, die in der spanischen Literatur für „Self“ gebräuchlich sind: „Self“ wird übersetzt mit „Yo“, „personalidad“, „persona“, „si mismo“, „uno mismo“, „ser“). Daraus ergibt sich, dass ursprünglich eindeutige Konzepte verwirrend und mehrdeutig werden. Deshalb empfehlen die Autoren, das englische Wort „Self“ ins Spanische zu übernehmen; in gleicher Weise hatte man zuvor auch schon psychoanalytische Begriffe wie „insight“, „acting out“ etc. übernommen.Zusätzlich empfiehlt Grinberg, von „Yo“ zu sprechen, wenn „Ego“ gemeint ist, also die von Freud beschriebene psychische Instanz, und von „Self“, wenn der Mensch insgesamt gemeint ist (S. 242-243). In einer weiter Publikation mit dem Titel „Idendidad y Cambio“ [„Identität und Veränderung“] formulierten L. Grinberg und R. Greenberg, gestützt auf Hartmann, Wisdom und Erikson, das Konzept des „Identitätsgefühls“ als Resultat der Wechselbeziehungen von drei verschiedenartigen „Integrationsverbindungen“: Räumliche (Integration verschiedener Anteile des Selbst), „zeitliche“ (zeitliche Kontinuität unterschiedlicher Selbstrepräsentanzen) und „soziale“ (Beziehung unterschiedlicher Selbstaspekte zu Objekten). Das emotionale Identitätserleben ist hier definiert als Fähigkeit des Subjekts, sich trotz aufeinanderfolgender innerer und äußerer Veränderungen als sich selbst zu fühlen. Salomón Resnik In seinem Aufsatz “El yo, el self y la relación de objeto narcisista” (The Ego, the Self and the narcissistic object relationship) gibt Resnik (1971-1972) eine Übersicht der unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs „Self“ bzw. des deutschen „Selbst“ einschließlich seiner theoretischen Anwendungen in englischsprachigen anderen Disziplinen, z.B. bei William James, der in seinen „Principles of Psychology“ (James 1890) vom „Self“ spricht. Resnik geht auf Freuds Beschreibung des Ichs als Struktur mit Funktionen (Denken, Koordinieren, Synthese- und Integrationsfunktionen, Abwehrmechanismen) ein, doch „das Selbst [deutsch im spanischen Orig.] blieb ein mehrdeutiges Konzept, dem angelsächsiche Psychoanalytiker eine spezifische Bedeutung in der klinischen Erfahrung zuschrieben“ (Resnik 1971-72, S. 267). Aufgrund der kulturellen Bedeutung und Bedeutsamkeit des Begriffs betont Resnik, dass es wichtig sei, die je nach Autor unterschiedliche Verwendung zu erörtern, und
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