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ChristeISnLtAuMm

„ Und sie sagen: ‚Es wird niemand in das Paradies eingehen außer Juden und Christen.’ Dies sind Wunschvorstellun- gen. Sprich: ‚Bringt euren Beweis her, wenn ihr wahrhaftig seid!’ “ (Koran 2:111) „ Sag ‚Ist unter euren Teilhabern etwa einer, der zur Wahrheit leitet?’ “ (Koran 10:35) „ Gewiss, diejenigen, die glauben, und die Juden, die Christen und die Sabäer, wer an Allah und den Jüngs- ten Tag glaubt und Gutes tut – diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein. “ (Koran 2:62) „ Wir hatten die Thora, in der Führung und Licht war, herabge- sandt. Damit haben die Propheten, die sich (Allah) hingaben, den Juden Recht gesprochen, und so auch die Rabbiner und die Gelehrten; denn ihnen wurde aufgetragen, das Buch Allahs zu bewahren, und sie waren seine Hüter... “ (Koran 5:44) „ Es gibt keinen Zwang im Glauben. “ (Koran 2:256)

(arab. Hadith , pl. Ahadith ). Diese Pro- phetenworte haben für die Muslime ori- entierende Bedeutung. Sie sind in der so genannten Sunna zusammengefasst.

Geltungsbereich Die Muslime betrachten ihre Religion nicht als eine von den anderen Religi- onen gänzlich unterschiedene neue Botschaft, sondern als eine abschlie- ßende, die anderen Religionen bestä- tigende, in einigen Teilen weiterentwi- ckelte Botschaft. Aus muslimischer Sicht stammen die Botschaften der un- terschiedlichen Religionen alle aus der gleichen Quelle. Anhänger und Anhängerinnen früherer Offenba- rungsschriften (Juden, Christen) wer- den als Schriftbesitzer und nicht als Ungläubige bezeichnet. Andersgläu- bige als Ungläubige zu bezeichnen ist koranisch unkorrekt. Leider kommt es im Volksislam dennoch häufig zu Ab - grenzungen. Judentum und Christentum waren im 7. Jahrhundert bereits auf der Arabi- schen Halbinsel vertreten. Die meisten Bewohner und Bewohnerinnen der bei- den bedeutenden Städte Mekka und Medina waren jedoch Polytheisten, d.h. sie verehrten eine Vielzahl verschiede- ner Götter. Der Koran diskutiert auch über das Selbstverständnis der vorgefun- denen religiösen Gemeinschaften und deren Wahrheitsanspruch:

Ursprung Historisch wurde das grundlegende Glaubenszeugnis des Islam, der Koran, im 7. Jahrhundert n. Chr. offenbart. Muslime bezeugen, dass die Offenba- rung zu verschiedenen Anlässen in insgesamt nur 23 Jahren zwischen 610 und 632 n. Chr. von Gott herabge- sandt wurde. Schreiber hielten die Botschaften unmittelbar nach der Sen- dung, die vom Propheten Muhammad gehört wurde, fest. Die Texte wurden zudem von einer großen Anzahl von Anhängerinnen und Anhängern aus- wendig gelernt, was dem damaligen Verfahren von Textsicherung ent- sprach. Der Text des Koran ist nach Auffassung aller theologischen Schu- len und allen bisherigen wissenschaft- lichen Erkenntnissen zufolge heute noch in seinem Original erhalten. An- dere, dem Koran nachgeordnete Texte beinhalten Aussprüche des Propheten

Maurische Säulen in der Alhambra/Spanien

Entwicklungen/Geschichte Die Ablehnung der islamischen Bot- schaft durch die von einigen wenigen Familien beherrschte Gesellschaft in Mekka führte zur Auswanderung der Muslime nach Medina. Dort gelang es ihnen, eine demokratische Gesell- schaftsform zu entwickeln. Muslime, Juden und auch Polytheisten schlos- sen sich zusammen und erarbeiteten ein Manifest, den so genannten Ver- trag von Medina. Dieser Vertrag ist in seinem Wortlaut erhalten geblieben. Er erklärt Muhammad gegenüber sei- ner Glaubensgemeinschaft zum Ge- sandten Gottes in religiösen Fragen. Gesellschaftliche Fragen wurden unter den Vertragsparteien im Rat beschlos- sen. Dem Gesandten Muhammad folgten vier gewählte Sachwalter.

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