IHK-Global Business Ausgabe 07/2022

AMERIKAS

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PERU Sensor-Technik für die Landwirtschaft gefragt

Mit der Pandemie kam die Digitalisierung im Gesund- heitswesen stark voran, etwa bei Diagnose und in der Arzt-Patien- ten-Kommunikation. Start-ups sind hier erfolgreich aktiv.

Der Agrarsektor ist nach dem Bergbau das zweitgrößte Exportsegment Perus. Wichtigste Anbauprodukte sind Obst und Gemüse, die ohne Kälteperioden auskommen. Die peruanische Landwirtschaft profitiert besonders von der weltweit stark wachsenden Nachfrage nach Superfood, also landwirtschaftlichen Produkte, denen ein besonders hoher Nährwert nachgesagt wird. Dazu zählen etwa Trauben, Heidelbeeren, Avocados, Quinoa, Pfirsiche, Melonen und Passionsfrüchte. Bei vielen dieser Erzeugnis- se ist Peru 2020 ein weltweit führender Exporteur. Zwischen 2008 und 2020 legten Exporte aus diesem Segment jährlich im Schnitt um knapp 14 Prozent zu, so die Zahlen der Außenhandelsgesellschaft ComexPerú. Flächenlandwirtschaft wird im Andenstaat allerdings kaum betrieben. Dadurch benötigt Peru nur wenig schwere Landtechnik wie Traktoren. Deutlich größere Absatzchan- cen bieten filigrane Technologien wie Roboter und sensor- gestützte Anwendungen, beispielsweise zur Überwachung der Luft- und Bodenfeuchtigkeit oder zur Bestimmung des Reifegrades von Obst und Gemüse. Darüber hinaus bieten Labortechnik und Pumpen Verkaufschancen. Der zunehmende Einsatz von erneuer- baren Energien in der Landwirtschaft, insbesondere von Solarenergie, birgt ebenfalls Potenzial für deutsche An- bieter. GTAI/IHK

USA Beste Voraussetzungen für Start-ups

die deutschen Biotech-Unter- nehmen BioNTech und Cure- vac haben diesen Weg gewählt. Pandemie beschleunigt tech- nologischen Fortschritt Technologie ist der klare Gewinner der Corona-Krise, da Unternehmen nun massiv in die Digitalisierung investieren. Das kommt Start-ups in allen Finanzierungsphasen zugute. Das meiste Risikokapital sam- melten Newcomer 2021 erneut in Kalifornien ein. Dahinter folgten New York und Massa- chusetts. Aber auch andere US- Bundesstaaten mausern sich zu Tech-Hubs, vor allem Texas und Washington. Viel Wagniskapital ziehen seit 2020 die Branchen Finan- zen, Onlinehandel und Soft- ware an – Bereiche, die vom veränderten Arbeitsumfeld und Verbraucherverhalten im Zuge der Pandemie profitieren. Neue Einsatzfelder bieten auch Gastronomie, Logistik und Online-Events. Erhöht haben sich seit Beginn der Pandemie die Finanzierungschancen für Start-ups mit Healthtech-Be- zug. Großes Potenzial haben telemedizinische Anwendun- gen. So boomen Videochats mit Ärzten. In Zukunft werden womöglich digitale Therapeu- tika und Fernüberwachung die Entwicklung beflügeln. GTAI/IHK

Rahmenbedingungen werden komplexer Globale ökonomische Verwer- fungen, steigende Inflations- raten und die Leitzinsdebatte machen sich jedoch auch im Land der unbegrenzten Mög- lichkeiten bemerkbar. Mehrere US-Wagniskapitalgeber haben bereits angekündigt, dass es für Start-ups künftig schwieriger wird Kapital zu erhalten. Ver- mögensverwalter dürften das Geld ihrer Anleger vermehrt auf risikoärmere Investitionen umleiten, zum Beispiel in öf- fentliches Beteiligungskapital. Auf Start-ups in der Frühphase dürfte sich das vorerst noch nicht negativ auswirken, bei solchen beträgt der Anlageho- rizont der Investoren ohnehin meist sechs bis zehn Jahre. Nichtsdestotrotz zieht es noch immer rund jedes dritte europäische Unternehmen für einen IPO in die USA. High- tech-Start-ups haben dabei die Technologiebörse Nasdaq im Visier. Das Lufttaxi-Start- up Lilium debütierte dort im September 2021, zwei Monate später folgte der ebenfalls aus München stammende Solar- autobauer Sono Motors. Auch

