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Informationen zur Glaubenspraxis

Kleidung

Regel nicht. In manchen orthodoxen Kreisen ist es zudem üblich, das Haar an den Schläfen ( Pe´ot; Schläfen­ locken) wachsen zu lassen. Beides geht auf Bestimmungen der Tora zu- rück. Orthodoxe Juden und auch viele Konservative tragen unter dem Hemd Zizit (Schaufäden), auch genannt Arba Kanfot (Vier Ecken). Dies ist ein vier- eckiges Obergewand mit vier beson- ders geknüpften Fadenbündeln. Die Zizit dienen als Erinnerung an die Mizwot, die göttlichen Gebote. Orthodoxen Kleidungsvorschriften zu- folge tragen Mädchen und Frauen Rö- cke, die zumindest über das Knie rei- chen und Oberteile, die die Ellbogen bedecken. In manchen orthodoxen Kreisen ist das Bedecken des Kopf- haars von verheirateten Frauen üblich. Dies geschieht in der Regel mittels ei- nes Huts oder eines Kopftuchs. Man- che Frauen bevorzugen eine Perücke. Anlässlich des Schabbats und der Feier- tage ist das Tragen einer besonderen, dem festlichen Charakter des Tages an- gemessenen Kleidung verbreitet. Viele religiöse Jüdinnen und Juden be- achten das Gebot von Scha´atnes und tragen keine Kleider, die aus einem Gemisch von Wolle und Leinen herge- stellt sind.

bedeckender Teil des Körpers. Diese Art der Bedeckung sehen die meisten mit dem Beginn der Pubertät für Män- ner und Frauen als verpflichtend an. Jedoch gilt schon für Kinder im Elementar- und Primarstufenbereich Nacktheit als eine private Schamzone.

Judentum Die Kleidungsbräuche von

Jüdinnen und Juden unterscheiden sich erheblich. Bei manchen jüdischen Gruppierungen lassen sich die Klei- dervorschriften auf Interpretationen des Bibeltextes und auf talmudische Vorschriften zurückführen. Bei ande- ren wiederum kommen historische Kleidungsbräuche zum Tragen. Die meisten Jüdinnen und Juden sind je- doch anhand ihrer Kleidung nicht als jüdisch erkennbar. Vor allem im orthodoxen Spektrum finden sich viele Kleidungsvorschrif - ten. Männer tragen hier meist lange Hosen, Hemden, die zumindest bis zu den Ellenbogen reichen und eine Kopfbedeckung. Alle orthodoxen und die meisten konservativen Männer tra- gen ihre Kopfbedeckung ständig. Re- formjuden tragen die Kippa nur im re- ligiösen Lebensbereich. Orthodoxe Männer rasieren ihr Barthaar in der

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