NATIONAL GEOGRAPHIC

abgelegenen Regionen senken und Land- wirten einen effizienteren Vertrieb ihrer Produkte ermöglichen könnte. Touristen und ihr Geld werden gleichmäßiger über die gesamte Halbinsel verteilt. Vergünstigte Ticketpreise für Einheimische machen den Zug billiger als den Bus. Eine Studie der Ver- einten Nationen schätzt, dass bis 2030 durch den Tren Maya über 900 000 neue Jobs ent- stehen und 1,1 Millionen Menschen über die Armutsgrenze gehoben werden könnten. Das Projekt, sagen die Befürworter, komme zur richtigen Zeit und mache eine lange ver- nachlässigte, verarmte Region zukunftsfähig.

Ohne den Zug wäre vielleicht eine noch zer- störerischere Autobahn gebaut worden, um das Bevölkerungswachstum aufzufangen. Die Erhöhung der Gleisführung belässt den Wild- tieren ihre natürlichen Wanderrouten, anstatt Lebensräume zu zerschneiden. Rojo hat 120 Cenoten dokumentiert, die durch Pfeiler zerstört wurden. Yáñez inter- pretiert diese Zahl so, dass mindestens 10 000 unversehrt blieben. Die eigentliche Gefahr für das Grundwasser liegt laut Experten nicht in den Pfeilern, sondern im Fehlen funktionie- render Abwassersysteme – und die finanziel- len Anreize des Zuges sollten dazu beitragen,

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