IHK-Magazin Ausgabe 04/2022

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Bau, Gewerbeimmobilien, Einrichtungspartner

N achdem die Bauindustrie zunächst gut ins neue Jahr ge- startet war, hat die Branche mittlerweile ebenso wie viele anderen mit den Folgen des Ukraine-Kriegs zu kämpfen. Wie in der gesamten deutschen Industrie wird auch im Bau mit Sorge in die Zukunft geblickt. Lieferengpässe und Preissteigerun- gen sind zu verzeichnen. Konjunkturrückschläge werden befürch- tet. Zum Jahresbeginn konnte in der Bauindustrie noch im Ver- gleich zum Vorjahreswert ein Umsatzplus verzeichnet werden. Al- lerdings war das Vorjahresergebnis durch die Folgen der Corona-Pandemie bereits schwächer als gewohnt ausgefallen. Die Auftragsbestände seien zum Jahresbeginn 2022 „(noch) hoch“ gewesen und hätten bei „milden Temperaturen“ gut abgearbeitet werden können, meldet der Hauptverband der Deutschen Bauin- dustrie. Mit dem massiven Kriegsgeschehen in der Ukraine habe sich die Lage jedoch rasch geändert. „Die bis Februar hohe Bau- tätigkeit spiegelt natürlich noch nicht die aktuelle Situation wider“, sagt der Bauindustrie-Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller. Zu diesem Zeitpunkt waren die schon vorher vorhandenen Lie- ferengpässe und Preissteigerungen beim Baumaterial noch nicht in demselben Maße spürbar gewesen wie dann im März und bis heute. Nach einer aktuellen Umfrage des Verbands klagen 91 Pro- zent der befragten Unternehmer über „deutliche Auswirkungen des Krieges“ auf ihr Geschäft. Die oben angesprochenen Pro- bleme hätten sich verstärkt. Rund 70 Prozent berichten von Ver- zögerungen bei laufenden Projekten, fast 30 Prozent über Auftragsstornierungen. Viele hatten zum Umfragezeitpunkt im April ihre Geschäftsbeziehungen zu Russland bereits eingestellt oder planten, dies zu tun.

Kalkulation schwierig

In der Baubranche kann bei fehlende Baumaterialen schnell Stillstand drohen. Die Unternehmen aus der Branche berichten, dass Materiallieferanten nur noch tagesaktuelle Preise angeben. Nach einem Bericht von „Immobilien vermieten und verwalten“ (ivv) hätte der Großteil sogar darüber informiert, dass Lieferanten überhaupt keine Preiszusagen mehr geben würden. Dies führt laut ivv „am Ende zu einem enormen wirtschaftlichen Risiko und Schwierigkeiten bei der Kalkulation neuer Angebote“. Damit der Markt weiterhin funktioniere und Angebote trotz der Risiken ab- gegeben werden, seien die Länder und Kommunen gefragt. „Die kürzlich mit dem Bund vereinbarten Regelungen über Preisgleit- klauseln müssen übernommen werden“, ist auf der Website des ivv zu lesen. Hinzu zum Preis-, Material- und Energierisiko tritt somit das Nachfragerisiko. Projekte müssen storniert oder zurückgestellt werden. Das höhere Auftragsvolumen von Februar könnte nach Aussage des Statistische Bundesamts auch mit dem Preisanstieg zusammenhängen. Der Wert der Aufträge habe zwar zu einem „höheren Volumen“ geführt (der Wert war um fast 9 Prozent ge- stiegen). Wenn man allerdings den Preisanstieg herausrechne, dann ergebe sich ein Rückgang um gut vier Prozent (Quelle: BR). Laut Zentralverband des Baugewerbes erwarten 40 Prozent der Unternehmen in diese, Jahr „niedrigere Umsätze“. Die Branche stelle sich auf Kurzarbeit und warne „vor dem Stopp von Projekten“.

EIN NEUES KAPITEL IN HEIDELBERG

Förderung unklar

Häufig Sonderregelungen gibt es nach Recherchen des BR bei staatlichen Aufträgen im Tiefbau. Dadurch könnten im Nachhinein steigende Preise angepasst werden. In dem BR-Bericht wird die „unklare Position der Bundesregierung bei Wohnungsbau und - Förderung“ kritisiert. Die Kriterien zur staatlichen Förderung des energieeffizienten Bauens durch die KfW würden derzeit „ständig geändert“. Die Befürchtung steht im Raum, dass in Zukunft „nur noch größere Bauvorhaben mit mehreren Etagenwohnungen ge- fördert werden, bei denen auch der soziale Wohnungsbau eine Rolle spielt“. Bei einer Verknappung der Immobilien auf dem Markt wird zumindest bei der Käuferseite die Nachfrage nicht abneh- men, lautet die Prognose. Insgesamt rechnet die deutsche Bauwirtschaft mit einem schwierigen Jahr. Materialprobleme sind insbesondere bei Stahl- und erdölbasierten Produkten wie Bitumen, Kunst- und Dämm- stoffen zu spüren. Die hier zu verzeichnenden erheblichen Preis- erhöhungen werden die Unternehmen an die Kunden weitergeben müssen. Das ist bei laufenden Verträgen problema- tisch. Neu angebahnte Verträge wiederum kommen jetzt oftmals nicht mehr zum Abschluss und werden nicht mehr umgesetzt (Quelle: ots). Politisch müsse alles unternommen werden, „damit die Rahmenbedingungen besser werden und das Bauen günstiger und einfacher wird“, unterstreicht Felix Pakleppa, Hauptgeschäfts- führer des Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Fehlende Baumaterialen können schnell zum Stillstand auf Baustellen führen.

Folgenreicher Preisanstieg

Bereits im Februar hatte sich die Nachfrage nach Angaben des Branchenverbands „eher schwach entwickelt“. Inzwischen spre- chen Branchenkenner und Wirtschaftsexperten - mehr oder we- niger deutlich - immer häufiger von einer „drohenden Rezession“. Die Industrie und Bauwirtschaft blicken „pessimistisch in die Zu- kunft“, schreiben Zeitungen wie das Handelsblatt und zitieren damit das Institut für Deutsche Wirtschaft (IW). In dem Artikel heißt es, „die Stimmung trübe sich deutlich ein“. Das IW sieht die Industrie und Bauwirtschaft „nahe an der Schwelle zu einer Rezes- sion“. Als kleiner Hoffnungsschimmer wird die Dienstleistungs- branche betrachtet. „Wir setzen darauf, dass der Dienstleistungssektor eine starke, stabilisierende Kraft entfaltet“, bemerkte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling gegenüber der Deutschen Presse-Agentur im April. Trotz der Probleme im Zuge mit der Pandemie und jetzt noch dem Krieg hoffen laut IW „insgesamt knapp 40 Prozent der vom IW befragten Unternehmen, dass sich das Jahr noch zum Besse- ren wendet“ (Stand: 23.04.2022). Mit dem Energierisiko sowie den gestiegen Energiekosten plus Inflation dürfte allerdings zum jet- zigen Zeitpunkt nicht mehr unbedingt davon ausgegangen wer- den, dass Verbraucher künftig mehr konsumieren. Stellenweise wird der Gürtel auf jeden Fall enger geschnallt werden müssen.

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