NATIONAL GEOGRAPHIC

ihren Überschuss über Bord, ehe sie in See sta- chen. Ein paar dieser Tiere könnten an Land getrieben sein und sich schließlich mit den dort heimischen Schildkröten gepaart haben. Die Walfänger waren für den Tod so vieler Schildkröten verantwortlich. Vielleicht haben sie, wenn auch unbeabsichtigt, das Überleben der Gene dieser Tiere gesichert. S eit Mitte des 20. Jahrhunderts arbei- ten Forscher daran, die Riesenschild- krötenarten der Galapagosinseln zu retten. Damals waren nur noch wenige Tausend Exemplare auf dem gesamten Archipel übrig. Die Walfänger waren zwar verschwunden, doch die Schildkröten fie- len weiterhin Tieren zum Opfer, die die Men- schen eingeschleppt hatten: Ratten, Schweine, Hunde und Ameisen ernährten sich von ihren Eiern und Jungtieren, Ziegen und Esel fraßen ihnen ihre Nahrung weg. Die Verantwortlichen des Nationalparks wussten, dass sie etwas unternehmen mussten, um nicht noch mehr Arten zu verlieren. Sie begannen auf der Insel Española, wo die Population auf 14 Tiere geschrumpft war. Zwischen 1964 und 1974 brachten Mitarbeiter alle Schildkröten von der Insel in die Charles- Darwin-Forschungsstation am Hauptsitz des Parks auf der Insel Santa Cruz. Der Zoo von San Diego schickte ein kräftiges Männchen, das laut Abstammungspapieren in den 1930er- Jahren von der Insel Española gekommen war. Mit dessen Hilfe züchteten sie Tausende von Bei der Ankunft der Spanier im Jahr 1535 lebten Hunderttausende Schildkröten auf den Galapagosinseln. In den folgenden Jahrhunderten wurde ihr Fleisch zu einer Nahrungsquelle für hungrige Seeleute, was das Überleben der Art bedrohte. In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Population durch den unermüdlichen Einsatz von Nationalpark-Mitarbeitern, Forschern und Naturschützern erholt.

in ihrer Gendatenbank überein. Caccone war verwirrt. „Ich nannte sie ‚Aliens‘“, sagt sie. „Wir wussten schließlich nicht, woher sie kamen.“ Die Forscher vermuteten, dass ein paar dieser Aliens von Walfangschiffen wie der Essex aus an Land getrieben sein könnten. Bahia de Bancos an der Westflanke des Vul- kans war für viele Schiffe auf dem Weg zu den Walfanggebieten der letzte Ankerplatz vor den Galapagosinseln. Seeleute warfen manchmal

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