will, muss einige Kriterien erfüllen, etwa beim Orts- und Landschaftsbild, beim Nahverkehr oder der Qualität der Hütten oder Gastwirt- schaften. Die Organisatoren erwarten ferner, dass sich die Bevölkerung aktiv einbringt und dass regionale Kreisläufe genutzt werden. 36 Dörfer in fünf Alpenländern dürfen den Titel inzwischen tragen. Man kann die Mitgliedschaft auch verlieren, wie das Beispiel Kals am Groß- glockner zeigt. Das Gründungsmitglied ist kein Bergsteigerdorf mehr, nachdem es sich mit der Nachbargemeinde Matrei zum größten Skigebiet Osttirols zusammengeschlossen und zudem ein Chalet-Dorf entwickelt hat. Die Gemeinde Ramsau im Berchtesgadener Land brauchte definitiv keinen touristischen
Schub, als sie sich für eine Bewerbung zum Bergsteigerdorf entschied. 350 000 Übernach- tungen pro Jahr sind für einen Ort mit etwas mehr als 1700 Einwohnern genug. Eher ging es darum, „die Tagesausflügler in Grenzen zu hal- ten“, sagt Fritz Rasp, der 36 Jahre das örtliche Tourismusamt leitete und auftritt wie ein Bil- derbuch-Bayer mit Lederhose, Trachtenjanker und Lodenhut. Zum Beispiel über eine App, die der Ort gemeinsam mit vier Nachbargemeinden entwickelt und die direkt mit Navigationssys- temen interagieren und anzeigen soll, wo noch Parkmöglichkeiten sind. Seit der Aufnahme in den Zirkel sei die Wert- schätzung für die eigene Heimat gestiegen, sagt Rasp, der als treibende Kraft hinter der
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DIE ALPEN
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