TITELTHEMA | 2024
I m Jahr 2023 ist das Bruttoin- landsprodukt geschrumpft, für die Erholung braucht Deutsch- land offensichtlich länger als ursprünglich gedacht. Für 2024 sehen die Prognosen vorsichtig opti- mistisch aus. Die Wirtschaftsweisen waren in ihrem Gutachten, das sie Ende vergangenen Jahres vorgestellt hatten, von einem Wachstum von 0,7 Prozent ausgegangen. Ob es so kommt, bleibt allerdings abzuwarten. Denn viele Probleme aus 2023 werden die Unternehmen im neuen Jahr weiter begleiten. So muss der Einzelhandel darauf hoffen, dass die sinkende Infla- tion die Verbraucher tatsächlich überzeugt, ihren Konsum wieder anzukurbeln. Die Industrie sieht sich den Herausforderungen hoher Energiepreise und einer notwendi- gen Anpassung an den Klimawandel gegenüber; Energie, Ressourcen und Emissionen müssen gespart werden. Gleichzeitig sind die geo- politischen Rahmenbedingungen so instabil wie lange nicht mehr, mit gleich zwei Kriegen – Ukraine und Israel – in unmittelbarer Nachbar- schaft. Eine Frage, die Unterneh- merinnen und Unternehmer bereits seit vielen Jahren beschäftigt, ist die, woher künftig die Arbeits- und Fachkräfte kommen sollen. In der
finalen IHK-Konjunkturumfrage des Jahres 2023 war das eine der größten Sorgen. Doch Jammern nützt nichts, davon ist Christian Zimmermann, Geschäftsführer der Wilhelm Hess GmbH und CO. KG in Walldürn, überzeugt. Der Importeur und Großhandel für Floristenbedarf feiert 2024 150-jähriges Unterneh- mensjubiläum. Für Zimmermann gehören Probleme zum Alltag. Seine Aufgabe als Unternehmer sieht er darin, auch bei Herausforderungen schnell zu agieren (siehe Seite 14), Auch beim Bammentaler Espresso- maschinenhersteller ECM setzt man auf die Kraft neuer Ideen. „Wenn wir weiterwachsen wollen, müssen wir innovativ sein“, sagt ECM-Chef Michael Hauck (siehe Seite 16). Ein anderer Schlüssel zum Erfolg ist Flexibilität. Diese Erfahrung macht das Wieslocher Unternehmen Truchseß & Brandl, das Betriebe in den Geschäftsfeldern Sales, Recrui- ting und Leadership berät, immer wieder. Die Chancen für Dienstleister seien derzeit zwar gut, berichtet das Unternehmerehepaar Nicole Truch- seß und Markus Brandl. Aber: Wer im hart umkämpften Markt bestehen wolle, müsse in der Lage sein, sich den ständig wechselnden Umständen anzupassen (siehe Seite 18). Stefanie Ball
Statt Förderung für Einzelne braucht die Wirtschaft in der Breite Entlastung! IHK-Präsident Manfred Schnabel. Lesen Sie mehr dazu auf S. 20
Deutsche Wirtschaft schrumpft Prognose für das Bruttoinlandsprodukt in Prozent für 2024
China
4,5
Weltwirtschaft
2,5
USA
1,3
Euroraum
1,0
Japan
1,0
Frankreich
0,8
Italien
0,5
UK
0,5
Deutschland
-0,5
-0,5
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
5
QUELLE: INSTITUT DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT (STAND: 13. DEZEMBER)
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IHK Magazin Rhein-Neckar 01 | 2024
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