MENA/AFRIKA
KENIA Grüner Wasserstoff gegen den Hunger
Deutschland und Kenia wollen ihre Klima- und Entwicklungspart- nerschaft ausweiten. Das vereinbarten Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Kenias Staatspräsident William S. Ruto Ende März 2023 bei seinem Besuch in Berlin. Demnach soll der in Kenia künftig mit erneuerbaren Energien produzierte grüne Wasserstoff für die Produktion von Dünger verwen- det werden und so auch für mehr Ernährungssicherheit in Ostafrika sorgen. Dies soll Kenia perspektivisch unabhängiger von fossilen Düngerim- porten machen. Ministerin Schulze sagte zu, noch in diesem Jahr weitere Finanzmittel dafür bereitzustellen Kenia ist führend bei der Nutzung erneuerbarer Energien in Afrika. Schon heute liefern erneuerbare Ener- gien – von Geothermie über Wasser- kraft bis Solarenergie – mehr als 90 Prozent des Strombedarfs. Ziel der kenianischen Regierung ist eine voll- ständig auf erneuerbaren Energien
Reiche Kartoffel- und Gemüseernten verspricht sich Kenia von eigen- produziertem Dünger aus grünem Wasserstoff.
rungssicherheit der eigenen Bevölke- rung einsetzen und die Abhängigkeit von Düngemittelimporten senken. In Kenia ist derzeit rund ein Zehntel der Bevölkerung, fünf Millionen Men- schen, von Ernährungsunsicherheit und Hunger betroffen. Deutschland und Kenia hatten im November 2022 auf der Weltklima- konferenz in Sharm El-Sheik eine Klimapartnerschaft geschlossen. Deutschland unterstützt Kenia bereits beim Ausbau erneuerbarer Energien wie der Geothermie und bei der Mo- dernisierung der Stromnetze. Hinzu kommen der Aufbau von Elektromo- bilität und künftig die grüne Wasser- stoffwirtschaft. Die Anpassung an den Klimawandel ist ein weiterer Schwer- punkt der Partnerschaft. BMZ/IHK für Investitionen bereit. Seit 2019 hat die DEG über AfricaConnect 45 Finanzierungen von insgesamt über 130 Millionen Euro in 15 afrika- nischen Ländern umgesetzt. Dadurch konnten Unternehmen über 6.500 Arbeitsplätze in Afrika schaffen. AfricaConnect ist Teil des 2019 ge- schaffenen Entwicklungsinvestitions- fonds (EIF) der Bundesregierung zur Erschließung afrikanischer Märkte. Das Programm wird vom Bundesministe- rium für wirtschaftliche Zusammenar- beit und Entwicklung (BMZ) finanziert und von der DEG umgesetzt. GTAI/IHK Mehr Informationen zu den Förder- kriterien und zur Antragstellung finden Sie auf der Website der DEG:
basierende Stromversorgung im Jahr 2030 – wobei der Bedarf stark steigt, weil die Wirtschaft wächst und alle Teile der Bevölkerung an das Strom- netz angeschlossen werden sollen. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglicht zugleich den Ein- stieg in die Produktion von grünem Wasserstoff. Grüner Wasserstoff lässt sich nicht nur in Treib- und Brenn- stoffe umwandeln, sondern auch in Dünger. Düngemittel werden sonst meist auf Erdgasbasis hergestellt und häufig aus Russland oder Belarus importiert. Auf dem Weltmarkt sind sie knapp und teuer, was in Kenia und vielen anderen Entwicklungsländern zu enormen Ernteeinbußen führt. Kenia will seinen grünen Wasser- stoff künftig vorrangig für die Ernäh-
AFRIKA AfricaConnect: Investitionen mit Mehrwert für Mensch und Klima
• Bessere Arbeitsplätze (zum Beispiel durch Einführung eines existenzsi- chernden Lohns) • Wirtschaftliche Stärkung von Frauen als Unternehmerinnen, Führungskräfte und Mitarbeite- rinnen (im Rahmen der Initiative „2X Challenge“ ( 2xchallenge.org ) • Faire und umweltbewusste Liefer- ketten (zum Beispiel durch Zerti- fizierungen) • Reduzierung des CO 2 -Fußabdrucks (zum Beispiel durch Installation einer Photovoltaikanlage) AfricaConnect stellt Darlehen zwi- schen 750.000 und 5 Millionen Euro
Mit dem Finanzierungsangebot „AfricaConnect“ unterstützt die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH – deutsche und europäische mittelstän- dische Unternehmen bei Investitio- nen in afrikanischen Ländern, die einen entwicklungspolitischen Mehrwert haben. Unternehmen, die sich besonders für Impact und Transformation einsetzen, können seit diesem Jahr zinsreduzierte Darlehen zur Finanzierung ihrer Investitionen erhalten. Dabei geht es um gemeinsam vereinbarte Ziele insbesondere mit Auswirkungen auf:
deginvest.de/Unsere-Lösungen/ AfricaConnect
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IHK Global Business 05/2023
ihk.de/rhein-neckar
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