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Sexualität/Körperkontakt

Sexualität/Körperkontakt

der Musliminnen und Muslime von der Ehe als Ort eines solch verantwort- baren Rahmens aus. Diese Vorstellung schließt außerehelichen bzw. vorehe- lichen Geschlechtsverkehr aus. Die meisten muslimischen Eltern befür- worten eine frühe Heirat, um auch den normalen Sexualtrieb zu seinem Recht kommen zu lassen. Einige Ge- lehrte betrachten dies sogar als spiritu- elle Bereicherung des Lebens. In der islamischen Tradition ist die Sexualität etwas, was beiden Ehepart- nern nicht nur zusteht, sondern wovon auch beide eine Befriedigung haben sollen. So gilt z. B. Impotenz oder ein für die Ehefrau nicht befriedigender Geschlechtsverkehr als Scheidungs- grund. Viele muslimische Gruppierungen leh- nen einen Kontakt – zumal Körperkon- takt – zwischen Personen verschiede- nen Geschlechts ab, die nicht verheiratet oder Verwandte ersten Grades sind. Dies schließt die Vorstellung ein, dass Männer und Frauen, die nicht Verwand- te ersten Grades sind, sich nicht mit Handschlag begrüßen sollten. Homosexualität Eine homosexuelle Neigung als solche verstößt der allgemeinen Auffassung nach nicht gegen islamische Regeln. Hier wird allerdings in den meisten Gruppen unterschieden, ob es sich

sionen verpönt. Homosexualität ist für die offizielle katholische Kirche nach wie vor ein Tabu und entspricht nicht einem gottgefälligen Leben. Innerhalb der katholischen Kirche wird diese Haltung jedoch nicht mehr von allen Ländern getragen (z. B. Niederlande, Brasilien). Die orthodoxe Kirche hält sich in ethi- schen Fragen an die traditionelle Auf- fassung des Christentums der ersten Jahrhunderte. Bloße homosexuelle Neigungen gelten nicht als Sünde, da jeder Mensch böse Neigungen habe, die Ausübung gilt jedoch als Sünde. Die evangelische Kirche vertritt grund- sätzlich eine liberalere Haltung zur Homosexualität. In einigen Landeskir- chen können homosexuelle Pastorin- nen und Pastoren mit ihren standesamt- lich liierten Partnern offiziell im Pfarrhaus leben und werden wie Ehe- paare behandelt. In anderen Landeskir- chen wird dies zumindest geduldet. Allerdings gibt es auch evangelische Freikirchen, die Homosexualität ab- lehnen.

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Christentum Der voreheliche Geschlechts-

Verhütungsmittel sind in der katholi- schen und orthodoxen Kirche verbo- ten. In der protestantischen Kirche ist ihr Gebrauch erlaubt. Homosexualität In Anlehnung an Aussagen der Bibel ist Homosexualität bei konservativen Christen und Christinnen aller Konfes-

verkehr ist nach wie vor umstritten. Konservative Christinnen und Christen lehnen sexuelle Kontakte vor der Ehe ab. Andere billigen den vorehelichen Geschlechtsverkehr. Für sie ist die da- mit verbundene Liebe das entschei- dende Kriterium.

Islam Sexualität gilt im Islam als

positive Energie, die, wenn sie im ge- ordneten Rahmen verantwortungsvoll eingesetzt wird, keine negativen As- pekte hat. Dabei geht die Mehrzahl

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