Tschad
dies anhand der Richtlinien des «Pro- grammes zur Verbesserung der Bildungs- institutionen», welches von der inter- national breit vertretenen Organisation ACSI angeboten wird, wo wir uns als Organisation ebenfalls engagieren. Ins- gesamt haben rund 500 Lehrkräfte und Verantwortliche von diesen Kursen pro- fitiert. Nebst der Schule von ProRADJA‘ konn- ten rund 20 andere Schulen von individu- eller Unterstützung wie Schulbücher, ei- nem neuen Dach, Toilettenanlagen oder Beratung und Begleitung profitieren. Lehrerseminar (CEFE)* Im Juli 2022 haben alle 17 Studieren- den des Kurses 2021/22 ihren einjäh-
Der nationale Dialog, der die Er- wartungen der Bevölkerung nicht erfüllte, und die Verlängerung des Mandats des Interimspräsidenten führten am 20. Oktober zu Pro- testen. Seither hat sich die ohnehin schon fragile Situation besonders in städtischen Regionen weiter ver- schärft. ProRADJA‘ Das ProRADJA‘-Team hat mit dem Ab- schied von Agathe B. nach 26 Jahren Einsatz im Tschad und dem im Januar neu dazugestossenen Ehepaar Silvia und Hansueli F. ein Jahr der grossen Verän- derungen hinter sich.
Tubu-Frauen in Festkleidern
Association pour le Developpement et la Paix) wurden über 150 Konsultati- onen, Entbindungen und Ultraschall- untersuchungen durchgeführt. Dabei konnten insgesamt neun lokale Fach- kräfte angeleitet und betreut werden. Helen M. leistete ausserdem einen mass- geblichen Beitrag zur Erscheinung eines Verben-Büchleins in der Tedaga-Spra- che. Wie alle Literatur in einheimi- schen Sprachen fördert dies das Selbst- bewusstsein von kleinen Volksgruppen, welche in Gefahr sind, ihre Sprache und Kultur zu verlieren.
rigen Ausbildungsgang zur Pri- marschullehrkraft erfolgreich abgeschlossen. Gegen Ende des Studienjahres wurde im Rahmen des CEFE erstmals ein Informa- tikkurs durchgeführt, einmal für die Studierenden und einmal für bereits ausgebildete Lehrkräfte. Im Oktober startete der neue Jahrgang mit 21 Kandidat/in- nen, zehn davon Frauen. Wenig später erhielt das CEFE die lang ersehnte Bestätigung, dass der
Gesundheitsposten und Kontaktarbeit
Wir bauten Kontakt zu Familien mit körperlich behinderten Kindern auf. Je älter diese Kinder werden, desto häufi- ger werden sie von anderen Kindern ge- plagt. Da sie nicht mobil sind, können sie sich nicht wehren. Dies bringt zur körperlichen Behinderung auch einen grossen seelischen Schmerz mit sich. Mittlerweile kommen zweimal in der Woche sieben Kinder zu uns auf die Station für physiotherapeutische Übun- gen und zur Beratung. Auch viele Gäs- te wurden empfangen. Junge Menschen fanden Unterstützung in Beziehungs- und Lebensfragen. Andere wurden da- rin begleitet, Menschen auf gute Weise von ihrem Glauben zu erzählen.
Anschauungsunterricht am CEFE von Hansueli F.
Ausbildungsgang von der Regierung offiziell anerkannt wird. Das gilt auch rückwirkend für die vergangenen Kurse. Oase* Im Rahmen eines langzeitigen Fachein- satzes in Partnerschaft mit dem «Verein für Entwicklung und Frieden» (ADP:
Unterstützung von Schulen und dem Netzwerk christli- cher Schulen (CNEET)* Im Rahmen des Netzwerks christlicher Schulen fanden in mehreren Regionen Weiterbildungsmodule für Lehrkräf- te statt. Erstmals bot das CNEET auch Kurse für Direktionsmitarbeitende an:
Persönlich ERLEBT von Silvia F.: «H. ist mittlerweile sieben Jahre alt. Seit seiner Geburt wurde den Eltern empfohlen, seine Klumpfüsse behan- deln zu lassen, doch fehlten dazu sowohl die finanziellen Mittel als auch das Verständnis des Vaters. Mit sechs Jahren versuchte der Junge, trotz Klumpfüssen zu gehen: Er lief auf seinen Fussrücken statt -sohlen. Das Ergebnis war, dass er danach stundenlang, auch nachts, vor Schmerz weinte. Schliesslich konnte auch der Vater nicht mehr zusehen und sie machten sich auf zu mir. Mit Hilfe von einheimischen Physiotherapeuten, die ich in der Hauptstadt kennengelernt hatte, wurde über einige Wochen eine Serie von Gipsen angelegt (Ponseti-Metho- de). Danach folgten zwei Schienen und nun sind wir weiter daran, die Füsse zu formen und Muskeln aufzu- bauen. Es ist eindrücklich, erleben zu dürfen, wie der aufrechte Gang das ganze Wesen von H. verändert hat. Sein Gesicht strahlt, wenn er selbstständig läuft.»
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*Im 2022 wurden Teile dieser Projekte von der DEZA (EDA), im Rahmen des institutionellen Programms von Unité, mit CHF 143’510 unterstützt.
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