Die Anziehungskraft des Silicon Valley auf Start-ups und dynamische Jung-Unterneh- men ist ungebrochen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Viele Neugründungen erhoffen sich in Amerika bereits in der Frühphase gute Finanzie- rungsmöglichkeiten. Doch selbst fortgeschrittene Start-ups, die in Europa erste Finanzierungsrunden erfolg- reich absolviert haben, blicken auf das attraktive Ökosystem in den USA. Die Gründe sind vielfältig: Bereits seit vielen Jahren gilt beson- ders die Region um das Silicon Valley im Westen der USA als Innovations- und Technologie-Hub. Junge Unternehmen erhalten dort oftmals leichter eine An- schubfinanzierung. Außerdem bestehen in Amerika bessere Exit-Möglichkeiten, etwa der Verkauf von Anteilen an strategische oder Finanzin- vestoren (Trade Sale) oder der Börsengang des Unterneh- mens (Initial Public Offering; IPO).

Trauben sind ein Exportschlager aus den Anden: Zusammen mit anderen Früchten und „Superfood“ zählen sie zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Exporterzeugnissen Perus. Der wachstumsstar- ke, aber kleinteilige Agrarsektor ist ein zukunftsträchtiger Abnehmer von Hightech-Lösungen .

KANADA E-Autos auf dem Vormarsch

die Marktdurchdringung hoch. In British Columbia waren 17 Prozent aller Neuzulassungen im 1. Quartal 2022 ZEV, im Vorjahr lag die Quote bei 13,5 Prozent. In Quebec stieg der ZEV-Anteil an Neuwagen im gleichen Zeitraum sogar von 8,6 Prozent auf 13,6 Prozent. In ihrem kürzlich vorgestellten Haushalt für 2022 kündigte die Regierung weitere Investitionen in die Elektri- fizierung des Verkehrs an. Momentan mangelt es für eine flächendeckende Ausweitung von Elektroautos an öffent- lichen Ladepunkten. Zwar werden E-Autos nach Angaben des Verbands Electric Mobility Canada zu fast 90 Prozent zu Hause geladen, aber die 6.700 Ladestationen auf den Straßen sind gerade in einem weitläufigen Land wie Kanada nicht ausreichend. Das Schnellladenetz muss vor allem auf den Fernstraßen ausgebaut werden. Ziel der Regierung sind 50.000 neue Ladestationen. Dafür plant der Bund etwa 700 Millionen US-Dollar ein. GTAI/IHK

Der Anteil von emissionsarmen Fahrzeugen an den Neuzulassungen in Kanada steigt kräftig. Nach Angaben der Marktforschungsgruppe IHS Markit fielen 8,3 Prozent aller Neuzulassungen im 1. Quartal 2022 auf sogenannte Zero Emission Vehicle (ZEV). Dazu zählen in Kanada Fahrzeuge, die grundsätzlich ohne Abgase betrie- ben werden können. Dementsprechend sind batterieelekt- rische Fahrzeuge und mit Brennstoffzellen angetriebene Fahrzeuge ebenso Teil der ZEV-Kategorie wie Plug-in- Hybride. Öffentliche Zuschüsse befeuern den Trend. Bundes- weit gilt die Förderung über das Programm „Incentives for purchasing zero-emission vehicles (iZEV)“. Zudem unter- stützt die kanadische Regierung seit Mai 2019 den Kauf von ZEV in der Kategorie leichte Fahrzeuge mit bis zu 5.000 Kanadischen Dollar (rund 3.700 Euro). Einige Provinzen wie Quebec und British Columbia legen noch was drauf, dort ist

100 MILLIARDEN US$ an Wagnis-Kapital sammelten Start- ups 2021 allein in Kalifornien.

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