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Begriffe, Konzepte und Ansatzpunkte
Zugänglichkeit und Nutzbarkeit – Barrieren beseitigen
Accessibility and usability – eliminating barriers
Die Berücksichtigung der Barrierefreiheit ist von zentraler Bedeutung für eine inklusive Internationale Jugendarbeit und muss die unterschiedlichen Dimensionen (Zugäng- lichkeit, Nutzbarkeit, Verständlichkeit und Verlässlich- keit) von Barrierefreiheit berücksichtigen. Was im Kon- kreten relevant ist, orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmenden. In einem ersten Schritt geht es darum baulich-technische Barrieren zu beseiti- gen, um die Möglichkeiten zu verbessern, die Angebote der Internationalen Jugendarbeitnutzen zu können. Dies kann bei Menschen, die einen Rollstuhl nutzen, z.B. durch eine Rampe bzw. einen stufenlosen Zugang ermöglicht werden. Für Menschen mit Sehbeeinträch- tigungen kommt es darauf an, dass sie sich vor Ort ori- entieren können und Informationen verbal gegeben wer- den. Für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen ist es für die Orientierung wichtig, dass sprachliche Informationen z.B. durch Piktogramme visualisiert werden. Die Bedürf- nisse hör- und sehbeeinträchtigter Menschen verweisen bereits auf die barrierefreie Kommunikation. Ohne Kommunikation ist eine Verständigung über Teil- habe und ihre Ausgestaltung nicht möglich. Für eine Par- tizipation aller am Verständigungsprozess muss die Kom- munikation barrierefrei gestaltet sein (Art. 9 UN-BRK). Erst dadurch wird die Grundlage für Inklusion als Prozess der Veränderung geschaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, kommt der Verständlichkeit von Sprache aber auch der Verlässlichkeit von Interaktion eine entscheidende Rolle zu. Die Verständlichkeit bezieht sich auf die Verwendung von Gebärdensprache, Schriftdolmetschung, leichter Sprache, von Audiodeskription (vgl. Papadopoulos 2013) und darüber hinaus auch auf andere alternativen Kom- munikationsformen (z.B. Makaton (vgl. Schnoor 2007)). Eine entsprechende Adaption sieht auch die UN-BRK vor (Art. 9 Abs. 2e). Aber auch ein Mindestmaß von Verläss- lichkeit und Planbarkeit von Absprachen und Abläufen ist
Accessibility is key to inclusive international youth work and should be considered in its various dimensions (ac- cessibility, usability, understandability and reliability). What is relevant in each particular case depends on the individual needs of participants. The first step involves removing structural and technical barriers so that more people can benefit from international youth work ser- vices. For wheelchair users, for example, a ramp or step-free platform can make access possible. For people with visual impairments, it is important that they can find their way around and are given information verbally. People with impaired hearing need linguistic information that is visu- alised, for example, with pictographs. The needs of peo- ple with visual and hearing impairments already point to accessible communication. Understanding participation and the form it should take is impossible without communication. For all persons to participate in the process of understanding, communica- tion must be barrier-free (Article 9 UN CRPD). Only then can inclusion be understood as a process of change. To achieve this goal, it is vital that language is understand- able and interaction reliable. Understandability involves the use of sign language, speech-to-text interpretation, plain language, audio description (cf. Papadopoulos 2013) and other alternative forms of communication (cf. Papadopoulos 2013) (e.g. Makaton (cf. Schnoor 2007)). Article 9, Para. 2e of the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities makes provisions for appro- priate adaptation. But a minimum level of reliability in agreements and processes also constitutes accessibility. It makes life easier for everyone, including people who live with psychological impairments or different forms of autism (cf. Papadopoulos 2013).
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