ASIEN-PAZIFIK
INDIEN Nachfrage nach Stahl wächst
Viele deutsche Unter- nehmen schätzen Singapur als internatio- nalen Hub und idealen Einstiegsmarkt nach Südostasien. Insbeson- dere Spezialprodukte sind gefragt.
Im Rahmen sogenannter Production-Linked Incentives möchte die indische Regierung zudem die Herstellung höher- wertiger Produkte wie bei- spielsweise hochfesten Stahl fördern. Die Zahlungen sind an Produktionssteigerungen geknüpft, die mit Kapazitäts- erweiterungen einhergehen müssen. GTAI/IHK
Die indische Regierung plant kräftige Investitio- nen in die Infrastruktur. Für den Bau neuer Häuser, Straßen und Eisenbahnstre- cken wird Stahl benötigt. Die anziehende Konjunktur stützt die Nachfrage ebenfalls. Von rund 104 Millionen Tonnen im Jahr 2021 soll sie auf über 111 Millionen Tonnen im Jahr 2022 klettern. Außerdem werden Anstren- gungen unternommen, das Geschäft mit der Stahlproduk- tion aus Schrott zu erweitern. Im August ging eine neue Anlage von Tata Steel für die Stahlgewinnung aus Schrott in Betrieb. Die Kapazität liegt bei 0,5 Millionen Tonnen pro Jahr.
SINGAPUR Viel mehr als nur eine Operationsbasis für Südostasien
bietet auch Chancen in der eigenen Indust- rieproduktion und im Infrastrukturbau. Die kleinräumigen Strukturen im Stadtstaat er- fordern eine intensive Nutzung oberhalb wie unterhalb der Erdoberfläche. Zwar sind die internationale, insbesondere die chinesische Konkurrenz hart und die Kosten hoch, doch deutsches Nischen-Know-how und Spezial- technik sind gefragt. Erfolgreiche Lösungen im Tunnel- oder Straßenbau können eben- falls für andere asiatische Länder interessant sein und sich als Standards in der Region etablieren. Denn vieles, was in Singapur erfolgreich ist, findet in den Staaten Südost- asiens ebenfalls Absatz. Zudem ist Singapur ein Innovations- und Digitalisierungsstandort. Wichtige Zukunfts- trends sind hier vertreten. Ein Beispiel sind die Branchen Biotechnologie und Gesund- heitswirtschaft. Auch klimafreundliche Ener- gielösungen und Innovationen bei Recycling- technologien sind spannende Zukunftsfelder für deutsche Unternehmen. Derzeit macht Plastik noch 25 Prozent des gesamten anfal- lenden Mülls aus, bis 2030 möchte Singapur zum abfallfreien Staat werden. GTAI/IHK
Für viele deutsche Unternehmen ist Singapur ein hoch attraktiver Standort. Rund 2.000 deutsche Unternehmen sind vertreten, Tendenz steigend. Die Stärken des Stadtstaates sind Rechts- sicherheit, Transparenz und eine effiziente Verwaltung auf der einen sowie eine langjäh- rige Expertise und Vernetzung mit ASEAN auf der anderen Seite. Mit seiner zentralen Lage in einer globalen Wachstumsregion eta- bliert sich Singapur zum Konnektivitätshub. Es ist wichtigster Exportmarkt in ASEAN und gleichzeitig Standort für Regionalzent- ralen. Neue Energieinfrastrukturen, Häfen, Flughäfen, Smart Cities und zahlreiche Immobilienprojekte in der Region eröffnen Nachfragepotenzial für Spezialtechnolo- gien. Hier bieten sich Chancen für deutsche Lösungsanbieter und Hersteller von Spezial- produkten – in Singapur, Südostasien und weltweit. Doch Singapur ist nicht nur eine wichtige Operationsplattform für Konnektivitätspro- jekte in Südostasien und Ozeanien, sondern
42 MILLIONEN TONNEN Spezialstahl pro Jahr soll Indien bis 2027 herstellen.
Um den wachsenden Bedarf an Stahl in Indien zu decken, müssen zusätzliche Produktionskapazitäten geschaffen werden.
TOP STANDORTVORTEILE:
Globaler Hub
SÜDKOREA NeuerMann imBlauen Haus Am 10. Mai tritt der konservative Yoon Suk
Hohe Rechts- sicherheit und Vertragskonformität
wie Batterien für Elektroautos und Pharmazeutika bedürfen zusätzlicher Importe von In- vestitionsgütern. Hohe Auf- wendungen für Forschung und insbesondere für Entwicklung halten außerdem den Bedarf an Analyse-, Bio- und Labortech- nik hoch. Die Ansiedlung der F&E-Abteilungen ausländischer Unternehmen und internatio- nale Forschungskooperationen sollen forciert werden. Bei der Klima- und Ener- giepolitik wird „realistische Klimaneutralität“ zur neuen Maxime, der Ausstieg aus der Atomenergie soll gestoppt und die Modernisierung be- ziehungsweise der Neubau koreanischer Atomreaktoren vorangetrieben werden. IHK
Effiziente und trans - parente Verwaltung
Yeol sein Amt als neuer Präsident Südkoreas an.
Stabilität und Verlässlichkeit
Wirtschaftspolitisch ist ein konsequenter Umgang mit China und eine größere Nähe zu den USA und damit auch zur Quad-Sicherheitsallianz von USA, Australien, Indien und Japan angekündigt. Auch eine engere Kooperation mit den USA bei der Stärkung der Lieferketten und bei Halblei- tern und Batterien sowie in der Raumfahrt und Cybersicher- heit ist zu erwarten. Südkoreanische Ausrüstungs- investitionen bleiben demnach weiterhin hoch, getrieben vor al- lem vomHalbleitersektor. Inves- titionen in Wachstumsbranchen
Produktion vonWaren und Dienstleis- tungen in den Bereichen Industrie und Energie. Unternehmen aus Baden-Württem- berg können die Hightech-Landschaft Vietnams auf der geförderten IHK- Unternehmerreise nach Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt kennenlernen. Das Programm beinhaltet Firmenbesuche, einen Netzwerkabend sowie zwei Ko- operationsbörsen mit individuellen Ge- sprächsterminen in beiden Städten.
IHK-Unternehmerreise Hightech-Landschaft Vietnam VOM 27. JUNI BIS 1 . JULI 2022 NACH HANOI UND HO - CHI -MINH- STADT Vietnammöchte die Chancen der vierten industriellen Revolution (Indus- trie 4.0) nutzen. Deshalb fördert die vietnamesische in- und ausländische Unternehmen, die sich in der High- tech-Industrie betätigen möchten. Das nationale Förderprogramm umfasst die
PROGRAMM UND ANMELDUNG: ihk-exportakademie.de/vietnam-2022 Anmeldeschluss: 16. Mai 2022 Teilnahmeentgelt: 1.290 Euro pro Person (zzgl. MwSt.) VERANSTALTER UND ANSPRECHPARTNERIN: IHK-Exportakademie, Stuttgart Julia Beck Tel. 0711 2005-1375 julia.beck@ihk-exportakademie.de
Südkoreas neu gewählter Präsident Yoon SukYeol feiert sei- nenWahlsieg. Wirtschaftlich möchte er das Land unabhängiger von China machen. Das bietet auch Chancen für deutsche Unternehmen.
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IHKGlobal Business 05/2022
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ihk.de/rhein-neckar
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